„P-Papa hör bitte auf damit!", schrie Isabelle flehend.
Sie kam gerade von ihrem Mädelsabend mit Clary wieder. Sobald sie die Haustür hinter sich schloss, hörte sie einen lauten Schrei aus dem Obergeschoss.
Alec.
Schnell ließ sie ihre Handtasche auf den Boden fallen und lief die Treppe, die sie in das Obergeschoss führte, hoch. Das Bild, das sie in Alecs Zimmer vorfand, überraschte sie leider nicht sehr.
Alecs Körper an die Wand gedrückt, sein Hals zwischen den Fingern seines Vaters. Bedrohend nah war Roberts Gesicht an Alecs, welcher stark versuchte nach Luft zu schnappen. Isabelle sah, wie Alec schon fast rot anlief und stellte sich hinter ihren Vater.
„P-Papa, hör bitte auf damit!"
Die ersten Tränen entwickelten sich in ihren Augen. Sie fragte sich, wie oft sie noch weinen wird wegen ihrem Vater. Wie oft kommt sie noch nachhause und sieht ihren Vater, wie er wieder gewalttätig ist. Wie oft muss sie noch dazwischen gehen und hoffen, dass Alec nicht zu starke Schläge abbekommen hat.
„Hast du ein Glück, dass Isabelle nachhause gekommen ist.", zischte Robert leise an Alecs blutende Lippe und ließ ihn schließlich los.
Alec fiel direkt auf seine Knie. Schwer atmend versuchte er nicht vor Schmerzen umzukippen. Er wollte seinem Vater nicht zeigen, wie sehr er ihn wieder verletzt hatte. Immer und immer wieder kommt es zu dieser Situation, doch Alecs Stolz blieb ihm immer. Niemals würde Robert ihn zu Boden kriegen.
„Feigling", spuckte Robert das Wort schon fast in Alecs Gesicht, ehe er an Isabelle vorbei in den Flur ging und die Tür hinter sich zuschmiss.
„W-Wieso diesmal?", flüsterte Isabelle leise als sie sich zu Alec bückte.
„Was glaubst du denn?", versuchte Alec sie anzuzicken, doch seine Stimme brach ab als Isabelle versehentlich in seine Wunde drückte, weil sie ihm helfen wollte sich hinzusetzen.
„tschuldigung", nuschelte sie.
Alec schloss seine Augen.„Nein, mir tut es Leid. Mir tut es Leid, dass du das immer miterleben musst."
Wie als wäre es eine Routine, holte Isabelle einen Erste Hilfe Koffer unterm Bett hervor. Alec hielt sein Tshirt hoch, damit seine Schwester sich seine Wunden angucken konnte. Bei den ersten Malen weigerte sich Alec immer gegen Isabelles Hilfe, doch mittlerweile hatte er nach den Auseinandersetzungen mit seinem Vater keine Kraft mehr sich auch noch gegen sie zu wehren.
Blaue Flecken zierten seinen Oberkörper. Als Isabelle hochguckte, sah sie nur Alecs Lippe bluten. Vorsichtig tupfte sie das Blut mit einem Taschentuch ab.
„Du hast das nicht verdient. Niemand sollte sowas durchmachen, Alec.". Nun weinte Isabelle stark. Ihren Bruder da so sitzen zu sehen, brach ihr das Herz.
Stumm wischte Alec seiner Schwester ihre Tränen weg.
„Hey, was schaffen wir?", fragte Alec schließlich.
„Offensichtlich gar nichts, Alec. Guck dich doch mal an. Ich weiß einfach nicht wie ich dir helfen soll. Ich-"
„Isabelle!", unterbrach Alec sie. Er merkte wie mitgenommen Isabelle ist. Er wünschte sich, er wäre nicht der Grund dafür. Er würde ihr zu gerne ein besseres Leben schaffen.
Traurig sieht Isabelle ihren Bruder an. Dieser versuchte sie aufmunternd anzulächeln.
Laut ausatmend beendete Isabelle Alecs Satz.
„Wir schaffen alles zusammen."Mit diesen Worten lehnte sie sich an Alec. Beide blieben für die nächsten Minuten ruhig. Isabelle wusste, dass Alec sich so sicher fühlte. Einfach mal nichts hören. Keine Beleidigungen, keine Schläge. Sich nur beruhigen und wieder heilen. So machten sie es schon immer.
Doch so konnte es nicht für immer weitergehen.
Wie soll Isabelle ihrem Bruder helfen? Was passiert wenn sie mal länger unterwegs ist? Sie traute sich fast schon gar nicht daran zu denken, was alles passieren könnte.
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Get out of my head | malec
FanfictionAlec Lightwood - Das A steht bei ihm für seine Aggressionsprobleme. Gehasst von seinem eigenem Vater, versucht Alec jeden Tag für seine Schwester Isabelle stark zu bleiben. Doch wie oft muss diese noch zusehen wie Alec von Robert geschlagen wird? We...