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Es ist bereits heller Tag als ich wieder wach werde. Flavio liegt noch immer schlafend neben mir. Er sieht so friedlich und jung aus. Er hat den Mund leicht geöffnet und seine Haare stehen in alle Richtungen ab. Lächelnd schmiege ich mich wieder an seine Brust. Für kurze Zeit döse ich an seiner Brust, dann richte ich mich auf und streiche ihm liebevoll über die Wange. Verschlafen lächelnd, flattern seine Augen und er knurrt genüsslich. Langsam beuge ich mich zu ihm und küsse ihn. Als er den Kuss erwidert schlingt er seine Arme um mich und zieht mich an sich. Verträumt lege ich meinen Kopf und eine Hand an seine Brust.
Durch den Stoff seiner Kleidung kann ich sein Herz schlagen hören und spüren. Zärtlich küsst er mich auf den Scheitel. „Hast du gut geschlafen?", fragt er und schaut zu mir runter. „Ja das habe ich und du?" „Ich auch. Mit dir an der Seite muss man ja gut schlafen.", lächelnd schaue ich ihm ins Gesicht. Seine Augen leuchten, sein Mund lächelt. Glücklich küsse ich ihn noch einmal und kuschle mich wieder an ihn. So liegen wir noch eine Weile da. „Wir sollten langsam aufstehen. Es gibt Einiges auf zu räumen.", meine ich und richte mich auf. Traurig darüber den Moment abbrechen zu müssen, verlasse ich das Bett und gehe zu meinem Schrank. In Ruhe nehme ich ein schlichtes, dunkelblaues Kleid heraus. Als ich mich wieder zum Bett wende, liegt er, sich mit dem Arm abstützend, da und beobachtet mich. „Was ist?", frage ich lachend. „Nichts. Ich schau dich nur gerne an. Du siehst wunderschön aus.", antwortet er. 

Geschmeichelt lächle ich ihn an, gehe zu ihm und setze mich neben ihn auf die Bettkante. „Du bist auch wunderschön.", langsam treffen sich unsere Lippen und wir küssen uns liebevoll. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen als bei ihm zu sein und ihn zu küssen. Als wir uns voneinander lösen, streiche ich ihm noch einmal über die Wange, stehe vom Bett auf und gehe ins Bad. Die Person im Spiegel hat zerzauste Haare, leicht blasse Wangen und leuchtende Augen. Bin wirklich ich das? Ich sehe fertig aus und ausgelaugt. Fühle ich mich nicht auch so? Ich schüttle den Kopf um von dem Gedanken los zu kommen. Reiß dich zusammen de Aladon! Ich wende mich ab vom Spiegel, entkleide mich und wasche mich. 

Nachdem ich mich gewaschen und abgetrocknet habe, schaue ich erneut in den Spiegel. Schon besser. Ich habe rote Wangen, nasses Haar und meine Augen leuchten noch immer. In Ruhe ziehe ich das Kleid an und rubble meine Haare mit einem Handtuch trocken. Mit feuchten Haaren und nackten Füßen betrete ich mein Schlafzimmer und setze mich an die Kommode. Mit langen Strichen bürste ich mein Haar und flechte es zu einem Zopf. Kurz bevor ich fertig bin klopft es an der Tür. „Herein!", rufe ich und Flavio kommt ins Zimmer. Er hat sich gewaschen und hat sich frische Kleidung angezogen. „Fertig?", fragt er mich mit leuchtenden Augen. „Ja gleich.", antworte ich, flechte das letzte Stück zu Ende und binde eine blaue Schleife um das Ende des Zopfes. Ich stehe auf, streiche das Kleid glatt, ziehe Schuhe an und gehe zu ihm. Er hält mir die Hand entgegen und ich ergreife sie. „Du siehst toll aus.", flüstert er und küsst mich. „Du auch.", antworte ich. 

„Sind die Mädchen schon wach?", erkundige ich mich und schau zu Cassys Zimmer. Plötzlich vernehmen wir einen lauten und grellen Schrei. „Das ist Elina!", sage ich erschrocken, lasse Flavios's Hand los und renne los. Polternd stürme ich ins Zimmer. Cassy kniet neben Elina im Bett und hält ihre Hand. „ Nucara. Elina hat so Schmerzen. Ich weiß nicht was los ist. Ich wollte dich holen aber sie hat mich nicht los gelassen.", erklärt Cassy mit belegter Stimme. 

Sie ist kurz vorm Weinen. „Es ist alles Gut Cassy. Du hast genau das Richtige getan. Flavio hol bitte Markus." „Bin schon weg!", eilig rennt Flavio aus dem Zimmer um Markus zu holen. Ich gehe zu Elina und Cassy ans Bett. Elina schreit erneut. Sie drückt den Rücken zu einem Hohlkreuz nach oben. „Elina? Ich bin es. Nucara. Wo hast du Schmerzen mein Schatz?" Mit glasigen Augen schaut sie mich an. Ich habe jedoch das Gefühl, dass sie mich nicht sieht. Sorgenvoll lege ich meine rechte Hand auf ihre Stirn. Sie glüht und ein leichter Schweißfilm liegt auf ihrer Haut. „Cassy. Nimm dir ein kleines Handtuch und tunk es in kaltes Wasser. Elina hat Fieber und wir müssen es senken." 

Elbvillanda ~Pausiert~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt