Erst gegen Mittag erwachen wir am nächsten Tag. „Guten Morgen.", flüstern wir einander zu und stehen auf. Gemütlich machen wir uns fertig und gehen dann in Ruhe nach unten wo wir auf die Königin treffen. „Guten Morgen ihr beiden." „Guten Morgen Mutter!" „Guten Morgen." Gemeinsam gehen wir in den Garten, wo die Kinder bereits, geschützt von Wochen, spielen. Gemütlich und entspannt setzen wir uns auf eine Bank und schauen den Kindern zu. So vergehen die Monate ohne Geschehnisse und wir alle entspannen uns. Die Reihen der Wachen werden langsam gelockert und an anderen Stellen sogar ganz aufgelöst.
Die Tage verbringe ich damit mit den Kindern zu spielen, mit Wonder auszureiten oder mit Black Dream zu arbeiten. Wie Flavio mir erzählt hat, ist Black Dream erst drei Jahre und wurde noch nicht eingeritten. So verbringe ich die Zeit damit sie zu longieren und an Satteldecke, Sattel und Trense zu gewöhnen.
Als ich eines Tages mit Black Dream den Platz verlasse kommt eine Wache aufgeregt zu mir gelaufen. „Prinzessin Nucara. Königin Fiola schickt mich." Eilig verneigt er sich und berichtet weiter: „Sie bittet Euch sofort in den Thronsaal zu kommen." Erschrocken nicke ich und schaue mich nach einem Stalljungen um, dem ich kurzerhand die Longe in die Hand werfe. Sofort renne ich, wie befohlen, in den Thronsaal, wo ich von Fiola, Flavio und Hauptmann Leuchtner erwartet werde. Ich setze mich direkt zur Linken der Königin. „Was ist passiert?", erkundige ich mich.„Hauptmann!", fordert Fiola den Hauptmann auf zu berichten. „In Lerandorn sind Reiter eingefallen. Niemand weiß wessen Reiter das waren oder ob es abtrünnige Rebellen waren." „Verstehe. Vielleicht sollten wir uns das Dorf und die Zerstörung mal anschauen eventuell können wir was finden und so herausfinden wessen Reiter das waren.", schlage ich vor und schaue zu Fiola. „Du hast Recht Nucara und solange das nicht geklärt ist, wissen wir nicht ob sie nicht vielleicht hier her wollen. Wir sollten zu Sicherheit die Wachen wieder etwas erhöhen und noch heute jemanden hinschicken.", meint Fiola und alle nicken zustimmend.
„Würdest du das mit deinem Gefolge übernehmen Nucara?" „Natürlich. Ich informiere alle und mache mich dann fertig." „In Ordnung." Eilig verlasse ich den Saal und bitte einige Boten Nicolaj, Virond, Emagnios, Linea und Liam über unsere neue Mission zu informieren. Wenig später bin ich in meinen Gemächern und ziehe mich um. Gerade als ich mir den Waffengurt umlege öffnet sich meine Zimmertür und Elina betritt das Zimmer. „Musst du wirklich gehen? Ich will nicht das du gehst!" Weinend fällt mir das kleine Mädchen in die Arme. „Hab keine Angst Elina. Ich werde nicht lange weg sein. Flavio, Fiola und Cassy sind bei dir.", versuche ich sie zu beruhigen.
In Ruhe ergreife ich Köcher und Bogen und gehe zusammen mit Elina nach unten, wo Flavio, Fiola und Cassy uns bereits erwarten. Während Flavio Elina auf den Arm nimmt knie ich mich zu Cassy, die mich mit Tränen in den Augen ansieht. „Ich bin bald wieder da Cassy. Pass solange für mich auf Elina auf. Ja?" „Das mach ich. Pass auf dich auf." „Das werde ich.", verspreche ich und erhebe mich. „Hier sind noch einige Informationen. Vielleicht helfen sie euch. Ich habe dem Stallpersonal auch befohlen mehr Proviant einzupacken.", erklärt Fiola und umarmt mich. „Danke!" Etwas beklommen wende ich mich nun Flavio mit Elina zu. Ein letztes Mal umarme ich die beiden und küsse Flavio. „Komm bald wieder." „Ich werde mich beeilen. Ich vermisse euch jetzt schon.", verabschiede ich mich als ich bereits auf dem Weg in den Hof bin.
Im Hof warten die Anderen auf ihren Pferden. Ein Stalljunge bringt mir Wonder und reicht mir seine Zügel. Ruhig steige ich in den Sattel und schaue zu meiner Familie. Ich winke ihnen zu und wende dann Wonder. Luki kommt gerade aus irgendeinem Winkel des Schlosses angerannt als mein Gefolge und ich aus dem Schlosstor raus reiten und rennt uns hinterher. Am Dorftor schaue ich noch einmal zurück und greife an mein Medaillon das mir Adrina zu meiner ersten Mission geschenkt hat. Mit einer Ausnahme ... Das Foto von Elbvillanda habe ich gegen ein Bild von Flavio, Fiola und den Kindern ausgetauscht. So habe ich sie alle immer nah bei mir.
Stunden später reiten wir die Straße Richtung Lerandorn entlang und unterhalten uns. Ich bin gerade fertig die Informationen zu erläutern als uns eine kleine Gruppe von Bauern, bepackt mit Karren, Vieh und anderem Hab und Gut entgegen kommt. Wir bleiben Stehen und ich frage den Mann, der die Gruppe anführt: „Was ist passiert?" „Unser Dorf wurde angegriffen. Viele unserer Häuser sind zerstört. Wir fühlen uns dort nicht mehr sicher." „Kommt ihr aus Lerandorn?", fragt Virond und der Mann schüttelt den Kopf. „Nein wir kommen aus Leinfeldt."
Erschrocken schauen meine Freunde und ich uns an. „Könnt ihr mir sagen wer euch angegriffen hat und wann?", frage ich schnell nach. „Vor ca. drei Tagen. Es waren Reiter. Sie hatten aber keine Banner dabei oder an der Rüstungen." „Vor drei Tagen Leinfeldt, vor zwei Tagen Lerandorn... Das ist kein Zufall und beide Male waren es Reiter ohne Banner.", überlege ich. „Habt ihr eventuell irgendwas mitbekommen? Haben sie sich unterhalten? Gesagt wo sie hin wollen?", erkundig sich nun Emagnios.
„Mein Sohn hat erzählt, dass er zwei Reiter belauscht hat. Chandano!", ruft er seinen Sohn und ein etwa 14 jähriger Junge kommt angelaufen. „Ja Vater?" „Erzähl den Jägern was du gehört hast als du die beiden Reiter belauscht hast." „Ja Vater! Der eine hat gesagt, dass nur noch ein Dorf dran ist und dass dann sicher jemand aus dem Schloss losgeschickt wird. Ich konnte leider nicht alles verstehen. Aber es schien so als wollten sie das Schloss schwächen oder jemand bestimmtes raus locken. Sie haben sich über jemanden lustig gemacht, scheinbar ihr Anführer. Es hat sich so angehört als hätte der Anführer Angst vor einer Frau, dass er das Schloss erst angreifen könne, wenn diese Frau aus dem Schloss ist.", beendet er seinen Bericht. „Der Überfall war eine Ablenkung.", raunt Emagnios. „Ja um mich raus zu locken. Danke Chandano! Wir müssen sofort zurück zum Schloss!", bedanke ich mich und wende geschwind Wonder. Im schnellen Galopp reiten wir zurück.
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Elbvillanda ~Pausiert~
РазноеEine junge Frau wird in die Gesellschaft der Jäger aufgenommen und versucht den Tot ihrer Eltern aufzuklären und zu rächen. Dabei erfährt sie die Liebe ihres Schwarms, die Liebe ihrer alten und neuen Freunden und die eines kleinen Mädchens. Sie erl...