Erst vor dem Stadttor pariere ich Wonder durch in den Schritt. In Ruhe reite ich durch die Stadt zum Schloss. Am Tor lassen die Wachen mich passieren. Auf dem Platz reiche ich einem Stalljungen die Zügel und will gerade zum Tor rein, als ich Stimmen aus dem Garten höre.
Lächelnd gehe ich den Stimmen nach. Als ich um die Ecke trete, sehe ich wie die Königin mit Elina, Cassy und Flavio Fangen spielt. Flavio, der mit fangen an der Reihe ist, läuft lachend hinter Elina her, die geschickt und lachend Haken schlägt. „Zum Glück muss ich nicht fangen.", rufe ich und alle schauen überrascht in meine Richtung. „Nucaraaaa!!", schreien die Mädchen auf einmal und kommen auf mich zu gerannt. Mit ausgebreiteten Armen gehe ich in die Hocke.
Beide Mädchen umarmen mich hektisch und wir fallen lachend ins Gras. Lachend und quietschend rollen wir noch kurz umher. Dann stehen wir auf und ich grüße die Königin. „Königin Fiola! Die Mission war ein voller Erfolg. Wir konnten neben Liam noch einige Gefangene befreien." „Das freut mich Nucara. Willkommen zu Hause." Nun kommt Flavio auf mich zu und ich falle ihm glücklich in die Arme. „Ich habe dich auch vermisst.", flüstre ich ihm ins Ohr und küsse ihn. „Spielst du mit uns Fangen?", fragt mich Elina. „Klar aber du musst fangen!", lache ich und schon laufen wir kreischend und lachend im Garten umher.
Nach einer Stunde hebe ich die Hände und sage atemlos: „Ich bin raus. Ich kann nicht mehr." Gemütlich gehe ich zu einer Bank, setze mich und schaue Flavio, Cassy und Elina beim Spielen zu. Immer wieder schweifen meine Gedanken fort. Etwas beunruhigt mich und lässt mich nervös umher schauen. Die Königin, die kurz im Schloss war, kommt zurück und setzt sich neben mich. „Ist etwas Nucara?" „Ich weiß es nicht Majestät. Es ist ein Bauchgefühl, das mich so nervös macht. Ich weiß aber nicht was es verursacht.", erkläre ich und schaue mich weiter um.
„Ich habe das Gefühl, dass man uns beobachtet.", flüstre ich ihr zu. Erstaunt sieht sie mich an und lässt dann unauffällig ihren Blick über den Garten schweifen. „Du hast Recht.", stimmt sie mir zu. „Hinten bei den Bäumen und den Beerensträuchen.", flüstere ich. Dort entdecke ich eine dunkle Gestalt und verspüre das dringende Bedürfnis Elina bei mir zu haben. „Elina! Kommst du bitte mal her?", rufe ich sie deswegen und sofort kommt sie angerannt.
Langsam folgen auch Flavio und Cassy." „Macht mal eine Pause. Ihr habt schon ganz rote Gesichter." Schwer atmend klettert Elina auf meinen Schoß und kuschelt sich an mich. Flavio der neben mir sitzt hat Cassy auf dem Schoß. In ruhigem Ton erzähle ich ihm von unserem Beobachter. Unauffällig schaut auch er nun zu der Stelle. „Ja ich sehe ihn auch. Was er wohl will?", fragt Flavio mehr zu sich als an mich gewendet. „Steh mal kurz auf Cassy.", bittet er seine kleine Schwester und steht auf.
Während Flavio scheinbar Blumen sammelnd an die Gestalt heran pirscht, setzt sich Cassy neben mich und ergreift meine Hand. Einen Schritt vor den Bäumen, legt Flavio die gepflückten Blumen auf den Rasen und springt der Gestalt entgegen. Heftig beginnen die beiden aufeinander einzuschlagen. Flavio zerrt die Gestalt auf den Rasen. Königin Fiola und ich sehen uns an und erheben uns. Cassy und Elina ergreifen meine Hände. „Majestät?", frage ich und als sie mich ansieht schaue ich die beiden Mädchen an.
„Cassy? Elina? Kommt bitte zu mir.", bittet sie und hält ihnen die Hände hin. Sie hat meinen Blick verstanden und reagiert. Beide Mädchen schauen mich an und als ich nicke lassen sie meine Hände los und ergreifen die der Königin. Ich greife nach meinem Gurt, den ich vor dem Spielen abgelegt hatte, und lege ihn um. Bewaffnet gehe ich nun auf die sich schlagende Gestalten zu. Noch immer rollen sie über den Rasen und schlagen einander.
Erst ist Flavio oben, dann der andere, dann wieder Flavio. Kurz bevor ich sie erreiche ziehe ich meinen Dolch. Gerade ist der Fremde oben und ich halte ihm von hinten kommend die Klinge an den Hals. Direkt ist alle Bewegung verschwunden. „Runter von ihm!", befehle ich und führe ihn mit der Klinge am Hals auf die Seite. Sofort steht Flavio auf. „Bist du in Ordnung?" „Ja alles gut." Nun wenden wir uns an den Fremden. „Wer seid ihr?", fragt Flavio ernst. „Das geht Euch einen Scheiß an!", zischt der Fremde. Er ist um die 30 und hat kurzes braunes Haar. „Was wollt Ihr?", frage nun auch ich mit etwas mehr Nachdruck.
„Euch! Euch will ich haben!", irritiert schauen wir ihn an. „Warum? Was wollt ihr von mir?" „Ihr sollt meine Frau werden!" „Ganz bestimmt nicht! Träumt weiter! Und jetzt verschwindet, bevor ich euch die Kehle durchschneide!", Spucke ich angewidert aus und nehme den Dolch weg. „Sollte ich Euch noch einmal in der Nähe von Nucara oder meiner Familie sehen, bringe ich Euch um!", droht Flavio ihm. „Ich bekomme Euch Lady Nucara.", grinst der Mann und geht davon. Irritiert schauen Flavio, Königin Fiola und ich uns an. „Was war das denn jetzt?", frage ich und schaue dem Mann hinterher. „Gute Frage.", meint Flavio und Königin Fiola hebt und senkt ratlos die Schultern.
Gedankenverloren spiele ich mit dem Dolch, den ich noch immer in der Hand halte. War das nur so ein Verrückter? Oder hat ihn Jemand beauftragt? Ist meine Familie in Gefahr? Eine kleine Hand ergreift die meine und holt mich aus meinen Gedanken. „Nucara ich habe Angst!", flüstert Elina und schaut mich mit großen Augen an. „Du brauchst keine Angst haben Elina. Ich kann mich wehren. Ich werden niemals so einen Verrückten heiraten.", versichere ich ihr. „Und ich habe hier auch noch ein Wörtchen mit zureden. So was würde ich niemals zulassen.", meint Flavio und schaut mir in die Augen. Elina kuschelt sich an mich und ich lege meine Arme schützend um sie.
„Du solltest dein Häuschen aufgeben und endgültig hier einziehen. Es ist sicherer für euch beide. Elina bekommt natürlich ihr eigenes Zimmer.", schlägt die Königin vor und Flavio nickt. „Danke Majestät. Ich denke das wird das Beste und Sicherste sein.", nicke ich zustimmend und nehme Elina auf den Arm. „Ist das auch für dich in Ordnung Elina? Bist du böse wenn wir nicht in meinem Häuschen leben?" Schüchtern schüttelt sie den Kopf und antwortet: „Ich bin gerne hier. Hier habe ich Cassy zum Spielen und du hast Flavio. Noch dazu kannst du die Königin beschützen." Liebevoll und voller Stolz gebe ich ihr einen Kuss auf die Wange und Flavio nimmt uns in den Arm. Zärtlich gibt er mir einen Kuss auf die Lippen und Elina einen auf die Stirn.
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Elbvillanda ~Pausiert~
RandomEine junge Frau wird in die Gesellschaft der Jäger aufgenommen und versucht den Tot ihrer Eltern aufzuklären und zu rächen. Dabei erfährt sie die Liebe ihres Schwarms, die Liebe ihrer alten und neuen Freunden und die eines kleinen Mädchens. Sie erl...