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Kurz vor Sonnenaufgang steigen Fiola, Cassy, Elina und ich in die wartende Kutsche. Unser Gepäck wurde bereits mit einem anderen Wagen voraus geschickt. Einige Wachen sitzen zu Pferd und warten. Sie werden uns zum Schutz begleiten. 

Ich musste mir eingestehen, dass ich mich inzwischen nicht mehr selbst, mit Schwert oder Bogen, schützen kann. Auch Flavio reitet neben her. Gerade als wir losfahren kommt Nicolaj in den Hof geritten. An seinem Sattel hängen zwei volle Taschen. „Entschuldigt die Verspätung. Eine meiner Taschen ist kaputt gegangen. Ich musste mir die meines Vaters ausleihen.", entschuldigt er sich bei Flavio. 

„Kein Problem Nicolaj.", winkt Flavio ab. Überrascht schaue ich aus dem Fenster der Kutsche. Grinsend wendet sich Flavio mir zu. „Ich habe Nicolaj gefragt, ob er mitkommen würde. Zum einen für die beiden Mädchen, da sie ihn kennen und im Notfall vertrauen und damit du noch jemand bekanntes dabei hast." „Danke Flavio! Nicolaj ich freue mich wahnsinnig das du mitkommst!", freudig halte ich die Hand aus dem Fenster und Nicolaj ergreift sie. „Ich freue mich auch Nucara."

Gut gelaunt machen wir uns auf den Weg. Die Sonne scheint durch das Fenster und wärmt meinen Bauch und ich schließe genießerisch die Augen. Ich höre Elina, die mit Nicolaj ein Spiel spielt, während er neben ihr her reitet. Cassy unterhält sich mit ihrer Mutter und draußen reden die Wachen miteinander.

Das regelmäßige Poltern der Kutschenräder auf dem Weg macht mich schläfrig und so falle ich in einen erholsamen Schlaf.

Als ich wieder erwache ist es bereits am Dämmern und die Kinder schlafen friedlich. Elina hat sich an mich gekuschelt und hat eine Hand auf meinen Bauch gelegt. Lächelnd streiche ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Freundlich schaut Fiola mich an. „Gut geschlafen?" „Ja es hat richtig gut getan." Fiola nickt und schaut aus dem Fenster. 

Wir befinden uns auf einem Weg der durch grüne Wiesen und gelbe Felder führt. „Wie lange werden wir noch brauchen?", frage ich. „Ich vermute noch ein bis zwei Stunden.", antwortet sie. Neben mir erscheint Flavio am Fenster und lächelt mich an. „Na du Schlafmütze." „Na du. Wie ist die Lage bei euch?" „Wir sind alle müde. Nicolaj schläft gleich im Reiten ein aber sonst ist alles in Ordnung." Ich nicke und überlege. 

Nicolaj hatte am Vorabend noch mit anderen Rekruten ein Training und eine Wache. Also kein Wunder dass er müde ist und kurz vorm Einschlafen. „Fiola? Ist es für dich in Ordnung wenn ich Nicolaj hier rein hole? Wenn er einschläft lieber hier als auf dem Pferd wo er stürzen könnte." „Kein Problem Nucara. Mach nur!", erlaubt sie und ich wende mich an Flavio. Er nickt und ruft Nicolaj zu mir. 

Kurz darauf sitzt Nicolaj neben mir, während Elina in meinen Armen auf meinem Schoß friedlich weiterschläft.  

Elbvillanda ~Pausiert~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt