Vorbereitungen

1 0 0
                                    


Erst nach wenigen Minuten können alle wieder klar denken und Königin Fiola ruft ihren Wachen zu: „Wachen! Lasst alle Kämpfer und Wachen antreten!" Die Wachen Verbeugen sich und laufen los. Nach 20 Minuten ist der Saal voll. Lina, Flavio und ich stehen neben der Königin als sie den Wachen und allen anderen den Ernst der Lage erklärt. Sie ruft die Höchst Bereitschaft aus.
„Nucara? Kannst du deine Begleiter rufen und mit ihnen den Wald überprüfen?" „Natürlich. Ich reite gleich los.", antworte ich, verneige mich und renne los. Eilig lasse ich mir Wonder bringen, springe auf und galoppiere zu den Häusern meiner Begleiter. Da alle recht nah beisammen wohnen. Klopfe ich an den Türen und stelle mich mitten auf die Straße. Als sie die Türen öffnen schauen sie mich erstaunt an. „ Nucara was ist los?", fragt Virond. „Königin Fiola schickt mich. Wir haben einen neuen Auftrag. Genaueres erzähl ich euch unterwegs. Macht eure Pferde fertig." Alle nicken und eilen zu ihren Ställen. „Nucara? Kann oder soll ich auch mitkommen?", fragt plötzlich Nicolaj, der bis eben hinter seinem Vater stand. „Hey Nicolaj. Ich denke du solltest mitreiten wenn du das möchtest." Nicolaj nickt und läuft seinem Vater hinterher in den Stall. Kurz darauf reiten wir los. Am Tor treffen wir auf Flavio. „Flavio was machst du hier? Wieso bist du nicht bei deiner Mutter?", frage ich. „Ich hätte den Gedanken nicht ausgehalten, dass du vielleicht kämpfen musst...!" Dieser Satz reicht mir als Erklärung, den auch ich wäre die ganze Zeit in Gedanken bei Flavio gewesen. Ob er kämpfen muss, ob er verletzt ist, ob... an dieser Stelle schüttle ich den Kopf. Nein soweit will ich nicht denken. Es ist gut dass er da ist. Ich nicke und wir reiten aus dem Tor in Richtung Wald. Während wir zum Wald galoppieren fragt Virond: „Was ist denn jetzt los Nucara? Warum diese Hektik?" Da ich wieder in Gedanken versunken bin, habe ich die Frage nicht mitbekommen und Flavio antwortet stattdessen. „Leogrens Armee ist auf dem Weg hier her. Sie sollen bald hier sein. Wir sollen den Wald prüfen und Ausschau halten. Wir sind sozusagen der Spähtrupp." Erschrocken halten alle die Luft an. Virond bekommt nur ein gequetschtes „okay" heraus und die anderen nicken.

Am Wald angekommen verstummen alle. Linea und ich greifen nach unseren Bögen. Während ich meine Begleiter geholt hatte, war Flavio zu meinem Häuschen geritten und hat meine Sachen geholt. Um meine Hüfte habe ich also meinen Gurt mit Schwert und Dolch und auf dem Rücken den Köcher mit Pfeilen. Mit dem Bogen in der Hand reite ich voran. Alle sind sehr konzentriert und horchen auf Geräusche im Wald. Auf dem Waldboden entdecke ich Spuren von Rehen, Hasen und Pferden, die nicht beschlagen wurden. In Elbvillanda war es ein Muss die Pferde zu beschlagen, wegen dem Betonboden. Ich hebe die Hand als Zeichen zum Halt. Ich steige ab und reiche Flavio Wonders Zügel. „Die Spuren sind noch frisch. Keine 20 Minuten. Es waren zwei Reiter.", stelle ich fest und folge den Spuren ein paar Schritte zu Fuß. „Sie ritten nicht schnell. Ich schätze es sind zwei Späher. Wir müssen sie erwischen bevor sie Meldung machen können." Eilig nehme ich von Flavio Wonders Zügel entgegen und springe auf Wonders Rücken. Im Galopp preschen wir den Spuren hinterher. Nach zehn Minuten können wir zwei Reiter in der Ferne sehen. Linea und ich nehmen unsere Bögen vom Rücken und spannen einen Pfeil. Freihändig und in vollem Galopp reiten wir hinter den Reitern her und zielen. „Ich nehme den Rechten!", informiere ich Linea, die zu meiner Linken auf reitet. Sie nickt und dann beginne ich zu zählen: „1... 2 ... 3 Schuss!" Gleichzeitig schnellen unsere Pfeile vom Bogen und treffen zur selben Zeit in die Rücken der Feinde, die darauf leblos vom Pferd fallen. Als wir bei den Männern ankommen steigen wir ab und drehen sie auf den Rücken. Auf der Rüstung leuchtet das Wappen Leogrens. „Hoffentlich haben sie keinen Falken losgeschickt.", murmelt Emagnios. Wir nehmen die beiden mannlosen Pferde am Zügel und führen sie neben uns mit. „Reiten wir zurück zum Schloss oder schauen wir wie weit sie schon vorgerückt sind?" „Wir reiten weiter!" Im Trab reiten wir weiter Richtung Nordosten. Nach fünf Stunden können wir am Horizont den Lichtschein von Feuer sehen. „Sie sind ca. vier Tage entfernt.", schätze ich. „Dem Lichtschein zu Folge sind es zwei bis drei Kavallerie und fünf Bataillone.", meint Virond. „Ich kann es aber nicht genau sagen." Ich nicke und wende Wonder. „Nicolaj. Du und Linea reitet zurück nach Elbvillanda und warnt die Königin. Helft ihr soweit ihr könnt. Nehmt auch die zwei Pferde mit.", bestimme ich. Linea und Nicolaj nehmen die Zügel der zwei Pferde entgegen und reiten zurück. „Und was machen wir Nucara?", fragt Flavio. „Wir reiten näher ran. Ich will genauer wissen wie viele es sind und vielleicht können wir weitere Späher abfangen." „Ich weiß nicht ob das eine gute Idee ist Nucara.", meint Flavio. „Ich weiß das es riskant ist Flavio aber ich kann nicht zulassen, dass sich deine Mutter auf die gesagte Menge konzentriert und am Ende ist es vielleicht die doppelte Menge. Vielleicht bekommen wir auch die Hintergründe raus warum sie so plötzlich nach Elbvillanda wollen.", erkläre ich und reite los. Nach gut zwei Tagen, es ist bereits Abend, können wir den Feuerschein genauer erkennen. „Ungefähr einen Tagesritt von uns entfernt. Von dem Hügel dort müsste man sie eigentlich sehen können.", sagt Virond und zeigt auf einen Hügel in unserer Nähe. „Macht Rast. Ich klettere hoch und mache mir ein Bild von dem was uns erwartet. Wir reiten dann zurück und warnen die Königin." „Ich komme mit dir!", meint Flavio, nimmt sich ein Stück Brot und klettert mit mir den Hügel hinauf. Als wir oben ankommen stockt uns der Atem. In der Ferne sehen wir tausende von Soldaten und tausende Pferde. „ Das sind mehr als drei Kavallerie und fünf Bataillone. Die haben bestimmt damit gerechnet, dass nur der Feuerschein gewertet wird und wir nicht so nah ran kommen und haben deswegen nur wenige Feuer entzündet.", vermute ich. „Da könntest du Recht haben.", antwortet Flavio und zieht mich vor sich. Mit seinem Arm um die Hüfte schaue ich in die Ferne und versuche Kleinigkeiten zu entdecken. „Leogren ist dabei!!", schreie ich als ich einen Mann auf seinem Pferd entdecke. „Dann ist es kein Wunder, das sie so schlau waren und nur die Hälfte an Feuern entzündet haben.", meint Flavio und wir klettern zurück zu den anderen. „Wie sieht es aus?", fragt uns Virond. „Es sind ungefähr doppelt so viele wie angenommen. Das Schlimmste ist: Leogren ist dabei!" Zwei paar Augen schauen mich erstaunt an. „Wir müssen sofort zurück und Königin Fiola warnen." Alle nicken und nach wenigen Minuten galoppieren wir schon Richtung Elbvillanda. Weg von Leogren und seiner Armee.

Als wir in Elbvillanda ankommen ist die ganze Stadt in Bereitschaft versetzt. Schon von weitem erkennt uns die Wache und öffnet das Tor. Im Galopp reiten wir bis zum Schlosstor. Wir springen ab und werfen dem Stalljungen nur schnell die Zügel hin. Im Thronsaal treffen wir nicht nur die Königin an, sondern auch Nicolaj und Linea. „Flavio. Nucara. Schön das ihr alle heil zurück seid. Was habt ihr für Neuigkeiten?" „Wir sind näher ran geritten und konnten feststellen, dass es mindestens doppelt so viele sind wie angenommen und Leogren selbst ist auch dabei.", erschrocken schauen Königin Fiola, Nicolaj und Linea mich an. „In ca. anderthalb, spätestens zwei Tagen sind sie hier.", teile ich ihnen mit. „Okay Nucara. Ich möchte das ihr hier bei mir bleibt und hier mit meinen Wachen kämpft." „Das werden wir Königin. Doch darf ich euch bitten für Nicolaj einen sicheren Platz zu finden? Er ist ein guter Kämpfer aber nicht gegen so einen Gegner.", bittet ich die Königin. „ Ich verstehe!", nickt sie. „ich will aber kämpfen!", widerspricht Nicolaj. „Er wird direkt neben mir bleiben. Ich werde ein Auge auf ihn haben.", antwortet die Königin. „Es gibt keinen sicheren Platz als den an eurer Seite Königin Fiola!", bestätige ich und verbeuge mich. 

Elbvillanda ~Pausiert~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt