Den Tag verbringen wir lachend im Garten, spielen Fangen und Verstecken. Zur Essenszeit gehen wir zurück ins Schloss und essen gemeinsam mit der Königin zu Abend. „Bleibt ihr jetzt hier im Schloss wohnen? Bitte Nucara.", fragt Cassy mich bittend. „Weist du Cassy... ich habe im Ort ein eigenes Haus und ich habe Elina versprochen, dass wir dort wohnen werden.", vertröste ich Cassy, die mich nun mit traurigen Augen ansieht. „Schade." „Wann wollt ihr dann in den Ort ziehen?" „Ich denke morgen gegen Mittag.", beantworte ich Flavios Frage. Flavio nickt und nimmt einen weiteren Bissen von seinem Brot. Gedankenlos schlendere ich nach dem Essen durch den Garten. Es dämmert bereits und der Vogelgesang wird langsam leiser. Irgendetwas in der Ferne erregt meine Aufmerksamkeit. Ich weiß nicht was es ist, doch ich schaue in die Ferne. Etwas stimmt nicht mit dem Bild das sich mir bietet. Ein dunkler Fleck am Himmel nähert sich dem Schloss. „Oh nein!", rufe ich aus und renne los. Im Hof treffe ich auf Elina und Cassy. „Cassy! Elina! Sofort in den Keller. Cassy... bring dich und Elina unten im Geheimraum in Sicherheit. Ich schicke euch Nicolaj noch runter. Los lauft!", schreie ich die beiden verblüfften Mädchen an. Cassy ergreift Elinas Hand und zieht sie hinter sich her. Ich renne weiter. Flavio kommt mir pfeifend entgegen. „Nucara. Was ist los? Wo willst du so eilig hin?" „Flavio komm mit. Keine Zeit zum Erklären. Müssen zu deiner Mutter.", diktiere ich und wir rennen gemeinsam zum Thronsaal. Polternd platzen wir in den Saal. „Königin. Ein dunkler Schatten am Horizont nimmt Kurs auf Elbvillanda. Er kommt her. Wir sollten uns bereithalten. Ich weiß nicht was er vorhat. Ich habe Cassy und Elina in den Geheimraum im Keller geschickt.", informiere ich sie schnell. „Ich weiß bereits das er kommt Nucara. Ich erwarte ihn schon seit Tagen." Verblüfft starre ich die Königin an. „Sie wissen ... erwarten ihn ..." stottere ich. „Ein Bote aus Steinfeldtal hat mir vor einer Woche berichtet, dass er auf dem Weg hierher ist. Die Wachen sind vorbereitet. Du musst nur noch dein Gefolge einweisen. Ich habe ihnen gesagt, dass du ihnen Anweisungen erteilst.", erklärt sie ruhig. Noch immer sprachlos schaue ich Königin Fiola an. Wenig später kommen Virond, Linea, Emagnios und Nicolaj in den Saal. Hat man sie rufen lassen? „Nucara? Alles in Ordnung?", fragt Emagnios beunruhigt. „Ja Emagnios es ist alles in Ordnung. Ich bin nur grade am überlegen.", erkläre ich und versuche mir eine Strategie zu überlegen. „ Könnt ihr mir sagen, wie man einen Schattendämonen tötet?", frage ich in die Runde. „Ich habe gelesen, dass man einen Dämonen tötet indem man ihm das Herz durchbohrt.", erzählt Nicolaj. Alle anderen nicken zustimmend, bis auf Königin Fiola. „Denkt Ihr was anderes Königin?" „Ich hatte dasselbe Gespräch damals mit deinen Eltern Nucara. Sie kamen auf dasselbe Ergebnis wie ihr jetzt. Das Gefolge deiner Eltern hat erzählt, das Leranda, deine Mutter, ihr Messer direkt in sein Herz gebohrt hat und doch lebt er noch immer." „Ihr meint es ist ..." „Ja das denke ich. Es ist nur ein Mythos." Hoffnungslos lassen wir die Schultern hängen. Ich weiß nicht warum, doch plötzlich spukt mir ein altes Lied meiner Mutter in meinem Kopf herum. „... höre Kind der Dämon naht. Halt dein Schwert in heiße Glut. Das heiße Schwert führt Schmerz und Tod. Des Dämons letzte Stunde schlägt.", flüstere ich leise. „Was hast du gesagt Nucara?", erkundigt sich Flavio. „Meine Mutter hat mir damals immer ein Lied vorgesungen. Über ein Kind das gegen einen Dämonen kämpft." „Kannst du es wiederholen?", fragt Fiola interessiert. Ich diktiere: „... höre Kind der Dämon naht. Halt dein Schwert in heiße Glut. Das heiße Schwert führt Schmerz und Tod. Des Dämons letzte Stunde schlägt." „Das muss die Lösung sein.", ruft Nicolaj aus. „Ja vielleicht Nicolaj. Ein Versuch ist es wert. Aber warum haben meine Eltern es nicht so versucht?", überlege ich. „Vielleicht hat deine Mutter es nicht ernst genommen.", meint Virond mitfühlend und legt mir eine Hand auf die Schulter. „Ja vielleicht hast du Recht. Königin? Können wir hier mehrere sichere Feuer entzündet werden?", überlege ich. „Ja. Wir habe Feuertöpfe." „Bitte lasst mehrere aufstellen. Nicolaj gehst du bitte zu Elina und Cassy in den Keller. Sie sind bereits im Raum." Nicolaj nickt und läuft los. Währenddessen hat Königin Fiola den Wachen aufgetragen die Feuertöpfe zu platzieren. „Noch nicht anzünden.", rufe ich den Wachen zu und wende mich an meine Freunde. „Ihr werdet bei der Königin bleiben und die Tür schützen. Arius hat es auf mich abgesehen. Er wird sich auf mich konzentrieren. Die Klinge immer heiß halten. Wenn es so klappt ist dies die einzige Chance für uns.", leite ich sie an. Alle nicken. „Ich werde mit dir kämpfen, Nucara." „Nein Flavio. Du gehst zu deiner Mutter, hinter die Linie die unsere Freunde und die Wachen bilden werden. Ich kann mich besser konzentrieren wenn ich weiß, dass du nicht in meiner Nähe bist. Geknickt geht er zu seiner Mutter. Hauptmann Leuchtner, Befehlshaber der königlichen Armee, betritt mit einigen Soldaten den Saal. „Königin.", grüßt er und verbeugt sich. „Hauptmann! Gut das ihr da seid. Lady de Aladon wird Ihnen Anweisungen geben. Hören Sie auf sie und tun Sie was sie sagt.", befiehlt die Königin und der Hauptmann nickt. Erwartungsvoll schauen nun alle auf mich. „Hauptmann! Drapieren sie Ihre Männer um die Feuertöpfe. Nur ein heißes Schwert im Herzen der Dämonen kann sie töten. Auch Pfeile vorher erhitzen.", erkläre ich. „Verstehe Lady de Aladon. Ich werde es befehligen!", bestätigt er, verneigt sich und geht aus dem Saal. Die Wache bleibt bei uns zurück. Schnell postiere ich sie am Rand bei den Feuertöpfen. Ungefähr zwanzig von ihnen verstärken die Linie vor der Königin und ihrem Sohn. Noch während ich die Soldaten aufstelle, höre ich laute Schreie vom Schlosshof. „Schließt die Türen.", schreie ich und die Wachen verschließen eilig die Türen. Zwei Schatten gelangen noch durch den Schlitz der sich schließenden Tür. Schnell zischen glühenden Pfeile durch die Luft und die Schatten kreischen. Mit viel Rauch lösen sie sich auf. „Es klappt!", schreie ich mit etwas mehr Hoffnung und halte mein Schwert ins Feuer. Ich stehe in der Mitte des Raums mit einem Feuertopf an meiner Seite. Laut poltern die Tore als sich die Feinde gegen stemmen. Mehrere Wachen stemmen sich mit dem Rücken gegen die Türen. Jedes Mal wenn die Schattenwesen gegen stoßen werden die Wachen leicht nach vorne geworfen. Nach zehn Minuten wechseln sich die Wachen ab. „Wir können sie nicht die ganze Zeit vor den Türen halten.", überlege ich. „Was hast du vor Nucara?", fragt Flavio mich. „Ich bin am Überlegen wie wir von den Türen den Druck weg bekommen aber nicht zu viele hier drinnen haben.", erkläre ich. Auf allen Gesichtern sehe ich Verstehen und Überlegungen. „Können sie nicht die Tür nur einen Spalt auf machen und nur ein paar Dämon rein lassen?", fragt Linea und schaut in die Runde. Ich wende mich den Wachen an der Tür zu und frage sie ob es möglich ist. „Ich denke das es zu schaffen ist, wenn wir noch etwas Verstärkung hier bekommen." Ich nicke und weitere Wachen eilen zu den Türen. „Okay. Bereit halten.", rufe ich und alle halten Schwert, Dolch und Pfeile ins Feuer. Ich nicke den Wachen an den Türen zu und sie öffnen diese einen Spalt weit. Sofort rauschen ein dutzend Schattenwesen herein. Mit Mühe werden die Türen wieder geschlossen. Glühende Pfeile fliegen durch die Luft und treffen Schattenwesen in Brust, Kopf, Bein und Arm. Schreiend gehen sie in Rauch auf und verschwinden. Vier Schatten haben es auf mich abgesehen. Ich nehme meinen Dolch aus dem Feuer und ramme es in die Brust des Schattens links von mir. Während der schreiend in Rauch aufgeht wende ich mich mit dem noch immer glühenden Dolch dem zweiten zu. Mit rot glühenden Augen sieht er mich an und lechzt die Zähne. Mit einem großen Sprung stürme ich ihm entgegen. Erschrocken über meinen Angriff reißt er die Augen auf. Er hat bereits meinen Dolch im Herzen. Schnell ergreife ich mein Schwert, ziehe es aus der Glut und ramme es den beiden übrigen Schatten in die Brust. Den Dolch lege ich wieder in die Glut. Der größte Schatten kommt mit roten Augen auf mich zu. Das intensive Rot der Augen ist starr auf mich gerichtet. Arius!!
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Elbvillanda ~Pausiert~
РазноеEine junge Frau wird in die Gesellschaft der Jäger aufgenommen und versucht den Tot ihrer Eltern aufzuklären und zu rächen. Dabei erfährt sie die Liebe ihres Schwarms, die Liebe ihrer alten und neuen Freunden und die eines kleinen Mädchens. Sie erl...