Elbvillanda ~Pausiert~

Die Schlacht 2

Eilig renne ich zum Turm. In der Ferne sieht man den Feuerschein der Armee. „Sie sind nur einen halben Tagesritt von hier entfernt.", informiere ich die Königin als ich in den Saal zurückkehre. „Die verletzten Soldaten so schnell wie möglich versorgen und die Kampfunfähigen in Sicherheit bringen. Die Toten bringt in den Garten! Macht schnell!", befiehlt Königin Fiola ihren Wachen. Ein reges Treiben entsteht und die Wachen beginnen den Befehl zu befolgen. Ich helfe ihnen und bringe einen verletzten Soldaten in einen der Räume nebenan. Auch Flavio und die anderen tragen oder stützen Soldaten in Räume oder den Garten. Gegen Abend sind die verletzten versorgt, die Toten im Garten verbrannt. Es herrscht wieder eine gespannte Stimmung. Cassy steht zwischen Königin Fiola und mir und nimmt uns bei der Hand.
Erst am frühen Morgen kommt der Schrei des Angriffs. Schnell nimmt Nicolaj Cassy an der Hand und die beiden rennen in den Keller. Dort wo sie sicher in dem geheimen Raum auf Entwarnung warten. Erneut beginnt eine grausame Schlacht. Dieses Mal führt Leogren seine Armee persönlich an. Als die Tore zum Saal aufspringen stürmen die Soldaten voran und ebnen ihrem Anführer den Weg zu Königin Fiola. Beide kämpfen sie unerbittlich. Im Saal hört man Schwerter aufeinander treffen. Soldaten schreien verletzt auf oder Pfeile die durch die Luft sausen. Meine Arme und Beine schmerzen und Blut tropft aus der Wunde an der Schulter. Ich schaue öfter zu Königin Fiola, die noch immer gegen Leogren kämpft. Selbst beim Kampf sieht sie edel, vornehm und ungemein mächtig aus. Langsam bekomme ich wieder einen Blick für die Situation und den Raum. Schnell finde ich Flavio, Linea, Virond und Emagnios. Alle sind erschöpft und doch stirbt ein Gegner nach dem anderen durch ihre Klingen. Als ein tiefer, schmerzerfüllter Schrei durch den Saal tönt, blicken alle auf. Königin Fiolas Schwert steckt tief in der Brust Leogren's. Der Schrei verstummt und Leogren bricht tot zusammen. „Leogren ist tot!", sagt sie erschöpft und doch klar mit einem machtvollen Unterton. Leogrens Soldaten lassen die Waffen fallen und verlassen Elbvillanda mit hängendem Kopf. Ihr Anführer ist tot!

Dieses Mal kommt keine Freudenstimmung auf. Bedrücktschauen wir auf die Leiche von Leogren. Seine Augen sind weit geöffnet und Blutquillt aus der Wunde. „Was machen wir mit ihm?", frage ich. „Wir bringen ihnzurück in sein Dorf. Er soll dort von seiner Familie bestatten werden.",antwortet die Königin, kniet nieder und schließt mit zwei Fingern die Augen. Langsambeginnen die Soldaten wieder Tote und Verletzte zu versorgen. Ich begebe michwieder auf den Weg in den Keller um Nicolaj und Cassy zu holen. Als sich dieTür öffnet kommt Cassy mir sofort entgegen gerannt. Glücklich mich zu sehenfällt sie mir in die Arme und ich hebe sie hoch. Zusammen gehen wir zurück inden Saal. Leogrens Leichnam ist weg. Ich denke man hat ihn in den Garten zu denanderen Toten gebracht. Zusammen mit Cassy und Nicolaj gehe ich zu unsererGruppe. Erschöpft setze ich Cassy ab und setze mich auf eine Stufe. MeineSchulter schmerzt und mein Kopf pocht. „Nucara?" Es ist Flavio. „ Bist du inOrdnung?", frage ich ihn. „Ja bei mir ist alles gut aber was ist mit dir? Dusiehst schlimm aus. Richtig blass." „Meine Schulter schmerzt und auch mein Kopfscheint was abbekommen zu haben. Er pocht und mir ist schummrig." Mühsamversuche ich aufzustehen und ergreife dankbar Flavio's Hand als er sie mir zurHilfe hinhält. Noch beim Aufstehen merke ich wie mir schwindlig wird und sobaldich auf den Beinen stehe geben meine Knie nach. Erschrocken und in letzterSekunde kann Flavio mich auffangen. Mit sorgenvollem Gesicht hebt er mich aufseine Arme. Erschöpft und müde lehne ich meinen Kopf an seine Brust undschließe die Augen. Ich höre wie Cassy ihre Mutter fragt was mit mir ist. Ichmöchte sie beruhigen und sagen das ich in Ordnung bin, doch... ich bekomme keinenTon raus. „Bring sie hoch ins Zimmer Flavio. Ich schicke Markus gleich zueuch." Kurz darauf liege ich in dem weichen Bett. Mit geschlossenen Augenbekomme ich mit wie der Arzt den Raum betritt.