Als ich die Tür öffne stehen Cassy und Flavio vor mir. „Hallo Nucara.", begrüßt die Kleine mich. „Du hast aber einen süßen Hund.", sagt sie und streichelt Luki. „Das ist Luki. Möchtest du mit ihm spazieren gehen?", frage ich sie. „Ich darf nicht alleine im Dorf rumlaufen.", antwortet sie traurig. „Ich denke das geht in Ordnung. Luki passt gut auf dich auf. Er beschützt dich und wenn du nicht mehr hierher findest sagst du zu Luki, dass er dich wieder herbringen soll." „Kann er das denn?" „Na klar Cassy. Luki ist richtig schlau!" „Okay. Dann geh ich bisschen mit ihm raus. Wenn ich darf!??", fragend schaut sie Flavio an. „Das ist okay Cassy. Geh ruhig mit Luki." „Luki!? Pass gut auf Cassy auf. Geh mit!!", befehle ich ihm und die beiden gehen Seite an Seite aus dem Haus. Nun kommt Flavio näher zu mir und küsst mich. „Gibt es einen bestimmten Grund für euren Besuch?", frage ich neugierig. „Ich wollte dich sehen und Cassy habe ich einfach mitgenommen, weil sie neugierig auf Luki und Wonder war. Außerdem habe ich noch eine Einladung zum Ball in drei Wochen für dich. Cassy wird neun und Mutter hat versprochen, dass sie einen Ball bekommt. Cassy will dich unbedingt dabei haben. Das ist auch der Grund dafür das wir hier sind.", erklärt er mir. Nach einer halben Stunde klopft es wieder an der Tür. Ich öffne die Tür und Cassy stürmt mit Luki herein. „Nucara! Luki ist richtig toll. Ich wusste nicht mehr wie ich her komme und er hat mich her gebracht. Er ist jetzt mein bester Freund.", strahlt sie mich an. „Flavio hat gesagt, dass du auch ein Pferd hast. Stimmt das?" „Ja das stimmt. Er heißt Wonder. Möchtest du ihn sehen?" „Oh jaaa... Bitte!" Zu dritt gehen wir in meinen kleinen Stall. Mit neugierigen Augen schaut mir die kleine Prinzessin zu wie ich die Stalltüre öffne. Aus dem Inneren hören wir Wonder ungeduldig schnauben. Als ich die Tür öffne schaut sich Prinzessin Cassy neugierig in meinem kleinen Stall um. „Das ist aber ein süßer Stall. Ich finde ihn richtig toll.", meint die kleine und läuft zu Wonder an die Box, der schon neugierig und ungeduldig auf uns wartet. „Lass ihn erst an deiner Hand schnuppern.", sage ich zu ihr und sie hält ihm die Hand zum Schnuppern hin. Nachdem Wonder geschnuppert hat drückt er seine Nase in ihre kleine Hand. Strahlend streichelt sie seinen Kopf. „Cassy ist so süß." „Ja das stimmt, auch wenn sie ab und an eine kleine Nervensäge ist.", lacht er und nimmt mich in den Arm. „Cassy? Nimmst du Wonder mal am Halfter und bringst ihn her zum Putzplatz?", frag ich sie und sie strahlt. „Klar mach ich. Kannst du mir aber mit der Tür helfen? Die bekomme ich nicht auf.", fragt sie schüchtern. Lächelnd öffne ich ihr die Boxen Tür und sie greift nach Wonder Halfter. „Komm Wonder.", sagt sie zu ihm und führt ihn zum Putzplatz, wo ich den Halfter am Strick befestige der um eine Stange gebunden ist. „Darf ich dir beim Putzen helfen? Ich kann das schon. Flavio hat es mir gezeigt." „Das machst du jetzt alleine Cassy. Bist doch schon groß genug!", lächle ich sie an und zwinkere ihr zu. Verdutzt aber auch strahlend schaut sie mich an. Kurz darauf putzt sie Wonder. Plötzlich rennt Cassy zu meiner Heustelle und reißt an einem der Ballen. „Was hast du denn damit vor Cassy?", fragt Flavio verwundert. „Ich komme nicht an den Rücken dran." Lachend laufe ich zu ihr und trage für sie den Ballen an Wonders Seite. Glücklich springt sie darauf und putzt weiter. Am Ende sagt sie stolz: „ So Wonder ist sauber." „Wow sein Fell blitzt ja.", lobe ich sie und hebe seinen Sattel auf seinen Rücken. Danach nehme ich die Trense vom Haken und er öffnet bereitwillig das Maul. In Ruhe schließe ich die Schnallen und überprüfe noch einmal die Sattelgurte. „Na Cassy kommst du alleine in den Sattel oder soll Flavio dich hochheben?" „Flavio muss mich hochheben." Mit wenig Anstrengung hebt Flavio sie in den Sattel. Strahlend und mit durchgestrecktem Rücken sitzt sie stolz auf Wonders Rücken. Ich nehme die Zügel und führe die beiden aus dem Stall. Zusammen laufen wir durch Elbvillanda. Während Flavio und ich Händchen haltend den Dorfweg entlang laufen und Cassy neben uns her reitet, läuft Luki mal vor und mal hinter uns her. „Cassy scheint den Tag richtig zu genießen.", stelle ich fest. Flavio nickt und antwortet: „Ja das stimmt. Sie wird nachher gut schlafen." Lachend schauen wir beide zu Cassy die bereits kurz davor ist einzuschlafen. Ich halte Wonder an und lächelnd hebt er das fast schlafende Mädchen vom Pferd. Cassy tragend laufen wir zum Schloss. Am Tor verabschieden wir uns und ich steige auf Wonder. Die Sonne ist noch nicht untergegangen und so entscheide ich mich noch ein wenig in den Wald zu reiten. Ich reite gemütlich im Schritt und träume ein wenig vor mich hin. Ich wäre fast vom Pferd gefallen, als Wonder plötzlich scheut und ich aus meinen Träumen hochschrecke. „Was ist los Wonder? Was hast du?", frage ich ihn und lausche in den inzwischen dunklen Wald. Luki, der weiter hinter uns gelaufen ist, rennt knurrend an meine Seite. Mit gesträubtem Nackenfell schaut er in die Dunkelheit. Nach wenigen Minuten höre auch ich ein Knacken im Gestrüpp, etwas weiter vor mir. „Wer ist da? Zeig dich.", schreie ich und warte auf eine Reaktion. Als sich niemand zeigt steige ich ab und gehe langsam und vorsichtig auf den Ort zu, von wo ich das Geräusch gehört habe. Als ich ins Gebüsch schaue erschrecke ich. An einem Baum gelehnt liegt ein junges, erschöpftes Mädchen, mit einigen Verletzungen. Mit einigen Anstrengungen gelingt es ihr mich anzuschauen. Eilig knie ich mich zu ihr runter und untersuche sie. „Wie heißt du?", frage ich sie. Mit flüsternder Stimme sagt sie: „Ich bin Lina. Ich komme aus Laurandea. Ich muss zu Königin Fiola." „Ich bin Nucara. Komm ich helfe dir." Vorsichtig helfe ich ihr hoch. Bei Wonder helfe ich ihr in den Sattel und springe dann eilig hinter ihr hoch. Geschwind wende ich Wonder und wir galoppieren zum Schloss. „Wer seid ihr?", fragt die Wache am Schloss. „Nucara. Und das ist Lina aus Laurandea. Sie muss die Königin sprechen und braucht Hilfe.", erkläre ich eilig und die Wache lässt uns passieren. Vor der Schlosstreppe springe ich ab, helfe Lina runter und werfe einem Jungen, der herbei gerannt kommt, Wonders Zügel in die Hand. Lina stützend laufen wir zum Thronsaal. Schon von weitem sehe ich die offenen Saaltüren und die Königin. Auch Königin Fiola hat uns gesehen und lässt ihren Hof Arzt rufen. Im Saal angekommen verbeugen wir uns und Lina erzählt erschöpft: „Ich bin Lina aus Laurandea. Vor drei Tagen wurde mein Dorf von Leogren's Leuten angegriffen. Ich wurde losgeschickt um Euch zu informieren und zu warnen. Einer unserer Krieger soll mitbekommen haben, dass sie nach Laurandea hierher wollen." Erschrocken ziehen wir die Luft scharf durch den Mund.
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Elbvillanda ~Pausiert~
AlteleEine junge Frau wird in die Gesellschaft der Jäger aufgenommen und versucht den Tot ihrer Eltern aufzuklären und zu rächen. Dabei erfährt sie die Liebe ihres Schwarms, die Liebe ihrer alten und neuen Freunden und die eines kleinen Mädchens. Sie erl...