Kapitel 9 •Unser Geheimnis?•

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Es klopfte an meiner Tür, weswegen ich mein Haar zurecht machte. Ich hustete leicht und bat, kurz darauf, die Person herein. Natürlich war Kujtim derjenige, der mein Zimmer mit einem Lächeln betrat. Ist dieser Mann denn einmal schlecht gelaunt? Er umarmte mich leicht, was ich zögernd erwiderte. "Na, alles wieder gut?", hackte er vorsichtig nach. "Alles bestens.", gab ich kurz von mir. "Danke nochmal für das alles.", fuhr ich fort. "Das ist das mindeste, was ich für dich tun kann.", erwiderte er leicht traurig. "Hey, was ist denn los?", hackte ich nach, da ich sehen konnte, dass es ihm irgendwie nicht gut ging. "Du, Loresa, es gibt da etwas, was du wahrscheinlich nicht mehr weißt. Also, wie es zum Unfall kam.", fing er an. "Ich weiß es.", antwortete ich. "Nein, dir wurde was anderes gesagt.", sagte er und legte seine Hand gegen die Stirn. "Ja, das weiß ich auch.", erwiderte ich lachend. "Loresa, das ist ernst.", sagte er und nahm meine Hand. "Du Kek, ich weiß, dass du es warst. Musste so tun, als ob ich keine Ahnung hätte. Wollte dich in Schutz nehmen. Deine Stimme kann ich doch nicht vergessen.", sagte ich lachend und dann fiel mir auf, wie ich ihn genannt habe. "Ach du Sche*ße, tut mir Leid! So wollte ich dich gar nicht nennen. Oh mein Gott, wie peinlich!", fuhr ich fort und legte mir die Hand vor meinem Mund. "Also dazu kommen wir später, Fräulein. Aber was meinst du mit in Schutz nehmen?", erwiderte er sofort. "Naja, du müsstest wahrscheinlich mit so vielen Schuldgefühlen kämpfen und jeder Mensch würde versuchen es gut zu machen. Das würden meine Eltern niemals zulassen und ich hätte es nicht übers Herz gebracht, dich aufliegen zu lassen nachdem du als "mein Retter" bezeichnet wurdest.", lachte ich. Er musste ebenfalls lachen. "Bleibt das jetzt ein Geheimnis?", fragte er. "Unser Geheimnis.", antwortete ich selbstsicher und versuchte ernst zu bleiben, was natürlich nicht klappte. "Oh, wo sind meine Manieren! Magst du Schoko beziehungsweise etwas zu trinken?", fragte ich ihn und griff nach der Tüte. "Eigentlich sollte ich dich das fragen. Ich kann nämlich aufstehen und du musst liegen beziehungsweise sitzen bleiben! Magst du einen heißen Kakao?", meinte er. Ich nickte eifrig und hatte schon den Geschmack auf meiner Zunge. Er stand auf und verließ mein Zimmer. Er scheint ein echt netter Kerl zu sein. [...] "Also, für dich bin ich ein Kek? Versteh ich das richtig, Mademoiselle?", deutete er an. "Oh man!", stöhnte ich auf. "Wirst du das mein Leben lang erwähnen?", fragte ich hilflos. "Oh ja, das werde ich.", antwortete er und stupste mich an. "Majmuni niher. (Du Affe, man.)", flüsterte ich, aber sodass er das noch hörte. "Majmun tash po tu dokna aaa? (Bin ich jetzt auch noch ein Affe, oder was?)", tat er auf beleidigt. Ich lachte, versuchte wieder ernst zu wirken und nickte eifrig. Er drehte sich weg und sagte einfach „Ne". Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich nicht an. „Oh majjj, tu doch jetzt nicht auf beleidigt!", sagte ich und zog ihn am Arm, beziehungsweise an seinem Shirt. „Nööö, lass michhhh!", schrie er und versuchte seine Stimme zu verstellen. Wie lang war es nun her, wo ich gelacht habe? „Willst du Schokoladeeee?", fragte ich ihn und zog das Wort „Schokolade" lang. Er drehte sich sofort um und nun war die komplette Aufmerksamkeit wieder auf mich. „Ach sieh nur! So lockt man dich also an!", grinste ich. „Pffff, lass mich in Ruhe und her mit der Schokolade!", sagte er in einem anderen Ton, welcher mich zum Lachen brachte. „Okeyyy, genug rumgealbert. Du musst dich ehrlich ausruhen.", sagte er plötzlich, nachdem er einen Stück der Schokolade gegessen hatte. Ich schmollte und legte mich hin. „Na gut.", entgegnete ich ihm, da er recht hatte. „Ich komme Dich morgen besuchen!", sagte er und ich klatschte fröhlich in die Hände. „Super! So vergeht vielleicht meine Zeit!", sagte ich. Er lächelte und hielt mir seine Faust hin. Ich „gab ihm die Faust" und schon ging er zur Tür. Er sah nochmal zu mir und dann ging er schon.
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Sekreti jonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt