||Kapitel 78|| Shawn

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Wir lagen immer noch auf dem Sofa und kuschelten miteinander. Annies Kopf lag auf meiner Brust und sie sah mir in die Augen.

"Weißt du, am Anfang dachte ich, es würde mir fehlen, dass du niemals mit mir reden würdest. Aber ich habe mich daran gewöhnt. Ich habe mich an die Stille mit dir gewöhnt. Ich habe mich an dich gewöhnt und ich bin überfroh, dich kennengelernt und immer noch an meiner Seite zu haben."

Annie lächelt mir zu. Das war genau die Reaktion, die ich haben wollte. Ihr Lächeln. Es gab nichts Schöneres auf der Welt für mich, auch wenn das sehr kitschig klang.

Wir lächelten uns an und es war so, als würde die Welt um uns herum still stehen. Alle Geräusche wurden ausgeblendet und nur wir Zwei zählten in diesem Moment. Es war kein unangenehmer Moment. Nein, es war ein wunderschöner Moment, den ich für immer in Erinnerung behalten werde.

Annie setzte sich kurz auf, trank einen Schluck Wasser und legte ihren Kopf dann wieder auf meine Brust.

"Shawn?"

"Ja?" Einen kurzen Moment brauchte ich, um zu registrieren, dass niemand außer uns beiden im Raum war. Hatte sie gerade mit mir gesprochen?

"Ehm, ich glaube, ich hätte nicht zu viel Sekt trinken sollen! Du hast doch nicht gerade meinen Namen gesagt, oder?" Ungläubig sah ich meine Freundin an.

Annie setzte sich wieder auf und sah mir in die Augen.

"Ich... liebe dich, Shawn!", sagt sie. Ich sehe ganz genau, wie ihre Lippen sich bewegen und die Töne kommen in meinem Ohr an. Sie schaffen es bis zu meinem Gehirn: Sie redet mit mir. Wie kann das sein?

"Wie kannst du plötzlich reden? Was? Wie... kann das sein?"

Ich war völlig verwirrt. Hatte sie nicht gesagt, mehrere Therapeuten hätten versucht, ihr zu helfen? Wie kann sie dann jetzt plötzlich sprechen?

"Phil... Phil hat mir an dem Abend der Veranstaltung von einer Methode erzählt, die wohl sehr angesehen sein soll und einer seiner Professoren schwört auch darauf. Und also, du sollst mit Emotionen Sprechblockaden lösen können und genau das hat auch funktioniert. Ich war so wütend auf Camila und ich weiß nicht... Es hat funktioniert und ich wollte dir erst einmal nichts davon sagen. Phil hat in den letzten drei Wochen so hart daran gearbeitet, dass ich wirklich frei sprechen kann. Ich hab dir nämlich nicht davon erzählt, weil ich verhindern wollte, dass du enttäuscht bist, wenn es mit dem Sprechen doch am Anfang nicht so klappen sollte, wie ich es mir gewünscht habe. Ab und zu bricht meine Stimme auch immer noch, aber es wird wieder wirklich gut. Und ich bin einfach nur wirklich stolz und Phil so dankbar."

Ich brauche immer noch kurz, um es zu fassen.

"Das ist so toll, Annie! Das ist so toll, wirklich. Ich bin auch so überglücklich und stolz auf dich. Ich kann es einfach nicht fassen, du hast so eine schöne Stimme. Wow!"

"Ich brauche auch noch ein bisschen, um mich daran zu gewöhnen, aber ich glaube, du kannst dich schnell daran gewöhnen, weil ich... Ich versuche wirklich, viel zu reden und es war auch eine Qual, dass ich bisher nur bei Phil gesprochen habe und mit ihm geübt habe. Ich musste bei dir zu Hause aufpassen, dass mir nicht doch irgendwas rausrutscht, weil ich wollte dich heute damit überraschen, an meinem Geburtstag. Und ich weiß auch, dass ich eben gesagt habe, dass du hoffentlich keine weiteren Geburtstagsgeschenke für mich hast, aber einen Wunsch könntest du mir noch erfüllen!"

Sie sieht mich lächelnd an, beugt sich zu mir. Wir küssen uns und sie fährt mit ihrer Hand unter mein Shirt.

"Ich habe noch einen Wunsch", sagt sie. "Kannst du ihn mir erfüllen?", flüstert sie an meine Lippen.

Ich weiß, worauf sie hinaus will und sehr gerne will ich ihr diesen Wunsch erfüllen. Aber ist sie dafür wirklich bereit und tut es nicht aus der emotionalen Situation hinaus?

"Bist du sicher?", frage ich Annie.

"Ja, hundertprozentig! Ich will das, ich will dich!"

"Okay", flüstere ich wie betäubt.

Ich bin nicht davon ausgegangen, dass es so schnell passieren wird. Na gut, okay, wir kennen uns jetzt schon fast 7 Monate, aber der Moment ist überwältigend. Ich habe gerade erst erfahren, dass sie wieder spricht und jetzt will sie, dass wir miteinander schlafen. Ich möchte ihr diesen Wunsch erfüllen, nichts lieber als das.

Wir küssen uns und erkunden unsere Körper gegenseitig. Ich komme zu dem Entschluss, dass ich wirklich noch nie jemanden mehr geliebt habe und dass Annie die Frau meines Lebens ist. Mit ihr will ich alt werden, sie heiraten, Kinder kriegen, für den Rest des Lebens glücklich sein.

Die Details der Wunscherfüllung verrate ich natürlich nicht, aber so viel kann ich sagen: Ihr Geburtstag war nicht nur für sie, sondern auch für mich, ein unbeschreiblicher Tag, den wir niemals vergessen werden.

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