||Kapitel 32|| Shawn

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Ich hoffe, meine Familie durchlöchert Annie nicht mit Fragen. Ich weiß, sie sind alle sehr neugierig und ich will mir gar nicht ausmalen, wie sie reagieren würden, wenn sie die Knutschflecken an Annies Hals entdecken. Wahrscheinlich müsste ich ihnen dann alle Details genau erzählen. Allein schon die Vorstellung, meiner Familie von meinem Liebesleben erzählen zu müssen, bringt meinen Körper dazu, sich angewidert zu schütteln.

Ich höre die Treppen knarzen, ein Zeichen dafür, dass Annie wiederkommt. Hoffentlich hat sie die Flecken abdecken können.

Als sie bei mir angelangt ist, schlüpft sie in ihre Ballerinas und hält mir dann eine vorgeschriebene Notiz unter die Nase.

Du hast ganze Arbeit geleistet, Shawn.

Ich muss sofort grinsen und streiche ihre Haare hinter die Schulter, um mir anzusehen, wie gut es mit dem Überschminken funktioniert hat. Die Knutschflecken sind nur so semi-gut überdeckt, deshalb hat sie ihren Zopf vermutlich auch wieder geöffnet und versucht die Flecken mit den Haaren zu bedecken.

"Ich wollte eben mein Revier markieren", meine ich schulterzuckend, lächele sie an und schnappe mir dann ihre Hand. Wir verlassen das Haus und steigen wieder in meinen Pickup. Ich fahre vom Grundstück und biege auf die Straße, die uns am Ontariosee entlang aus dem Waldstück bringt, in dem ich wohne.

"Ich wollte ein bisschen früher fahren, damit wir noch in einem Blumenladen einen kleinen Strauß für meine Mum kaufen können", meine ich und sehe kurz zu Annie hinüber. Sie streckt einen Daumen empor, als Zeichen, dass sie es gut findet.

Zehn Minuten später halte ich vor einem Blumenladen in Toronto.

"Mist, ich habe meine Sonnenbrille oder eine Mütze vergessen. Kannst du vielleicht einen Strauß besorgen?", fragend sehe ich Annie an und kratze mich verlegen am Hinterkopf.

Annie nickt lächelnd und schnallt sich ab. Ich krame einen 50-Dollar-Schein aus meinem Portemonnaie und gebe ihn ihr.

"Kauf einfach einen, der dir auch gefallen würde", lächele ich sie an, was sie erwidert und auch nickt. Sie steigt aus dem Auto und betritt kurz darauf den Blumenladen. Durch das Schaufenster sehe ich, wie sie durch den Laden schlendert und sich verschiedene Sträuße ansieht. Selbst in so einer Alltagssituation sieht sie einfach atemberaubend aus...

Sie nimmt irgendwann einen Strauß aus einer Vase und geht damit zur Kasse. Ich sehe ihr zu, wie sie versucht der Verkäuferin zu signalisieren, dass sie nicht spricht. Daran habe ich ja gar nicht gedacht!

Zum Glück stellt das kein Problem dar, die Verkäuferin und Annie verstehen sich auch so ausreichend und kurze Zeit später kommt sie mit dem orange-lilanen Strauß wieder zu mir ins Auto.

"Danke. Orange und Lila sind Mums Lieblingsfarben", meine ich und lächele sie an, bevor ich den Motor wieder starte und den Wagen aus Torontos Innenstadt nach Pickering, wo ich auch aufgewachsen bin, lotse.

Nach einer weiteren Viertelstunde parke ich meinen Pickup vor meinem Elternhaus und helfe Annie, aus dem Wagen zu steigen.

Um Punkt 8:30 pm drücke ich auf die Klingel, auf der in Mums wunderschön säuberlicher Schrift 'Mendes' prangt.

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Silence with you - a Shawn Mendes ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt