||Kapitel 14|| Shawn

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Hätte ich ihr vielleicht doch verschweigen sollen, dass sie mich zu dem Lied inspiriert hat? Sie guckt so verdattert, dass ich nicht genau weiß, was in ihr vorgeht.

Doch im nächsten Moment hält sie die Hand nach vorne und formt ihre andere Hand so, als würde sie einen Stift halten und etwas auf ihre Hand schreiben. Ich verstand, was sie von mir wollte, riss ein Blatt aus meinem eigentlich hochheiligen Notizbuch und gab ihr meinen Stift.

Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Wow, ich bin echt geflasht. Der Song ist so schön! Du solltest ihn veröffentlichen, Shawn.

"Gut, dann bin ich beruhigt, wenn er dir gefällt. Du musst auch nichts dazu sagen, diese Reaktion reicht mir. Hast du Hunger?", frage ich, warte ihre Antwort aber nicht ab, sondern stehe auf und mache Anstalten den Raum zu verlassen.

Sie nickt und steht auch auf. Wir verlassen den Raum und ich will schon in Richtung Treppe gehen, da tippt Annie mir auf die Schulter. Ich drehe mich herum und sehe sie fragend an.

Sie zeigt auf die Tür des Gästezimmers, in das sie eingezogen ist, formt mit ihren Fingern die Zahl eins und zeigt schließlich noch auf ihre Armbanduhr. Ah, ja genau! Ich hab keinen blassen Schimmer, was sie von mir will...

Sie verschwindet ohne mich weiter zu beachten im Gästezimmer und kommt kurz darauf mit ihrem Handy, den Klebezetteln und einem Stift wieder hinaus. Ach so, sie wollte mir zeigen, dass sie noch kurz eine Minute braucht, um etwas aus dem Zimmer zu holen! Manchmal frage ich mich, ob ich eigentlich irgendetwas oben in der Birne habe...

"Warum schreibst du eigentlich immer alles auf Papier und benutzt nicht die Notizen-App in deinem Handy?", frage ich sie, da mir die Frage auch gestern schon auf der Zunge gebrannt hat.

Ich finde es mit den Zetteln cooler und in manchen Situationen ist das auch sehr romantisch. Aber wenn du möchtest, kann ich es dir auch in meinem Handy aufschreiben und Papier sparen.

"Mir ist das relativ egal, es hat mich nur interessiert. Mach es einfach so, wie es dir lieb ist", antworte ich. "Komm, ich hab einen Bärenhunger. Möchtest du irgendwas Bestimmtes essen?"

Ich sehe sie an, während ich auf ihre Antwort warte. Sie entsperrt ihr Handy, öffnet die Notizen-App und tippt etwas ein.

Es gibt da so ein Familienrezept für Shakshuka. Ich weiß nicht, ob du das kennst. Das sind geschmorte Tomaten mit Spiegeleiern. Soll ich uns das machen?

Ich lese die Notiz und verziehe bei den Worten " geschmorte Tomaten" angeekelt das Gesicht, woraufhin sie mich verwirrt ansieht.

"Tomaten sind böse, Annie. Ich habe rein aus Prinzip keine Killertomaten in meinem Haus, iiiih. Magst du Muffins?"

Ich habe "Muffins"noch nicht fertig ausgesprochen, da nickt sie schon begeistert und ihre Augen beginnen zu glitzern.

Ich sehe, wir verstehen uns.

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Silence with you - a Shawn Mendes ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt