||Kapitel 92|| Annie

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Während ich in der Küche stand und die Spülmaschine einräumte, saß Shawn nebenan im Wohnzimmer und schaute ein Eishockeyspiel im Wohnzimmer. Henry lag auf seiner Krabbeldecke und spielte mit mehreren Spielzeugautos, die Phil ihm zu seinem dritten Geburtstag geschenkt hatte.

Doch anscheinend war sein Vater und der Fernseher interessanter als die Autos, denn mit seinen kleinen Beinchen marschierte er zum Sofa und kletterte neben seinen Dad.

"Papa, was machen die?", fragt Henry nun mit seiner süßen Kinderstimme und sieht mit großen Augen auf den Fernseher.

"Die spielen Eishockey", antwortet Shawn seinem Sohn und sieht ihm lächelnd dabei zu, wie er immer noch fasziniert auf den Bildschirm starrt.

"Und wie geht das?"

"Na ja, die Spieler fahren mit ihren Schlittschuhen über das Eis und alle haben einen Schläger, mit dem sie den Puck in die Tore schießen sollen."

"Kannst du das auch?"

"Ich habe Eishockey gespielt, als ich noch jünger war. Und soll ich dir etwas verraten? Deine Mama hat auch früher mal Hockey gespielt", antwortet Shawn ihm und streicht Henrys braune Locken aus dessen Stirn.

"Und warum jetzt nicht mehr?"

"Wir hatten irgendwann keine Lust oder Zeit mehr", seufzt Shawn und umgeht damit elegant das Thema, warum ich eigentlich aufgehört hatte, Eishockey im Verein zu spielen.

"Und ihr habt jetzt immer noch keine Lust? Ich würde das gerne mal ausprobieren."

"Ja? Bist du dir sicher?"

Henry nickt kräftig, sodass seine Locken herumwirbeln. Ich wollte seine Haare schon längst schneiden lassen, aber er sträubt sich dagegen und möchte seine langen Locken behalten.

Ich gebe meine Deckung hinter der Küchentheke nun auf und gehe zu meinen beiden Männern auf die Couch.

"Wenn du willst, können wir morgen Mittag in eine Eishalle fahren und wir bringen dir schon einmal das Schlittschuhfahren bei. Das musst du nämlich können, bevor wir mit dem Hockey beginnen können!", lächele ich meinen Sohn an.

"Echt?", fragen Shawn und Henry plötzlich wie aus einem Mund. Henry sah eher glücklich aus, während Shawn sehr überrascht aussah. Vermutlich hatte er nicht erwartet, dass ich unserem Sohn, nachdem ich 19 Jahre lang kein Eis mehr betreten hatte, anbot, mit ihm in die Eishalle zu fahren. Um ehrlich zu sein, hatte ich es auch nicht erwartet, aber was macht man nicht alles um Kinder zu bespaßen und glücklich zu machen?

-

Für den Publikumsverkehr war die Eishalle heute eigentlich geschlossen, aber Shawn hatte seinen alten Trainer angerufen, der tatsächlich immer noch dieselbe Handynummer besaß und der hatte uns den ungestörten Besuch der Eishalle ermöglicht. Natürlich nicht ohne die Aussage, wir sollen ihm Bescheid geben, wenn der Nachwuchsspieler bereit war, um einer Mannschaft beizutreten.

Er hatte uns außerdem 2 Paar Schlittschuhe geliehen, da nur Shawn passende besaß. Während ich Henry die Schuhe noch anzog, fuhr Shawn schon zum Einstieg ein paar Runden auf dem Eis. Ich muss sagen, nach seiner langen Spielpause und dem Unfall vor vier Jahren hatte er es immer noch drauf. Das wird bei mir sicher nicht sofort wieder so flüssig aussehen.

Mit Vollspeed kommt Shawn nun wieder zu der Bande geschlittert, an der wir standen.

"Ich hatte fast vergessen, wie viel Spaß es macht!", grinst er uns an und nimmt dann Henrys kleine Hand in seine. Er geht vor ihm in die Knie, um mit ihm fast auf Augenhöhe zu sein. "Ich zeige dir jetzt, wie du fährst und dann üben wir es zusammen, okay?"

Silence with you - a Shawn Mendes ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt