||Kapitel 24|| Shawn

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Ich werde durch die Sonnenstrahlen geweckt, die meine dunkelblauen Jalousien durchbrechen.

Soll ich Annie per Nachricht fragen, ob sie schon wach ist oder an ihr Zimmer klopfen gehen? Ich weiß nicht. Gestern ist sie gegen halb zehn aufgestanden und es ist nun schon viertel vor zehn.

Meine Frage erübrigt sich, als ich ein Poltern aus der Küche höre. Sie scheint wohl schon wach zu sein.

Ich schlage meine Bettdecke zurück, stehe auf, öffne die Jalousien und das Fenster.

Ich ziehe mir mein Schlafshirt aus, schnell ein anderes T-Shirt an, wechsele meine Boxershorts und ziehe noch eine schwarze Jeans darüber.

Dann gehe ich noch schnell hinüber in mein Badezimmer und putze meine Zähne, damit ich keinen Mundgeruch mehr habe.
Ja, auch ein Shawn Mendes hat morgens Mundgeruch! Kaum zu glauben, was?

Nachdem ich aussehe, als könnte ich unter die Lebenden gehören, verlasse ich mein Zimmer und steuere die Treppe an, die ins Erdgeschoss führt.

Als ich in der Küche ankomme, sehe ich sofort, wie Annie – nur mit einem längeren T-Shirt bekleidet, das ihr knapp bis über den Hintern geht – mit dem Rücken zu mir in einer Teigschüssel rührt.
Bei diesem Anblick muss ich schwer schlucken.

Sie hat mich noch nicht bemerkt, also kann ich ungestört ihren Körper betrachten, von dem ich gestern Abend im Whirlpool schon nicht genug haben konnte. Sie ist so ein wunderschönes Mädchen.

Mittlerweile kann ich den Typ am Flughafenschalter etwas verstehen, dass er seine Blicke nicht bei sich behalten konnte... Was? Was denke ich denn da?

Wie als hätte Annie meine verstörenden Gedanken hören können, dreht sie sich plötzlich herum und sieht mich verwirrt an.

Viel zu schnell und viel zu schrill rufe ich „Guten Morgen!", woraufhin sie mich noch verwirrter anschaut, mir aber dann doch zuwinkt.

Um der peinlichen Situation zu entgehen, ziehe ich mir einen der Barhocker vor und lasse mich darauf nieder.

Annie hat ihr Handy in der Hand und scheint wieder etwas in ihrer Notizen-App festzuhalten.

Ich hatte Hunger, also dachte ich, ich mache uns ein paar Pancakes. Ich hoffe, das ist in Ordnung und du magst Pancakes.

„Natürlich mag ich Pancakes, wer mag denn schon keine? Und du musst nicht bei allem darüber nachdenken, ob das für mich in Ordnung sein könnte, Annie! Solange du nicht das Haus abfackelst oder meine Adresse postest, ist wirklich alles in Ordnung und du darfst alles in diesem Haus tun und lassen, was du willst", lächele ich sie an, woraufhin sie mich mit ihrem zauberhaften Lächeln zurück anstrahlt.

Ich kann sogar ihre unfassbar weißen und geraden Zähne sehen. Ist eigentlich irgendetwas an ihr nicht perfekt?

Sie dreht mir wieder den Rücken zu und schöpft mit einer Kelle eine Portion Teig in die erhitzte Pfanne.

Die Pancakes sollten in circa 10 Minuten alle fertig sein. Kannst du uns schon einmal Teller, Besteck und alles, was du auf die Pancakes machen möchtest aus den Schränken holen und auf die Küchentheke stellen?

„Klar!" Ich nicke und gebe ihr das Handy zurück, nachdem ich ihre Notiz gelesen habe.
Ich stelle alles, was ich für die Pfannkuchen brauche, sowie Teller und Besteck auf die Theke, wie Annie es mir "befohlen" hatte.

„Möchtest du sonst noch irgendetwas für auf die Pancakes haben?" Sie dreht sich wieder zu mir, blickt auf die Theke und schüttelt den Kopf, nachdem sie den Honig, die Marmelade, die Schoko-Creme und den Ahornsirup gesehen hatte.

„Möchtest du Kaffee, Tee, Orangensaft oder sonst irgendetwas trinken?", frage ich sie.

Welche Teesorten hast du denn?

Ich öffne die Schublade, in der sich größtenteils Aaliyahs Teesorten befinden und zähle diese auf.

„Früchtetee, schwarzer Tee, grüner Tee, Kräutertee, Anis-Fenchel-Kümmeltee, Pfefferminztee,  Roiboostee und einen Tee namens „Die erwachende Sonne". Frag mich bitte nicht, was da drinnen ist, ich trinke vielleicht einmal im Jahr Tee aus dieser Schublade. Das sind alles Aaliyahs Lieblingsteesorten", lache ich verlegen.

Annie lächelt, vergewissert sich, dass der Pancake in der Pfanne nicht anbrennt und kommt zu mir, um die Teesorten zu begutachten.

Sofort steigt mir der Geruch von Orangen und Zitronen in die Nase. Sie muss duschen gewesen sein. Doch warum hat sie ihr Schlafshirt dann wieder angezogen? Oder ist der sanfte Geruch vielleicht ihr Deo oder ihr Parfüm?

Sie zeigt auf die Packung mit dem schwarzen Tee und sieht dann von den Teesorten auf – mir direkt in die Augen. Ich schlucke und muss mächtig dagegen ankämpfen, dass mein ganzes Blut sich nicht unterhalb meiner Gürtellinie staut.

Annie Maribel Clinton steht keine dreißig Zentimeter vor mir, sieht mir mit den strahlenden blauen Augen, die ich unter tausenden blauen Augen sofort erkennen würde, in meine rehbraunen und trägt dabei nur ein T-Shirt, vermutlich noch nicht einmal einen BH darunter.

Dieses Mädchen macht mich wahnsinnig.

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Silence with you - a Shawn Mendes ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt