Dark Rose Band 2 ~ Wir ~

Teil 11

"Hey Ladys soll ich den Grill anwerfen? Marin hat mich gerade angerufen, er ist mit Aleks in einer Stunde hier", fragt Arian oben aus seinem Bürofenster. Wir zucken leicht erschrocken zusammen, weil wir eingeschlafen sind.

"Schatz, das ist eine hervorragende Idee, ich sage Rosa Bescheid, dass sie alles vorbereitet. Ich bin total erledigt, du auch Linda?"

"Ja, mir steckt die Nacht mit Flo ganz schön in den Knochen, ich geh mal nach ihm sehen", gähne ich, richte den weißen Bikini und streife das Häkelkleid darüber. Barfuß schleiche ich hoch, Flo liegt in seinen Boxershorts auf der Bettdecke und schläft tief und fest. Leise schließe ich die Tür, lehne mich dagegen und beobachte ihn. Sein Brustkorb hebt und senkt sich ganz gleichmäßig, ich stoße mich von der Tür ab, ziehe die Vorhänge leicht zu, so dass noch etwas Sonne hereinscheint. Krabbele vorsichtig zu ihm und rutsche dicht an seine rechte Seite.

Den Kopf stütze ich in eine Hand, sein maskuliner Duft weht mir in die Nase und streiche federleicht mit den Fingerspitzen über seine Brust, weiter zu seinen Oberarmen, wo ich die Schwingen des Adlers nachzeichne. Flo holt tief Luft und öffnet die Augen.

"Hallo meine Schöne, wie spät ist es?", fragt er verschlafen.

"Früher Abend, Marin und Aleks kommen gleich, Arian grillt. Wie fühlst du dich?"

"Wie vom Bus überrollt, aber wenn du bei mir bist, geht es mir sofort besser. Was hast du da an?", fragt er und fährt mit dem Zeigefinger am Ausschnitt entlang.

"Ein Strandkleid über dem Bikini, ich habe mit Luana in der Sonne entspannt."

"Das heißt du warst in diesem Nichts unten und Arian konnte deine fast nackten Möpse sehen?!", fragt er grollend. Ich verdrehe die Augen und schüttele den Kopf.

"Flo, wenn ich am Strand liege, trage ich auch nichts anderes. Außerdem hat dein Schwager nur Augen für seine Frau. Also, reg dich ab, ich geh duschen und zieh mich für den Abend um", wütend stehe ich auf und werfe die Tür zum Bad mit einem lauten Knall zu.

Frisch geduscht, reiße ich die Kleiderschranktür auf, ziehe eine weiße, lange Leinenhose und das passende Top dazu an. Als ich mich zum Bett umdrehe, sehe ich, dass Flo wieder eingeschlafen ist. Gut, so brauche ich, mich wenigstens nicht mit seiner schlechten Laune auseinandersetzen. Ich schminke mich noch dezent, binde die Haare zu einem lockeren Zopf und bin gerade auf dem Weg nach unten, als Aleks und Marin freudestrahlend von Luana empfangen werden.

"Die Sonne tut dir gut, wenn man bedenkt, dass du vor einer Woche noch halb tot im Krankenhaus gelegen hast. Wo ist denn dein heißer Verlobter?"

"Der schläft, ich brauche unbedingt was zu trinken", stöhne ich Aleks genervt ins Ohr.

"Oh oh, Ärger im Paradies?", flüstert sie mir zu.

Ich schnappe mir ihre Hand, die anderen sind in der Küche beschäftigt und führe sie raus auf die Terrasse.

"Vorgestern prügelt er sich mit dem Bruder seiner Ex, gestern schießen sie auf ihn und heute stellt er meinen Bikini in Frage?! What the fuck Aleks, was läuft denn mit ihm falsch?! Ich bin doch nicht nackt hier rumgesprungen!", beschwere ich mich bei ihr. Ich gieße uns von dem Weißwein ein, den Luana schon auf den Tisch gestellt hat.

"Südländisches Temperament, damit wirst du dich arrangieren müssen. Marin ist Gott sei Dank nicht so", sagt sie mit einem gewissen traurigen Unterton. Ich stehe auf und deute ihr an mir zu folgen. Wir lassen unsere Sandalen auf der Terrasse und gehen runter zum Strand. Die Wellen plätschern leise vor sich hin und der warme Wind weht uns um die Nase.

"Hast du mit ihm gesprochen?"

"Ich weiß nicht so richtig wie. Bei einer Domina spielen Gefühle keine Rolle. Aber umso mehr Zeit ich mit ihm verbringe, desto größer wird die Sehnsucht nach etwas Festem. Ich möchte, dass er Aleks liebt und nicht die Hure. Ach Süße, in was für ein Chaos haben wir uns mit den heißen Brüdern gestürzt?!", seufzt sie schwer.