Teil 44

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Nachdem ich das ganze Personal eingeteilt habe, mache ich mich, natürlich viel zu spät auf den Heimweg. Hoffentlich ist Haley noch da, ich parke den Mustang kerzengerade neben dem Audi R8 und so, wie es aussieht, ist Flo immer noch nicht zuhause.

"Sorry Haley, ich bin viel zu spät", sage ich leicht aus der Puste, sie steht mit einer Tasse Kaffee entspannt in der Küche und unterhält sich mit meiner Mutter.

"Kein Stress, ich bin gerade erst mit deiner Mom fertig. Wir können sofort loslegen."

Sie geht ins Wohnzimmer, wo ihr mobiler Beauty-Salon aufgebaut ist, ich falle erschöpft auf den Stuhl und sie macht sich professionell an die Arbeit. Ein dramatisches Abend-Make-up, ein strenger Knoten im Nacken, ein paar lose Haarsträhnen, die mein Gesicht einrahmen, lassen mich nach zwei Stunden in neuem Glanz erstrahlen.

"Danke, meine Liebe. Ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und wir sehen uns am 10.02. wieder", wir umarmen uns und sie scheucht mich schnell nach oben, damit ich mich endlich umziehe.

In einem trägerlosen, fast transparenten BH und weißem Spitzenstring stehe ich vor dem offenen Schrankteil mit der Abendgarderobe. Finde aber in der Eile nichts Passendes in Weiß. Wie mag es wohl Aleks jetzt ergehen? Die fast nur schwarz in ihrem Kleiderschrank hat, da fällt mir ein Jumpsuit, mit sehr tiefen Ausschnitt und noch tieferem Rückenausschnitt ins Auge. Vorsichtig schlüpfe ich hinein und ziehe alles gerade.

"Wo sind denn die weißen Jimmy Choo Sandalen", murmele ich vor mich hin und stelle mich auf Zehenspitzen, auf die kleine Kante im Schrank, um an die oberen Regale zu gelangen. Doch ich erreiche es einfach nicht und versuche, mich noch etwas mehr zu strecken. Plötzlich schlingen sich starke Arme um meine Hüfte und halten mich fest.

"Das sieht sehr gefährlich aus, was du hier veranstaltest", knurrt Flo hinter mir und ich erschrecke mich dermaßen, dass ich rückwärts gegen seine Brust pralle. Er lässt mich los, dreht mich um und sein Blick gleitet über mein Abend-Outfit. Das Grau seiner Augen verdunkelt sich und ein Finger fährt sanft zum Ausschnitt, ich halte ihn fest und sehe ihn arrogant an.

"Tut mir leid, aber ich habe keine Zeit für Spielchen. Kannst du mir bitte die weißen Sandalen von dort oben, runter holen", sage ich liebreizend und zeige ihm, welche ich anziehen möchte. Er greift über meinen Kopf in das Regal, aber anstatt sie mir zu geben, lässt er seinen Arm auf der Höhe ausgestreckt und sie baumeln an seinem Finger. Ich springe blitzschnell ein Stück hoch, schnappe sie ihm aus der Hand und setze mich auf einen der roten Hocker, um sie anzuziehen.

"Eine Nachricht, ist das Zuviel verlangt?! Ich muss von meiner besten Freundin erfahren, dass du heute früh bei deinem Bruder warst und jetzt, mein Lieber, wirst du dich in Geduld üben."

Ich stehe auf, ziehe die weiße Daunenjacke an, greife nach der Clutch und verlasse das Haus zur Garage. Noch zwei Stunden, und dann heißt es Showtime. Ich fahre mit dem Aufzug ins Büro, hole tief Luft und setze mich an den Schreibtisch, da klopft es auch schon. "Herein."

Wow, Lady Diamond, in einem engen Mermaid-Kleid mit hohem Beinschlitz und ihr Make-up stellt meins, auf jeden Fall in den Schatten. "Oh mein Gott, du siehst umwerfend aus", schwärme ich.

"Hallo Darling, du aber auch, wir könnten glatt als lesbisches Paar durchgehen", lacht sie und küsst mich rechts und links auf die Wange.

"Warte mal, der eine Mops ist etwas schief. Darf ich dir mal an die Brust fassen?"

"Du darfst alles", sie streckt mir ihren Ausschnitt entgegen und ich richte ihre Brüste lachend.

"Perfekt. Warst du schon drüben?"

"Nein, ich bin gerade erst gekommen und wollte mit dir den Ablauf besprechen." Es klopft erneut und meine Mutter betritt, in einem engen weißen Etuikleid mein Büro.

Dark Rose Band 2 ~ Wir ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt