22. Kapitel

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Puuh, nichts ist so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte... Ich dachte ich hätte den Leuten hier im Haus mal einen kleinen Dämpfer gegeben, aber sie behandelten mich immer noch so wie vorher..

Ich lief den Gang entlang, leise tapsend, damit mich keiner hörte. „Aah, Louise! Auch wieder daheim, hast du deine kindischen Bedürfnisse an jemand anderen abgelassen?” Grinste ein Mann, der anscheinend Nagel war, höhnisch. Ich schaute ihn abfällig an und antwortete zuckersüß:„Schätzchen, mein Absatz ist höher als dein Niveau und ich trage Ballerinas!” Ich grinste frech und stolzierte davon. Ich hoffte, dass mir meine Sprüche nie ausgehen würden..

So und jetzt saß ich hier und überlegte schon wieder. Ich zog eine Schublade auf und legte mir das Amulett um, was ich dort aufbewahrte.
Schlagartig sah ich meine Schwester. Livia. Sie lachte und umarmte eine Person. Mich.. Wir waren dort, wie es aussieht anfang zwanzig. Ich erinnerte mich, dass ich ihr erzählt hatte, wie ich den Schnatz bei einem Quidditchspiel gefangen hatte, damals als ich noch in Hogwarts war. Und ich danach die andere Mannschaft ausgelacht hatte.
Ich riss das Amulett vom Hals und keuchte auf. Das war zu viel. Eindeutig. Ein Schmerz breitete sich in meiner Brust aus und ich ließ mich auf das Bett fallen.

Die Nacht träumte ich schlecht. Es kam von den Klippen heute Mittag, bis zu meiner Schwester alles dran.

Ich renne aus dem Hogwarts Express raus und werfe mich in die Arme meiner Schwester. Sie lacht und meint dann eine Spur trauriger als zuvor:„Deric hatte leider zu tun.. Würden sie erfahren, dass ich dich hier abhole..-” Sie macht eine Geste am Hals und lächelt gequält. „Noch ein Jahr, und du musst dich nicht mehr unnötig in Gefahr bringen”, lache ich. Sie stimmt mit ein und wir gehen nach Hause, wenn man es so sehen kann.. Mein Zuhause ist schon seit langem nicht mehr der Ort, da wo die Personen leben, die sich meine Eltern nennen. Sondern Hogwarts. Mein Haus, in dass ich eingeteilt bin, ist wie meine neue kleine Familie. Obwohl meine Geschwister immer noch in sehr engen Kreisen zu mir stehen.

Das Bild änderte sich.

Ich stehe vor einem Haus, es ist am brennen und schon ganz schwarz. Ich schreie laut und ängstlich. Ich versuche das Feuer zu löschen, aber mir gelingt es nicht. Meine Schwester und mein Bruder sind da drin!! „Aqua - men.. men - ti” Stottere ich. Nichts passiert. Wieso klappt es nicht???! „Nein, nein!! Bitte helft mir, sie... sie sollen nicht sterben! Meine Livia und mein Deric!”Ich renne auf das Haus zu und sofort wird es heißer.

Grindelwalds Sicht:

Seit ich Louise von den Klippen geholt hatte, habe ich sie nicht mehr gesehen. Sie hatte auch nichts gegessen. Sie tut mir sehr leid. Ich wusste nicht wie schwer ihre Vergangenheit wirklich war. Ich wusste nicht, dass das Haus mitsamt ihrer Familie abgebrannt war.. Sie hatte noch immer nicht abgeschlossen. Auch wenn ihre Familie Muggel waren. Ich hatte Louise, mein Mädchen, ins Herz geschlossen. Das Amulett war das einzige, was sie von ihnen noch hatte.
Es war eher unwahrscheinlich, aber ich hatte Sorge, dass sie vielleicht wieder abgehauen ist. Ich muss sie besser beschützen!!
Ich ging die Treppe zügig, aber dennoch leise hoch, denn die meisten schliefen schon. Als ich vor ihrer Tür ankam, die nicht weit von meiner entfernt war, hörte ich leise Schreie und keuchen von innen. Ich öffnete die Tür und erblickte eine wild umherstrampelte Louise, die schrie und um Hilfe rief. Ich ging auf ihr Bett zu und bemerkte, dass sie angefangen hat zu weinen. „Nein, nein!! Bitte helft mir, sie... sie sollen nicht sterben! Meine Livia und mein Deric!” Ihr Weinen wurde zunehmend lauter und sie fing an zu schwitzen. Ich legte meine kühle Hand auf ihre Stirn und setzt mich auf die Bettkante. „Scht, sch. Ist gut. Ich bin hier.” Ich weiß nicht, ob sie mich hörte, aber sie wurde ruhiger und lächelte sogar sanft. Ich schmunzelte und hauchte ihr einen Kuss auf die Augen. Ihre Haut war zart und weich. Ich glaube, ich habe mich in sie verliebt.... Ich weiß nicht recht, ob das so gut ist.. Ob ich Platz für sie in meinem Leben haben kann. Und ob sie das überhaupt möchte. Aber ich werde ihr jede Liebe schenken, die ich ihr geben kann.

Louises Sicht:

Sanfte Worte drangen durch das Dickicht meiner Träume und ich lächelte. Mir kam die Stimme bekannt vor. Ziemlich. Und ich liebte sie. Ich lauschte ihr und mein Körper entspannte sich ganz. Ich spürte etwas auf meinen Augen. Es war sanft und vorsichtig. Es kribbelte leicht. Dann merkte ich, wie mich jemand hochnahm. Ein Arm war an meinen Nacken, die anderen an meinen Kniekehlen. Ich kuschelte mich an die Brust, meine Augen öffnen konnte ich dennoch nicht. Ich sah nichts. Nur Dunkelheit, und trotzdem fühlte ich mich wohl. In Sicherheit.

Als ich aufwachte, wusste ich nicht wo ich war. Das Zimmer kam mir überhaupt nicht bekannt vor. Träumte ich noch? Etwas Warmes befand sich an meiner Taille und an der anderen Seite. Ich drehte meinen Kopf rum und mich sah einen Mann an. Er lächelte mich an. „Grindelwald? Was.. was mache ich hier?” Fragte ich peinlich verwirrt. „Du hast schlecht geschlafen, da konnte ich dich nicht alleine lassen.” Ich lächelte ebenfalls und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er zog mich an sich und mein Körper kribbelte. Das ist nicht peinlich, Louise, gar nicht! Genieße es doch einfach! Sprach ich mir in Gedanken zu.
Seine Hand streichelte meinen Rücken und zeichneten wieder Kreise und andere Muster darauf. „Woher weißt du, dass ich das mag?” lachte ich. „Oh, ich wusste es nicht, aber danke für den Hinweis, jetzt weiß ich es”, murmelte er verschmitzt. Ich seufzte zufrieden und er drückte mich enger an sich. So wach werden ist schön. Warum nicht immer so?

Nachdem Gellert runtergegangen ist, um und Frühstück zu holen und mich verdonnert hat es mir im Bett gemütlich zu machen, kuschelte ich mich in die Decke ein. Sie roch himmlisch! Nach Grindelwald. Ich konnte gar nicht aufhören und schloss die Augen. Dann hörte ich jemand lachen. Ich schreckte hoch und sah Gellert, wie er im Türrahmen stand und mich beobachtete. „Na, riecht meine Decke gut?” Er schmunzelte und kam auf mich zu. Meine Wangen wurden heiß, rot aber nicht. „Du musst nichts sagen, Süße. Sonst stotterst du bestimmt wieder.” Ich blickte empört zu ihm auf und erwiderte:„Pah, von wegen stottern!” Er lachte, setzte sich dicht neben mich, so dass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von mir weg war und hauchte:„Wieso riechst du an meiner Decke? Magst du mein Geruch?” Er verkniff sich kaum merklich ein Lachen und schaute mir immer noch in die Augen. „Najaa.. ich also... du rie - eehm. Schon gu - ut..” „Das nennst du nicht stottern? Aber danke für das Kompliment”, lachte er leise und strich mir dann eine Strähne aus dem Gesicht.

Tut mir echt leid, dass es diesmal so lange gedauert hat, aber durch den ganzen Distanzunterricht kam ich beim Kapitel schreiben nicht so schnell voran. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem 😊❤️

Das Unvorstellbare wird wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt