15. Kapitel

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Grindelwald schaute mich skeptisch an. „Du verheimlichst mir irgendwas. Ich spüre das”, seine Stimme hatte einen kühlen Unterton angenommen. „Ich verheimliche dir nichts und selbst wenn, wieso bist du dann gleich sauer?” Fragte ich leicht nervös und senkte meinen Kopf nach unten, damit er nicht erkannte, dass ich ihn anlügte. „Du solltest mir endlich vollends vertrauen!” Meinte er langsam genervt und entschieden. „Ach und soll ich dir auch gleich meine ganzen Geheimnisse und dir mein ganzes Privatleben erzählen??!” Giftete ich ihn sauer an, während ich meinen Kopf wieder hob. „Ich habe so echt keinen Bock mehr, mit dir den halben Abend zu verbringen, denn es ist wieder mal so weit, dass ich deine Anwesenheit nicht mehr aushalten kann!!” Wütend stapfte ich davon. „Falsche Richtung!” Kam es belustigend von ihm. Ich fasste es nicht. Jetzt war ich auch noch zu blöd, um mein Zimmer zu finden! Ich blieb aprupt stehen, drehte mich langsam um und ging an ihm vorbei, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, rannte dann die letzten Meter in mein Zimmer. „'Du solltest mir endlich vollends vertrauen'”, äffte ich ihn nach. Danach hörte ich, wie die Zimmertür aufging.

Grindelwalds Sicht:

Nachdem ich sie ausversehen nochmal durch meinen Spruch gereizt hatte, sah ich wie sie in ihr Zimmer rannte.
Ich musste sie heute Abend mitnehmen. Immerhin war es etwas wichtiges und es betraf auch sie. Es war kein gemütlicher Spaziergang durch die verschiedensten Ecken Paris, sondern sozusagen ein Wiedersehen mit ihrem alten Zuhause, dass ja leider abgebrannt war. Warum auch immer.. Sie hatte mir bisher noch nichts von ihrer Vergangenheit oder gar ihrer Familie erzählt. Warum auch, sie vertraut mir ja immer noch nicht. Ich werde sie aber dazu noch bringen. Vielleicht hatte sie auch eine nicht so schöne Zeit gehabt, wie ich....
Als ich ihr nachgegangen war und vor ihrer Tür stand, hörte ich ihre Stimme, wie sie meine Worte nachäffte. Ich entschloss mich einzutreten. Sie sah mich mit ihren so schönen grünen Augen an.. Zusammenreißen!! „Bitte komme mit. Es ist äußerst wichtig!” Versuchte ich sie zu überzeugen. „Kann drauf verzichten”, meinte sie knapp und tonlos. Nein, es interessiert mich nicht im geringsten, dass sie das jetzt so gesagt hatte, redete ich mir ein. Wieso ist dieses Mädchen bloß in meinem Leben aufgetaucht?? Sie hat mein Leben völlig durcheinander geworfen! In ihrer Nähe kann ich kaum noch klar denken... Meine so vor Überzeugung durchströmte Stimme ist so abgenutzt, wenn ich bei ihr bin... Es soll aufhören. Meine Pläne werden nur noch zerstört werden. Ich muss mit Gewalt lernen, das alles zu kontrollieren!

Louises Sicht:

Irgendwie sah man in Grindelwalds Augen einen Kampf aufkommen. Was gerät gerade in seinen Kopf, was will er loswerden? Was auch immer es ist, es lässt ihn nicht mehr los. „Weißt du was, es kann ja nicht schaden... Es kann ja nicht schaden, wenn ich - mitkomme, ok...?” Meinte ich nun doch mit abgehackter Stimme. Wie bitte, eben war ich noch der Meinung mich nicht untergriegen zu lassen, und jetzt plötzlich kam ich doch mit?! Was ist in meinem Gehirn schiefgelaufen, dass ich nicht mal mehr nachdenken kann, wenn ich in seiner Nähe war... Wahrscheinlich bin ich vorhin auch deshalb in die falsche Richtung gegangen...?
Er kam zu mir und reichte mir seine Hand. „Bereit?” Lächelte er. Ich nickte ihm zu und legte meine Hand in seine. Sie war so schön warm und gab mir das Gefühl von Sicherheit. Er schaute mir in seine Augen und dann bemerkte ich wieder die schrecklichen Eigenschaften vom Apparieren. Als wir ankamen durchzog mich ein kalter Schauer. Dieses Viertel kam mir mehr als nur bekannt vor. Ich mied es seit Jahren...

Das Unvorstellbare wird wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt