39. Kapitel

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„Wo ist eigentlich Liv?” Fragte ich besorgt und schaute zu Grindelwald rüber, nachdem wir uns in die riesen Küche gesetzt hatten. Er blickte kurz zu mir, doch sein Blick huschte schnell wieder zum Fenster hin. Er zögerte kurz, bevor er antwortete:„Sie... sie ist weg.”
„Wie weg?!” Zischte ich argwöhnisch. Er seufzte. „Sie ist weg. Fort. Nicht mehr da. Nenn es wie du willst, aber Fakt ist, dass sie sich nicht mehr bei uns befindet. Sie hat nur noch einen Brief hinterlassen, der an dich adressiert ist.” Meinte er.

„Aja, dann gib ihn mir mal bitte”, sagte ich kühl und griff nach dem Papier, was er mir zufliegen ließ. Er hob eine Augenbraue, sagte aber nichts. Ich faltete den Zettel auseinander und las leise murmelnd:

Schwesti,
es tut mir ja so unendlich leid... Ich konnte nicht bei euch bleib, denn ich wollte keineswegs euer Leben zerstören und durcheinander bringen...
Das Heute Morgen tut mir wirklich Leid, ich habe dich gesehen, wie du im Türrahmen standest und dann raisgerannt bist. Ich wollte dir hinterher, aber Grindelwald hat dann auch gemerkt, dass ich nicht du war und hat dann mit mir geredet.
Ich bin weggereist. Wohin ist nicht wichtig und es soll dich auch nicht kümmern. Ich will das du ein schönes Leben hast und dir keine Sorgen machst. Du bist stark, dass wurde bewiesen, dass du nicht verrückt geworden bist, in der Zeit als ich und Deric nicht da waren. Aber vergiss nicht: Deric und ich sind immer noch da, bei dir im Herzen.

Ich liebe dich, vergiss das nicht!
Ich vermisse dich schon wieder, aber diesmal weiß ich, dass du gesund und munter bist.

In Liebe, deine Liv

Ich schaute kurz zu Gellert, der einen besorgten Blick auf dem Gesicht hatte. „Hab ich dir nicht mal gesagt, dass dein besorgtes Gesicht dir nicht steht?” Fragte ich belustigt, doch es war ziemlich anstrengend und das Lächeln auf meinem Gesicht sah sehr gequält aus. Schon nach ein paar Sekunden war es verblasst und es sah aus nicht aus, als hätte ich gerade einen Witz gemacht.

Mit einem Ruck stand ich auf und setzte mich schlurfend in Bewegung. Ich wartete gar nicht mehr auf Grindelwalds Reaktion ab und lief auf die Tür zu.

Grindelwalds Sicht:

Als sie den Brief fertig gelesen hatte ahnte ich schon ihre Reaktion, aber mit einem Scherz hatte ich nicht gerechnet. Und als ich etwas erwidern wollte, war sie schon zügig aufgestanden und ging langsam und gequält auf die Tür zu. Währenddessen hört ich sie ein paar Worte murmlen, wie: 'einfach weg' und 'Suche war alles umsonst'. Es tat mir weh sie so zu sehen und alles in mir zog sich zusammen. Es war wie verhext. Ich hatte noch nie solche Gefühle gehabt, wie jetzt. Ich hatte mich noch nie zu einem Menschen hingezogen gefühlt. Ich kann es nicht fassen, dass Louise der Mensch ist, den ich nie mehr verlieren will. Sie ist mir wichtiger als mein eigenes Leben und das soll schon was heißen.

Louise's Sicht:

Stumme Tränen liefen mir über die Wangen und Lippen. Ich fuhr mit der Zunge über die Lippen und ein salziger Geschmack machte sich in meinem Mund breit.

Ich hasse es zu weinen. Ich hasse es einfach. Ich will nicht schwach sein. Aber ich hatte mich so gefreut, dass wieder jemand aus meiner Familie bei mir war. Und ich hätte schwören können, dass ich den Gedanken hatte, dass ich sie nie wieder verlieren werde. Aber der Schwur wurde gebrochen, als ob es ihn nie gegeben hatte. Und wenn es ein unberechenbarer Schwur gewesen wäre, dann wäre ich jetzt tot. Mehr als tot. Geht das überhaupt? Ich glaube nicht.

Wieso hat sie mir das angetan? Sie muss über alle Berge sein. Weit weg von mir, aber wieso? Ich frage mich auch, wieso sie so egoistisch ist!?

„Ich meine ICH DACHTE SIE WÄRE TOT!!! UND DAS ZWEI GANZE JAHRE LANG!!!!!” Brüllte ich zu mir selbst.
„BIN ICH IHR DENN NICHT MEHR WERT, DASS ICH IHR NACHTRAUERE UND DANN AUCH NOCH NACH IHR SUCHE???!! IST ES IHR DENN EGAL, DASS ICH MIR SORGEN GEMACHT HATTE????!!! UND JUCKT ES SIE EIN SCHEISSDRECK, DASS SIE MIR UNENDLICH WICHTIG IST???!!!!!!!” Ich schrie meine ganze Wut und die Trauer aus mir heraus. Ich zerriss ihren Brief und mein Herz mit ihm.

Ein Schmerz machte sich breit. Nicht außerlich sondern innen. Und zwar in den tausend Stücken von meinem Herzen.

Das Unvorstellbare wird wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt