23. Kapitel

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„Lou! Ich gehe jetzt! Kommst du noch mal her?" Rief Grindelwald laut. Seit wann brüllt er nach mir durch das ganze Haus?
Ich ging runter und sah ihn an der Tür stehen. „Ah, da bist du ja Lou. Ich -" Ich unterbrach ihn „Hör auf mich 'Lou' zu nennen!!" Fauchte ich und die Tränen stiegen mir in die Augen. „Was ist denn? Habe ich dich damit verletzt?" Er kam einen Schritt auf mich zu und wollte mir seine Hand auf die Wange legen, doch ich zuckte zurück. Er ließ sie wieder sinken und wechselte das Thema, denn er schien bemerkt zu haben, dass mir die Abkürzung meines Namens ziemlich nahe ging. „Bitte verlass das Haus nicht während ich weg bin, okay? Ich bin heute Abend wieder da, ich muss etwas erledigen. Du kannst in die Bibliothek gehen, sie ist ganz oben im letzten Zimmer."Seine Augen bohrten sich tief in meine, als ob er doch noch eine Antwort von ihnen ablesen will, wieso ich nicht 'Lou' genannt werden will. Doch ich drehte meinen Kopf weg und sagte knapp:„Danke, für den Hinweis, bis später." Ich drehte mich ganz weg und lief die Treppen zügig hoch. Am Absatz drehte ich mich nochmal um, doch Grindelwald war schon weg.
Ich befolgte seinen Tipp und ging noch weiter die Treppen rauf. Ich lief zum letzten Zimmer, öffnete sie und blickte in eine riesige Bibliothek. Bücher!! Und das Haufenweise! Ich könnte vor Glück platzen! Ich lief durch die vielen Gänge, nahm mir drei Bücher und setzte mich mit ihnen an einen Tisch. Es war hier so ähnlich wie die Bibliothek in Hogwarts. Und ich fühlte mich auch deshalb auf Anhieb wohl.
Ich stand auf und wollte die Bibliothek noch weiter erkunden. Ich blieb stehen und beobachtete das Regal vor mir. „Mmh welches Buch nehme ich als nächstes?" Murmelte ich.
Plötzlich schoss eine Hand aus dem Nichts hervor und hielt mir den Mund zu. Die andere Hand umschling mein Oberkörper und drückte mich fest, so dass ich schlecht Luft bekam. Ich wand um mich, und versuchte mich aus dieser Umklammerung frei zu machen, doch die Arme waren zu stark. „Oscausi!" Rief eine tiefe Stimme. Sofort bekam ich keine Luft mehr aus meinem Mund, da dieser Zauberspruch ihn so verschließt, so dass es aussieht, als hätte ich gar keinen Mund und ich nicht sprechen und nur noch durch die Nase atmen konnte.. Scheiße, scheiße, scheiße!
Der Mann kam um mich rum und......es war Krafft.. Seine Lippen kräuselten sich. „Na wenn haben wir da? Louise, Louise, Louise... Hab ich dir deine vorlaute Zunge erstmal weggesteckt, hm?" Säuselte er. „Mmmmhmmmhh", versuchte ich was zu sagen. Ich tritt ihn, doch er wich zurück. „Tststststs. Nicht auch noch gewalttätig werden", tadelte er mich mit noch immer der gekräuselten Lippen. Er legte seine Hand fest in meinen Nacken und apparierte.
Wir fanden uns in einem Wald wieder, doch es konnte nicht allzu weit weg sein, denn aus den Bäumen heraus konnte ich ein Teil vom Appartement sehen. Er hebt den Zauber auf, weil mich anscheinend sowieso keiner hören konnte. Ich versuchte ihn erneut zu treten, um anschließend hilferufend wieder zurückzurennen, doch er gab mir eine schallende Ohrfeige. Mir entwich ein jämmerlicher Laut. „Was hast du mit Grindelwald gemacht?? Wenn wir unser Ziel nicht erreichen ist das alles deine Schuld!! Aber ich werde dich jetzt wegstecken, und du kannst nichts mehr tun!” Zischte er. „Im Ernst? Du willst mich wegbringen? Das ist das kindischste was ich je gehört habe. Wieso rennst du von deinen Problemen weg, wenn du sie doch lösen kannst? Wir sind hier nicht in einem Krimi oder so, wo man Leute entführt. Ich habe das Gefühl, dass du hier nur Müll redest. Das ist Umweltverschmutzung, hol dir wenigstens einen Mülleimer, wo du ihn rein machen kannst!”Meine höhnische Stimme zu Anfang wurde zum Ende hin immer wütender. Doch ich merkte, dass mir meine Sprüche nichts brachten, sondern mir immer noch mehr Ärger einhandelten, denn er wurde jetzt so sauer, dass er mich grob am Arm packte und zu einen riesigen und tiefen Erdloch zerrte. „Lass. Mich. Los!” Presste ich zwischen den Lippen hervor, denn ich zitterte schon vor Angst. „Du wirst m.. mich doch jetzt n - nicht um.. umbringen, oder?” Bibberte ich. „Ich werde dich da jetzt runterwerfen, also entweder du überlebt das, oder nicht. Vielleicht wirst du auch von Tieren oder Wesen gefressen.. Oder du verhungerst. Das wirst du bestimmt. Also deine Aussichten stehen ziemlich schlecht. Zusammengefasst: Ich werde dich hiermit umbringen.” Überlegte er, wie um nach einer Mathe Lösung zu suchen.
Das wars.
Er schubste mich, ich konnte mich gar nicht mehr halten so stark war er. Ich fiel und mich erinnerte diese Situation an die, als ich aus dem Fenster gefallen war, nur das ich ja abhauen wollte und dann gefallen bin. Doch dieses Mal ist es wirklich mein Ende. Kein Grindelwald da, der mich auffangen könnte.
Und im nächsten Moment löste sich mein Sichtfeld auf und wollte schreien, doch ich bekam nur ein heißer klingendes Schluchzen raus.

Au. Wieso tut alles nur so weh? Hatte mich meine Mutter wieder verprügelt? Aber tat das je so weh?
Ich rappelte mich auf, nur um danach wieder stöhnend zu Boden zu sinken. Ich blickte auf. Wo zum Teufel...? Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Krafft. Der mich hier reingeschmissen hatte. Und der Himmel dämmerte schon. Aber ich lebte noch!
Die Betonung lag auf noch. Wenigstens ist hier ein Stein! Yay..
Großartig!
Mutlos ließ ich mich auf ihn fallen. Er war ziemlich unbequem wegen der Kanten. Ich stützte die Stirn auf meine Hände und versuchte nachzudenken.
Ich hatte doch einen Zauberstab! Ich kramte hastig in meiner Hosentasche, doch sie war leer. Krafft war doch nicht so dumm, wie ich ihn bisher kannte. Ich stieß die Luft aus. Der Himmel wurde immer dunkler und meine Unruhe mutierte zur nackten Angst. Was soll ich jetzt noch tun?? Nach einer kurzen Zeit brach ich ein Schluchzen raus, doch ich wollte nicht wie ein kleines Kind heulen, denn dass würde mich nicht weiter bringen, ausser, dass die Tiere mich jetzt schon finden würden. Super! Ein paar Tränen flossen mir trotzdem über die Wangen, bis ich sie kurzerhand wegwischte. Grindelwald musste mich doch finden! Er war bestimmt schon auf dem Weg, um mich zu suchen... Doch, er war doch gar nicht da!! Er wird mich zu spät finden, denn Krafft würde doch Grindelwald nicht erzählen, dass er mich entführt hatte...
Ich wurde müde, doch wollte ich wirklich schlafen? Hier? Wo ich dann bestimmt gefressen werde? Nein, das mache ich auf keinen Fall! Lieber kämpfte ich bis Morgen und dann würde ich versuchen hier rauszukommen! Ich saß noch auf dem Stein, doch ich rutschte vor Müdigkeit runter und gähnte. Meine Augen fielen zu, wurden jedoch schlagartig wieder geöffnet, da ich ein Knacken hörte. Ohoh. Doch nichts geschah danach und so fielen mir die Augen erneut zu und ich schlief ein... Wenn das nicht ein sicherer Tod war......

Grindelwalds Sicht:

Als ich das Haus betrat merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Ob gut oder schlecht, wusste ich noch nicht. Die gute Stimmung war da, wurde jedoch von einer auf mich zu stürmenden Vinda gedämmt. Die meisten warfen ihr böse Blicke zu, wie einst zu Louise. „Vinda? Was ist los? Wo ist Louise?” „Genau das ist das Problem! Ich weiß es nicht! Sie ist spurlos verschwunden.. Naja außer das in der Bibliothek drei Bücher auf dem Tisch liegen. Und ich habe das hier gefunden”, meinte sie während sie ein Stück Pergament hochhielt. „Lese vor”, bat ich sie eilig.

Grindelwald,
Jetzt hast du wieder freie Bahn, um für das größere Wohl zu kämpfen! Das Miststück ist weg, du hast es ja nicht auf die Reihe gebracht, sie wegzuschicken. Ich hoffe du bist stolz auf mich!

Krafft

„Nein!!” Schrie ich. Ich stürmte an Rosier vorbei und schritt in den Saal, wo sehr viel los war und ausgelassene Stimmung herrschte. Ich sah ihn und steuerte blindlings auf ihn zu. Währenddessen zog ich meinen Zauberstab und richtete ihn auf Krafft.
„Wo IST SIE??!!” Brüllte ich und sofort war es totenstill im Saal. „Ich.. ich. Habe - sie fort-” „ICH HABE GEFRAGT WO SIE IST UND NICHT WAS DU MIT IHR GEMACHT HAST DU VERDAMMTES STÜCK MIST, DU WIRST SO WAS VON BEZAHELN, DAS DIR HÖREN UND SEHEN VERGEHT!!!!! SAG SCHON WO SIE IST!!!!!” Ich schrie so laut, dass man Angst haben könnte, dass die Decke einstürzte. Mein Zauberstab vibrierte gefährlich und manche hielten sich sogar die Ohren zu. Doch ich blendete alles aus und fixierte nur Krafft. „Im Wald. Das Erdloch.” Sagte er dann tonlos.
Ich stürmte wieder raus, an der perplexten Rosier vorbei und apparierte in den Wald. Hoffentlich geht es ihr gut. Und sie ist bei dem Sturz nicht gestorben. Meine Wut war noch nicht ganz draußen. Eigentlich wollte ich Krafft ja gleich umbringen, doch Louise war erstmal wichtiger. Sie musste tierische Angst haben, wenn sie überhaupt noch lebte. Die Vorstellung sie tot dort unten vorzufinden.... Es war mittlerweile schon stockduster...

Soooo, nach einem dummen Vorfall, indem Wattpad das halbe Kapitel gelöscht hatte.. Nun, hier ist es jetzt 😊❤️

Das Unvorstellbare wird wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt