8. Kapitel

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Ich weiß nicht, warum ich mir plötzlich so viele Gedanken über Grindelwald machte. Es sollte mir doch gleich sein..
Ich legte mich ins Bett, doch immer noch schweifen einige Gedanken in meinem Kopf umher.
Was würde ich machen, wenn meine Familie noch leben würde? Würden sie die Polizei rufen? Hätten sie mich irgendwann gefunden? Womöglich nicht.. Meine Familie ist allesamt Muggel stämmig. Es hat mich schon immer irritiert, dass ich die einzige war, die Zauberkraft in der Familie besaß.. Bestimmt würden sie dann ausgerechnet bei einem schwarz Magier vorbei schauen und gucken ob er mich in seiner Gewalt hält, dachte ich sarkastisch. Und selbst wenn sie hier nach schauen wollten, würde sie mit mir auch heil wieder rauskommen. Der Sarkasmus hat mich irgendwie gerade gepackt. Aber rein theoretisch, nur theoretisch, was wenn ich doch auf Grindelwalds Seite komme? Was würde geschehen? Wäre er überaus stolz auf sich? Was hätte er mit mir vor??
Es dauerte gefühlt drei Stunden bis ich endlich einschlief.

Da war Grindelwald in einem großen Raum, große Stufen waren rundherum, doch in der Mitte war ein Kreis, der wie ein Podium aussah. Auf den Stufen saßen eine Menge Leute. Sie schauten runter auf Grindelwald, der wohl eine Rede hielt. „Meine Brüder, meine Schwestern, meine Freunde... Ihr seid heute gekommen, weil ihr ein Verlangen verspürt. Und weil ihr wisst, dass die alten Sitten jetzt ausgedient haben..."
Ich hörte ihm gespannt zu, wartete was er noch sagen würde. Nach einer Zeit meinte er, dass Auroren hier seien. Ich schaute mich um und sah ein paar Leute auf den Treppen zwischen den größeren Stufen stehen. Grindelwald zieht ein blaues Feuer um sich, während seine Gefolgsleute disapparierten. Ich musste zusehen, wie viele Feinde von ihm starben. Ein Auror wandte sich zu mir und fixierte mich bösartig. Er zielte mit seinem Zauberstab auf mich, während ich mich panisch hilfesuchend nach Grindelwald um sah. Er schaute tatsächlich zu mir auf, doch was danach geschah wusste ich nicht mehr, denn es wurde alles schwarz.

Ich schreckte aus meinem Traum auf und saß kerzengerade auf meinem Bett. Dann stieß ich einen erstickten Schrei raus, und hetzte ruckartig nach hinten Richtung Fenster. Der Grund dafür war: Grindelwald saß mit einem Stuhl vor meinem Bett. Außgerechnet Grindelwald. Erst als ich Distanz zu ihm aufgebaut hatte, beruhigte ich mich. „Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Nur du hast im Bett um dich geschlagen, und ich wollte bloß nach dir sehen. Außerdem wollte ich dich gerade wecken, weil ich mit dir reden muss." Das war doch nicht sein Ernst?! Wollte er mich gerade verarschen? Das was er da von sich gibt ist ja der reinste Schwachsinn! Plötzlich durchschoss mich der Gedanke, dass er mir den Traum eingeflöst hat? Ich wischte den Gedanken wieder weg und konzentrierte mich wieder auf die jetzige Situation. „Ich kann so was am Morgen überhaupt nicht haben!" Fauchte ich ihn an. Der vorige Abend und der Scham von Gestern war wie verflogen. „Frauen können so etwas ganz und gar nicht leiden! Stell dir mal vor ich hätte einen Herzinfarkt bekommen!! Wärst du dann zufrieden?!" Gab ich stoßweise von mir. „Und wieso hast du mit einem Stuhl vor mir gehockt, das sah nicht so aus, als ob du erst vor kurzem hierher gekommen bist! Weißt du, wenn du Vertrauen zu mir aufbauen möchtest, dann darfst du es nicht so machen!" Ich kam um das Bett herum und wollte erst mal ins Bad verschwinden, als er nach meinem Arm greifen wollte. „FASS mich nicht an!!" Giftete ich ihn an und zog meinen Arm zurück. Ich schaute prüfend in seine Augen, doch ich erkannte nur Kälte und Entschlossenheit darin. Ich wendete mich ab und ging in das Bad. Dort verweilte ich eine ganze Zeit, weil ich nicht wusste, wie ich mich ihm jetzt gegenüber verhalten soll. Ich ging erst sehr spät wieder raus und machte mich auf die Suche nach ihm, immerhin wollte er mit mir reden und ich war interessiert zu hören, was er zu sagen hatte.

Das Unvorstellbare wird wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt