"Was ist denn mit dem passiert?", fragte Jacob entsetzt, als ich Kyle durch die geöffnete Tür auf den Rücksitz schubste und mich selbst neben ihn setzte. Der würde sich von alleine niemals anschnallen, geschweige denn gerade sitzen bleiben.
"Gute Frage", schnaufte ich und sicherte die Ware neben mir mit dem Gurt. Ich musste, bevor ich mich zu ihm setzen konnte, damit er nicht zur Seite auf den Rücksitz fiel, noch Jayden ins Auto stopfen.
Der edle Herr hatte vergessen, dass er niemanden hatte, der ihn abholen könnte. Und da Jacob uns sowieso abholen wollte, hatte ich Jayden vorgeschlagen einfach mitzukommen. Und zudem hätte ich Kyle nur mühsam bis zum Auto schaffen können.
"Ich hoffe ich mache keine Umstände", sagte er kleinlaut, als der nüchternere von beiden Party-Biestern auf der anderen Seite von Kyle Platz nahm.
Wie konnte der Abend nur so unfassbar eskalieren? Vorallem, da Kyle mir hoch und heilig geschworen hatte, dass er es nicht übertreiben würde, da wir zwei eigentlich nur zur Beziehungs-Demonstration hingegangen waren.
"Nein, passt schon", gähnte Jacob gelangweilt und sah mir durch den Rückspiegel dabei zu, wie ich auch den zweiten Jungen anschnallte und die Autotür auf seiner Seite zuschlug.
Langsam fühlte ich mich wie ein Kindermädchen.
"Wir bringen dann erst dich weg, Jayden, dann Kyle und Miss Brooks darf dann von mir aus nach Hause laufen", erläuterte unser Chauffeur seine Route. Ich konnte schlecht protestieren, da ich nur ein kleines Stück von den Everstones entfernt wohnte, weshalb ich nur mit den Augen rollte und meinen Freund von der Seite ansah. Es war kein Problem nach Hause zu laufen. Ebenso wenig konnte ich Jacob mit der Schnapsdrossel Kyle allein lassen. Er würde zur Seite wegkippen wie ein Sack Mehl und sich deshalb womöglich noch im Auto übergeben.
"Na, dann mal los. Ich denke nicht, dass mein Vater es so gut findet wenn ich noch später als um drei heimkehre", seufzte ich, schnallte mich an und zog die Tür zu.
Mich interessierte wirklich, was er in der letzten Stunde gemacht hatte, dass er nun halb tot neben mir im Wagen saß.
"Wonach riecht ihr eigentlich?", wollte der ältere Everstone wissen und ich sah fragend zu Jayden. Er war noch ziemlich nüchtern, da wir zwei ziemlich lange im Garten der Party saßen und uns mit Schülern einer anderen Schule unterhalten hatten, anstatt massig Alkohol zu trinken.
Weshalb ich kein besonders großer Fan vom Koma-Saufen war, musste ich wohl kaum erklären, da die beste Begründung in meinem Elternhaus saß und um die Uhrzeit bestimmt noch einpaar Whiskeys herunter spülte.
"Das ist Kyle", seufzte ich und richtete den nach Vorne gefallenen Kopf meines Freundes wieder auf, "Er riecht so, als hätte er was geraucht"
Damit war Jacobs entspannte Aura verpufft und er hielt mit quietschenden Reifen am Straßenrand.
"Wie bitte?! Mom wird mich umbringen, wenn ich einen betrunkenen Kyle, der auch noch high ist, nach Hause bringe!", wurde er zum ersten Mal, seit wir uns kannten, lauter.
"Warst du nicht die ganze Zeit bei ihm? Wie konnte das passieren?!", rief er durch den Wagen und ich zuckte, im Gegensatz zu Jayden, welcher such vor Schreck in den Rücksitz drückte, nichtmal mit der Wimper.
"Kyle war mit Mason und den anderen die ganze Zeit drinnen im Haus. Mae und Ich waren draußen",sagte der Braunhaarige neben mir leise und ich sah bereits den strafenden Blick Jacobs durch den Innenspiegel.
Na toll. Danke Jayden.
Jetzt dachte der Bruder meines zukünftigen Verlobten nicht nur, dass ich ihn illegale Substanzen rauchen ließ, sondern auch noch, dass ich mit etwas mit Jayden auf der Party hatte.
Ich sah auffällig zu dem Jungen, welcher uns beide wie eine Affäre aussehen ließ und er brauchte einen Moment bevor er es endlich verstand.
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Mae
Novela JuvenilMae Brooks. Reich, hübsch, unfreundlich, arrogant. Sie scheint mit ihrem Vater ein perfektes Leben zu leben. Doch der Schein trügt. Ihr Vater trinkt, ist gewalttätig und auch ihre Stiefmutter behandelt sie wie eine Unterwürfige. Nach außen hin behäl...