"Einen Monat?", fragte Kyle entsetzt und hielt mich am Arm fest. Wir waren auf dem Weg zum Unterricht und ich hatte ihm verklickert, dass unsere liebenswerten Eltern sich auf einen Termin für die Verlobungsfeier geeinigt hatten.
"Au, lass das!", meckerte ich und entriss mich seinem Griff, "Denkst du ich finde das so lustig? Das ist alles durchdacht. In 3 Monaten haben wir unseren Abschluss."
"Und dann können wir hier in Kalifornien ohne Probleme heiraten", vollendete er meinen Gedanken. Ich nickte. Wir hatten also wirklich keine Wahl. Bisher war dort immer noch ein klein wenig Hoffnung in mir, dass ich nicht mit Kyle
verheiratet wurde. Doch seit gestern Abend und dem Gespräch mit Dad, war auch dieser Funke erloschen.Kyle seufzte, fluchte dann und fuhr sich mehrmals durch die Haare. Er war gestresst, gereizt und auch irgendwie nervös.
"Ich glaube wir sollten uns einfach damit abfinden. Jetzt kommen wir aus der Sache sowieso nicht mehr raus", räusperte ich mich. Er sah mich aus seinen dunklen Augen an. Unbeholfen griff ich nach seinen Schultern und sah ihn eindringlich an.
Wenn auch nur einer von uns einen Rückzieher machte, waren wir beide so gut wie tot.Kyle legte seinen Kopf in den Nacken. Er begriff offenbar erst jetzt wie ernst unseren Vätern diese Angelegenheit war.
Hoffentlich machte er jetzt nichts dummes."Na dann.", er straffte die Schultern und sah mich seltsam grinsend an, "Sollen wir der Schule mal zeigen, wie fast verlobte aussehen sollten?"
Ich rollte mit den Augen, als er mich an sich zog und meinem Gesicht bedrohlich nah kam. Er roch nach irgend so einem überteuertem Männerduft und er kaute definitiv auf einem Kaugummi herum.
Ich grinste nun ebenfalls und legte meine Hände in seinen Nacken, vorauf hin er mich verwundert ansah. Er wollte das 'verlobte Paar' spielen? Konnte er haben.
"Und jetzt? Hat's dir die Sprache verschlagen Idiot?", tadelte ich ihn, nachdem er mich tatsächlich einige Minuten mit riesig großen Augen angestarrt und keinen Ton von sich gegeben hatte. Ich löste mich daher von ihm und griff nach meiner Tasche.
"Na komm schon, wir haben gleich Unterricht, Romeo." Und ich bemühte mich nicht allzu belustigt zu klingen, aber innerlich lachte ich den sonst so taffen Playboy Kyle einfach nur aus.
Ich wusste genau, dass er mich unterschätzen würde. Und der Idiot hatte mir perfekt in die Karten gespielt. HAH!
"Guten Morgen!", schallte die Stimme unseres Lehrers durch den Raum, als die erste Stunde begann. Kyle und ich saßen recht weit hinten nebeneinander und ich grübelte vor mich hin. Ihm schien es ähnlich zu gehen, denn er war weder an seinem Handy, noch schenkte er dem Unterricht jegliche Aufmerksamkeit. Er spielte mit einem Stift herum und sah gerade aus ins Leere.
"Ey", ich tippte seinen Arm an, "Ich hab nach der Pause eine Freistunde"
Er drehte seinen Kopf zu mir und runzelte die Stirn. Was war denn jetzt schon wieder?
"Und?""Ob du auch eine hast. Wir müssen uns was überlegen", ich senkte meine Stimme etwas, da der Lehrer uns mit Argus Augen beobachtete.
Kyle sah mich skeptisch an, bevor er nickte und sagte, dass ich womöglich Recht hatte.
Natürlich hatte ich Recht, wir würden in einem Monat verlobt sein und ich hatte keine Lust auf einen planlosen Mr. Everstone der nicht wusste, wie wir am besten wie ein authentisches Paar wirkten.
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Mae
Teen FictionMae Brooks. Reich, hübsch, unfreundlich, arrogant. Sie scheint mit ihrem Vater ein perfektes Leben zu leben. Doch der Schein trügt. Ihr Vater trinkt, ist gewalttätig und auch ihre Stiefmutter behandelt sie wie eine Unterwürfige. Nach außen hin behäl...