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Nachdem Jessica und Dad mit dem Porsche zu ihrem Geschäftsessen, oder was auch immer gefahren waren, vertrieb ich mir die Zeit mit meinem Handy. Jedoch wurde es mir nach 45 Minuten zu langweilig, immer nur auf Instagram herum zu scrollen und beschloss spontan, Trainieren zu gehen.

In Sportkleidung und mit meiner Sporttasche bewaffnet, ließ ich mich auf den Fahrersitz meines Camaro's fallen und schaltete über mein Handy die Musik ein. Seufzend startete ich den Motor und fuhr nicht gerade vorsichtig die Straßen zum Fitnessstudio entlang.

Vor dem Gebäude angelangt, parkte ich auf einem Parkplatz am Straßenrand und mein Wagen zog einige Blicke auf sich, die sich wie von selbst auf mich übertrugen, als ich ausstieg.

Mit erhobenem Kopf schulterte ich die mehr oder minder schwere Sportasche und steuerte auf den Eingang zu. Beim betreten des Gebäudes, erschlug mich der Geruch von Schweiß und aufdringlich riechendem Deodorant beinahe. Ich atmete tief durch und erblickte ein mir bekanntes Gesicht. Er lehnte an der Theke, welche sich im Eingangsbereich befand und sprach mit einem der Trainer.

"Oh hallo Mae! Ich hab dich schon lange nicht mehr gesehen. Habe schon befürchtet du hättest deine Mitgliedschaft gekündigt", würde ich von ihm begrüßt, als ich meine Mitgliedskarte scannen ließ. Er war einem groß gebauter und sichtlich durchtrainierter Junge. Er schien kaum verändert, seit ich ihn das letzte mal zu Gesicht bekommen hatte.

Brandon war eines der zahlreichen Mitglieder des Fitnessstudios. Wir hatten uns vor einiger Zeit immer dann getroffen wenn der jeweils andere ebenfalls im Studio anwesend war und  nach vielen angenehmen Gesprächen während des Trainings waren wir zu so etwas wie Trainingspartnern geworden.

"Tut mir leid, ich hatte in letzter Zeit wieder mehr Stress mit der Schule", sagte ich entschuldigend und lächelte Brandon an. Er schüttelte den Kopf, als wolle er mir verdeutlichen, dass er mir diese Ausrede nicht abkaufte.

"Nicht die Schule bereitet dir Stress, sondern deine Familie. Ich kenne dich doch mittlerweile, Mae.", lächelte er und umarmte mich sachte. Nachdem er mich wieder losgelassen hatte, sah er mich mitleidig lächelnd an.

"Was hälst du davon wenn ich erst meine Tasche wegbringe und wir dann etwas zusammen trainieren?", schlug ich also motiviert vor, in der Hoffnung, dass er noch nicht auf dem Heimweg war.

Mein Funke Hoffnung wurde allerdings nur Sekunden später zunichte gemacht, als er mir erzählte, er hätte bereits sein Training beendet.
Missmutig umarmte ich ihn daher zum Abschied erneut und brachte anschließend meine Tasche zu meinem Spind, der sich in den Umkleiden befanden.

Ich hatte kein Problem damit, alleine zu trainieren, es war nur ein wenig interessanter wenn man dabei mit einer Person lästern konnte. Brandon und ich hatten nicht selten über andere Trainierende, unsere Familien oder Freunde geredet und über unsere Mitschüler gelästert. Es zog jedoch keine Folgen mit sich, da wir beide die Freunde des anderen nicht kannten. Brandon ging auf eine Schule die in einem weiteren Stadtteil lag.

Motiviert begann ich mein Training und verließ nach zweieinhalb Stunden das Studio wieder. Es war bereits stockfinster, als ich müde und verschwitzt mein Auto aufschloss.
Ich wollte gerade auf dem Fahrersitz platz nehmen, da ließ mich eine bekannte Stimme herumwirbeln.

"Na Brooks. Was machst du denn hier in der Gegend? Und dann noch um diese Uhrzeit?"

Kyle Everstone blickte mich aus böse funkelnden Augen an und hatte seine Arme vor der Brust verschränkt. Diese Abwehrhaltung strahlte so viel negatives aus, dass ich plötzlich anfing zu frösteln.

MaeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt