Mae

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Nervös aber zugleich unmotiviert saß ich neben Kyle im Wagen, während wir auf dem Weg zu einer Hochzeitslocation waren. Rosemary hatte ihren Sohn tatsächlich überreden können, noch vor dem anstehenden Footballspiel mit uns zu mehreren Besichtigungen zu fahren.

"Muss ich diese Ausfahrt oder erst die nächsten runter fahren?", wollte Kyle wissen und ich sah auf mein Smartphone, um ihn die Antwort auf die Frage zu geben.

"Die nächste Ausfahrt", sagte ich leise, "Glaubst du wir finden heute jeweils eine Location für die Verlobungsfeier und für die Hochzeit?"

Kyles Blick schwenkte von der Straße zu mir herüber und er zog seine dichten Augenbrauen zusammen.

"Wahrscheinlich eher nicht. Mom würde es niemals zugeben, aber sie wird sich definitiv einmischen. Wenn es nach ihr ginge, würden wir dort Heiraten, wo auch meine Eltern sich das Ja-Wort gegeben haben", seufzte er, nachdem er sich wieder auf den Highway konzentrierte.

"Oh, wo haben die beiden denn geheiratet?", fragte ich neugierig. Mir machte es nichts aus, dass Kyles Mom sich in die Vorbereitungen mit einbringen wollte, da ich lieber etwas mehr Hilfe, als überhaupt keine hatte.

Zu meiner Überraschung, verzog mein Freund sein Gesicht und schüttelte den Kopf.
"Puerto Rico"

Kyles Gesicht war wie eingefroren. Er schien die Idee, in Puerto Rico zu heiraten, absolut zu hassen. Aber wieso?

"Und wo würdest du gerne die Hochzeitsfeier feiern?", versuchte ich seine Stimmung wieder zu heben, da er direkt im Auto bleiben konnte, wenn er während den Besichtigungen so gelaunt war.

Er zuckte nur mit den Schultern und warf mir einen kurzen Seitenblick zu. Es konnte doch nicht wahr sein, dass er keine Vorstellungen hatte, wie das ganze Spektakel ablaufen sollte. Immerhin durften wir zumindest selbst mit entscheiden. Wäre es nach meinem Vater gegangen, hätte er persönlich alles mit einem Planungsteam besprochen, ohne dass wir eine Ahnung davon hätten, was auf uns zu käme.

"Eine große, helle Location", kam es monoton von Kyle und ich biss mir nachdenklich auf die Zunge.
Was sollte ich darauf antworten? Das waren so ziemlich die einzigen Kriterien, die jeder für seine Hochzeit aufstellen würde.
Idiot.

Als wir endlich auf dem Parkplatz vor dem ersten Besichtigungsobjekt standen, begrüßten uns bereits die Everstones und auch meine Erziehungsberechtigten. Wir liefen gemeinsam zum Eingang, wo der Besitzer des Gebäudes auf und wartete. Der junge Mann sah sehr seriös aus und begrüßte nur unsere Eltern, zur Besichtigung.
Na fein.

Die Besichtigung verlief recht gut, allerdings sah niemand wirklich überzeugt aus. Kyle mit einbezogen.

"Irgendwie zu altmodisch. Wir feiern nicht in den 80ern", raunte er mir zu und ich unterdrückte ein Auflachen, was darin endete, dass ich anfing zu husten. Unauffällig, aber Kyle fand es unglaublich witzig. Anstatt mir zu helfen, griff er also lachend nach meinem Arm und ich musste selbst probieren wieder normal zu atmen.

"Hör auf jetzt!", zischte ich eingeschnappt, als ich aufgehört hatte zu husten und er es für eine lustige Idee fand, mein Nahtoderfahrung nach zu äffen. Er hätte mir wenigstens helfen können.
Aber was erwartete ich auch von Mr.Arrogant höchstpersönlich.

Mein Vater übernahm das Wort, am Ende der Besichtigung und teilte dem Vermieter mit, wir würden uns zurück melden. Das war eine Lüge, ich sah es ihm an.

"Schrecklich", stieß Rosemary aus, als wir wieder am Parkplatz angelangt waren. Jessica stimmte ihr nickend zu und auch unsere Väter drückten ihre Abneigung, dieser Location gegenüber aus.

Daher saßen wir kurz darauf auch wieder im Wagen und waren auf dem Weg zur nächsten Besichtigung.

Die nächsten zwei Locations waren zwar besser als zuvor, jedoch gefiel mir keine von beiden wirklich gut. Eine war ein modernes Sommerhaus, mit großem Saal und vielen Neu-Modernen Kunstwerken. Das andere Gebäude war eher schlicht gehalten und mit edlen, alten Mamorelementen geschmückt. Beide verfügten über einer doppelelten Treppe und einer Art Balkon.  Die Verlobungsfeier musste Eindruck hinterlassen, damit die Gäste auf die eigentliche Hochzeit gespannt waren.
Vielleicht würde einer der Orte das erreichen.