Wir fuhren weiter als in den nächsten Ort, wir fuhren in die nächste große Stadt. Auf einem alten, rostigen Schild konnte man gerade noch lesen: Philadelphia. Wir waren ja gar nicht so weit weg von New York. Kurz überlegte ich ob ich fragen sollte meiner alten Wohnung einen Besuch abzustatten, ließ es aber dann.
Ich konzentrierte mich wieder auf den Shopping Trip. Er war besonders, weil Kairo zum ersten Mal dabei war. Harry parkte in einem teuren Parkhaus und wir stiegen aus. Wir mussten ein bisschen bis zur Einkaufsmeile laufen. Sie war wirklich groß und bunt. Allerlei Menschen mit den verschiedensten Aufmachungen liefen zielstrebig mit den Massen. Mit Mühe reihten wir uns ein und liefen auf eine teure Boutique zu. Sie sah sehr elegant aus, allein beim Anblick des symmetrisch dekorierten Schaufensters wurde mir ganz unwohl. Hier gehörte ich doch nicht hin...
Doch Kairo zog mich breit lächelnd in den schicken Laden. Eine Verkäuferin mittleren Alters mit einem strengen Dutt und einem edlen Hosenanzug begrüßte uns höflich und bat ihre Hilfe an. Kairo bedankte sich verneinend und meinte: "Wir wollen nur etwas stöbern." Der Laden sah kleiner aus als er es war. An mindestens zwanzig Kleiderstangen hingen alle möglichen Klamotten für Männer. Jacketts, Pullover, T-Shirts, Hosen und viel mehr. Mit leuchtenden Augen sah ich mich flüchtig um. Kairo zog mich ans Ende des Ladens und meinte zu mir: "So, wir gehen jetzt von hinten nach vorn durch und nehmen alles was uns gefällt, dort sind die Umkleiden," er deutete in eine Ecke, "und da ist auch schon Harry mit den Körben." Harry hatte zwei schwarze, große Körbe in jeweils einer Hand. Ich sollte einfach die Sachen, die mir gefielen da hinein schmeißen.
Wir stöberten gut zwei Stunden durch die Sachen und probierten uns durch. Zunehmend machte es mir richtig Spaß in unterschiedliche Outfits und damit auch in andere Persönlichkeiten zu schlüpfen. Wir veranstalteten so etwas wie eine Modenschau, was uns seltsame Blicke der Kunden und der Verkäuferin bescherte. Als unsere Körbe gut gefüllt waren bezahlten wir schnell und huschten dann in einen Laden mit Bademode. Neidisch blickte ich zur Damenabteilung rüber. Warum hatten Frauen immer so viel Auswahl? Kairo bemerkte meinen Blick und konnte sich eine Bemerkung nicht verkneifen: "Sollen wir lieber da drüben stöbern?" fragte er grinsend. Ich boxte ihm in die Schulter und marschierte auf die Badehosen zu. Dort entschied ich mich für zwei einfache Schwarze und eine Blaue mit silbernen Streifen. Dazu gab es noch ein paar Badelatschen und eine verspiegelte Sonnenbrille. Kairo entschied sich für die rote Variante meiner schwarzen Hosen aber nahm auch das selbe blaue Modell wie ich. Partnerlook war seine Begründung, woraufhin ich nur lachend mit den Schultern zuckte. Fröhlich verließen wir den Laden. Draußen war es bereits dunkel, doch das hinderte die Menschenmassen nicht daran die Straßen voll zustopfen. Im Gegenteil, nun waren sogar noch mehr Leute unterwegs um zu feiern oder es sich in einem der teuren Restaurants gemütlich zu machen. Kairo bot mir an Essen zu gehen aber ich erklärte ihm das es einfach zu viele Menschen waren und das wir ohnehin keinen Platz finden könnten. Harry schien sehr erleichtert die Tortur hinter sich zu haben. Wir unterhielten uns entspannt auf dem Weg zum Auto.
Zuhause legte ich die neuen Klamotten fein säuberlich in den Schrank. Manche Teile, wie einen dunkelgrauen Rollkragenpullover oder eine elegante, schwarze Stoffhose, betrachtete ich noch einmal ausführlich. So etwas zu tragen kam mir vor ein paar Monaten noch nicht in den Sinn.
Das Abendessen schmeckte köstlich und ich träumte immer wieder vor mich hin. Bereits in drei Tagen war es soweit. Ich wurde ganz hibbelig als ich an die kommende Zeit dachte. Kairo bemerkte das und nahm meine Hand in seine, er lächelte mir lieb zu und ich musste schmunzeln. Das ganze Essen über flirteten wir hin und her.
Im Bett kuschelten wir uns dicht aneinander und unterhielten uns noch eine Weile über den Urlaub. Dann schliefen wir aber ein. Ich träumte in jener Nacht von weißen Stränden, Kokosnüssen und riesigen Pools.
Die Tage bis zur Abreise verliefen ganz normal und entspannt. Und dann hieß es endlich Koffer packen.
Tut mir leid das das Kapitel etwas kürzer geworden ist :)
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Lose your Mind with me
RomanceFinn sollte eigentlich seinen Abschluss machen, doch stattdessen sitzt er in dieser riesigen Villa mit einer Horde blutrünstiger Verbrecher und deren Boss Kairo, weit weg von seinem alten zu Hause, fest. Wie es dazu kam und was danach passiert erfah...