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Der schwarze Audi sah ziemlich ramponiert aus. Rechts und links waren deutlich Schrammen und Dellen zu sehen. An diesen Stellen war der Wagen gegen die Leitplanken gestoßen. Nicht ohne Stolz betrachtete ich den Audi. Fast musste ich grinsen. Ich wischte mit der Schulter Blut von meiner Lippe.
Der bullige Jordan hatte mir nach meiner Aktion erstmal ordentlich eine reingeknallt. Durch das Adrenalin bemerkte ich den Schmerz jedoch kaum. Dieser Jordan brüllte seinen Kollegen Befehle zu dann stapfte er wütend auf mich zu. Ich hatte keine Angst.
Er hob mein Kinn unsanft an und sagte gefährlich leise: "Hör zu Freundchen. Der Boss sieht Rebellen nicht gerne. Und wenn ich hier der Boss wäre wärst du nach dieser Aktion tot." Er ließ mein Kinn los und gab mir eine heftige Ohrfeige die schmerzhaft auf der Wange brannte. Aber ich biss die Zähne zusammen. "Komm jetzt!" rief er. Ich hiefte mich so gut es mit gefesselten Händen ging auf. Zwei starke Hände packten meine Schultern und schoben mich unsanft zum Wagen.

Die Männer kramten im Kofferraum und fanden schließlich noch ein Seil, welches sie mir um die Füße banden. Es war sogar noch so lang das sie auch meine Hände fesseln konnten. Der Schal wurde wieder zu einer Augenbinde. Irgendwann schlief ich tatsächlich ein.

Ich wachte auf als der Wagen hielt. Ich stöhnte leise. Das Klebeband war ja seit meiner Aktion weg. Ich war durstig. "Kann ich was trinken?" fragte ich. Mir wurde die Augenbinde abgenommen und eine Wasserflasche hingehalten. Gierig trank ich fast die ganze Flasche aus. Wasser lief mir an den Mundwinkeln herunter. Meine Lippe tat unglaublich weh. Dann sollte ich das Auto verlassen. Einer der Männer öffnete meine Tür und hob mich hoch. "Hey!" rief ich empört. Der Kerl warf mich über die Schulter und stapfte los. Sicher auf die Villa zu an der wir angehalten hatten. Rückwärts konnte ich es allerdings nicht betrachten.

In einer großen Halle wurde ich schließlich abgesetzt. Ich versuchte mein Zittern zu unterdrücken. Jordan trat neben mich und grinste mich blöd an. Wütend sah ich zur Seite. Er drehte ruppig meinen Kopf zurück in seine Richtung und kam bedrohlich näher. "Gleich wirst du ein Donnerwetter erleben." zischte er. "Tststs Jordan." erklang eine Stimme. Ich drehte den Kopf soweit wie möglich in die Richtung aus der die Stimme kam. "Lass meinen Finn los. Er gehört dir nicht." Wie bitte? Woher kannte der Typ meinen Namen? Und vorallem, warum bitte war ich sein Eigentum?! Kleinlaut sagte Jordan: "Natürlich Boss." dann erst lies er mich unsanft los. Boss? Der Kerl war wenns hochkommt vielleicht gerade einmal zwanzig. Die Männer um mich herum mussten dagegen schon um die vierzig sein.

"Geleitet Finn doch bitte ins Wohnzimmer." sagte der Typ laut und klar. Wieder hiefte Jordan mich hoch und schleppte mich in einen großen, gemütlich eingerichteten Raum. Dort warf er mich auf die Wohnlandschaft. Mir gegenüber saß der "Boss" und musterte mich von oben bis unten. "Warum habt ihr ihn so verschnürt?" fragte er ohne den Blick von mir zu wenden. "Er hat sich gewehrt, ziemlich heftig." meinte der Fahrer. "Der Audi ist hinüber." "Wie das hat er gemacht?" fragte der Kerl bewundernd. Die drei nickten. "Respekt." meinte der Kerl. "Oh wie unhöflich!" rief er aus, "Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Kairo und bin hier der Boss." Ich traute mich nun endlich etwas zu sagen: "Und warum bin ich hier?" Das klang ziemlich provokant. Ich wünschte ich hätte es nie gefragt. Doch Kairo lachte bloß. "Um deinen Vater tut es mir leid aber er wollte einfach nicht verraten wo mein Preis steckt. Er hat nämlich dich verspielt. So besoffen war der arme Hund." Er lachte schallend. "Du Lügner!" schrie ich und sprang auf. Sofort kam mir Jordan zuvor und hielt mich zurück. "Ich lüge nicht." antwortete Kairo kalt. Vor Wut schnaufend wurde ich in das Sofa gepresst. "Beruhig dich mein hübscher, hier wirst du es besser haben als mit diesem erbärmlichen Sack. Wer verspielt denn sein eigenes Kind an die Mafia." lachend stand er auf. "Nun macht den armen Jungen schon los." befahl er harsch.

Ich lief ihm unsicher hinterher. "Da du nun offiziell mir gehörst musst du meine Regeln befolgen klar soweit?" "Ja." sagte ich mürrisch. "Du hast genau einen Wunsch den ich dir erfüllen werde. Außer deine Freiheit versteht sich." Ich überlegte kurz dann sagte ich entschlossen: "Bring mir meinen Rucksack aus dem Heim." Stirnrunzelnd nickte Kairo. "Ich besorg ihn dir. Welches Zimmer?" "234." antwortete ich.
Wir hielten an einer Tür. "Das hier ist unser Schlafzimmer." Die Tür schwang auf und wir traten ein. Moment... "Unser Schlafzimmer?!" rief ich. Kairo nickte bloß. Stotternde Laute kamen über meine Lippen aber ich brachte keinen vernünftigen Satz zustande. Das war ja echt die Höhe! Zögernd trat ich ein. Es war geräumig. Und zum Glück war das einzige Bett im Raum riesig. "Bad ist dort." Kairo deutete auf eine Tür. Ich nickte bloß verstört. Ich räusperte mich: "Bin ich... Bin ich jetzt sowas... Wie dein... Äh Sexsklave?" "Wenn ich es so will ja." sagte Kairo aus vollem Ernst. Ich stöhnte auf. Das wurde ja immer besser.

Lose your Mind with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt