10 Jahre später
Finn warf eine Packung Nudeln in den blauen Einkaufskorb und blickte sich nach Kairo um. Grinsend tauchte sein liebenswürdiges Gesicht hinter einem Regal mit Backwaren auf. "Da bist du ja, Schatz." lächelte Finn. "Papi! Da bist du!" erklang eine niedliche Stimme hinter Kairo. Finn stellte den schon zur Hälfte gefüllten Korb auf dem Boden ab und breitete lächelnd die Arme aus. "Komm her, Adri." sagte er. Der kleine Adrian hüpfte fröhlich direkt in Finns Arme. Lachend kam Kairo auf die zwei zu und schnappte sich den Korb. "Sind wir hier dann fertig?" fragte Kairo. Finn musste kichern und meinte belustigt : "Du fühlst dich in einfachen Läden immer noch nicht wohl, was?" Kairo verzog schmollend die Miene. Gemeinsam ging die kleine Familie zur Kasse. Lächelnd musste Finn an die letzten Jahre denken. Die hatten ihnen viel Mühe abverlangt aber nun lebten sie hier in dieser niedlichen Wohngegend mit Adrian, ihrem niedlichen Adoptiv-Sohn in einer schicken Villa. Finn hatte sich dafür eingesetzt trotz ihrer Wohnlage in ganz normalen Supermärkten einkaufen zu gehen. Kairo war nicht begeistert gewesen aber er hatte trotzdem zugestimmt. Kairo hatte sich außerdem der Mafia-Szene entsagt und die alte Villa verkauft. Es war nicht leicht gewesen vollkommen aus der Mafia zu treten aber Kairo hatte es geschafft.
"Ach schön das ihr auch mal wieder kommt." gespielt grimmig lehnte Harry an Wagen. Seine Haare glänzten silbrig- grau im Licht der Sonne. "Ja, hat etwas gedauert." lächelte Finn. Alle stiegen sie in den Audi ein und der kleine Adri scherzte aufgeregt mit Harry: "Weißt du, Harry, Papa hat immer total blöd geschaut wenn ihm ein Mensch zu nah kam, da musste ich jedes Mal lachen. Papa sieht immer soo witzig aus aber Papi lächelt immer nur so schön." Harry und Finn brachen in lautes Lachen aus während Kairo schmollend den Mund verzog. Als Adri kurz nicht hinsah beugte sich Finn zu Kairo rüber, der neben ihm saß, und küsste ihn auf die Wange. Das zauberte Kairo ein Lächeln aufs Gesicht. Sie fuhren in eine ruhigere Gegend mit großen Einfamilien Häusern und schließlich fetten reiche-Leute-Villen. Eine dieser Villen gehörte Kairo und Finn. Auch Harry wohnte bei ihnen.
Sie traten in ihr Heim und Finn spürte eine tiefe Zufriedenheit. Er hatte recht gehabt, was er damals gedacht hatte war wirklich eingetreten und jetzt waren sie alle eine glückliche Familie - und Adrian war ihr Sohn, auch nach 5 Jahren konnte Finn es noch gar nicht fassen. Und er war die glücklichste Person auf der Welt. Jeden Tag wollte er noch glücklicher sein als am Tag davor und alles für ihr Glück tun. Das hatte er sich geschworen. Hier bei Kairo, Harry und Adri war sein Zuhause, was er für immer beschützen würde. Finn machte sich gleich eifrig daran den Einkauf auszuräumen.
"Tja, dann geh ich mal nicht wahr?" verabschiedete sich Finn am späten Nachmittag. Er und Su Rin wollten sich mal wieder treffen und ein wenig über dies und das quatschen. Seit der Entführung damals hatten sie sich schon oft getroffen. Su Rin war mittlerweile sein engster Freund und auch er war aus der Mafia getreten um ein hübsches und einfaches Leben zu führen. Er hatte sogar eine Freundin, die er über alles liebte. Bei einem Glas Wein fragte Su Rin schließlich: "Uuund? Wollt ihr euch bald verloben? Immerhin gehst ja jetzt auch du bald auf die 30 zu." Finns Wangen röteten sich ein wenig und er rutschte nervös auf dem Stuhl hin und her. Dann antwortete er: "Also wir haben da zwar noch nie richtig drüber gesprochen aber ich bin mir sicher wir denken beide gleich darüber. Ich würde ihn liebend gern heiraten." verlegen lächelte Finn. Su Rin legte ein vielsagendes Grinsen auf und erwiederte bloß: "Soso." Finn nippte an seinem Glas und beobachtete Su Rin. Er dachte wieder einmal daran wie froh er darüber war, dass sie sich begegnet waren. "Was macht denn eigentlich dein Vater Su?" fragte Finn nebenbei. Su Rins Miene verfinsterte sich als er sagte: "Er ist leider immer noch der Meinung das ich zurückkommen soll. Er hat mir sogar gedroht. Aber ich kenne ihn gut genug um zu wissen das Familie für ihn alles bedeutet, deshalb bin ich sicher vor ihm. Mach dir bitte keine Sorgen, ja?" Hinter seinem lieben Lächeln erkannte Finn jedoch seine Sorgen.Zwei Monate später
Finn schloss die Villa auf und trat leise pfeifend ein. Heute war ein anstrengender erster Arbeitstag in der Marketing Firma gewesen. Seine neuen Kollegen waren aber zum Glück alle nett gewesen und hatten ihn freundlich aufgenommen. Er hängte seinen braunen Herbstmantel an den Haken in der Garderobe auf und schmiss die Aktentasche in die Ecke. Dann wuschelte er sich durch die schulterlangen Haare und sah sich stirnrunzelnd um. Warum war es hier so still? "Schatz?! Adri?! Harry?!" rief er in das recht dunkle Haus. Keine Antwort. Verwundert suchte er das ganze Haus nach seiner Familie ab. Es war niemand zu sehen. Schließlich ging er zur Terrasse, die zum Garten führte. Er öffnete die Tür und trat raus, doch bevor er sich richtig umsehen konnte hörte er ein Geräusch von rechts. Eine Augenbinde wurde ihm rasch umgebunden und alles wurde schwarz. "He!" rief Finn erschrocken und schlug um sich. "Hey, hey. Ich bin's." sagte eine sehr vertraute Stimme. "Kairo? Was soll das, hm?" fragte Finn. Kairo antwortete aber nur: "Überraschung." Finn hörte Kairos Grinsen aus seiner Stimme heraus. Finn ließ sich durch die Gegend führen und bemerkte schließlich wie sie in einen laufenden Wagen stiegen. "Harry? Bist du da?" fragte Finn gerade heraus. "Jo, Kleiner." kam es von vorn. Der Wagen fuhr an und brauste davon. "Und Adrian?" fragte Finn weiter. "Nein, der wartet aber schon sehnsüchtig auf dich." kam die Antwort von Kairo. Finn rutschte nervös und aufgeregt auf dem Leder des Sitzes hin und her.
Sie fuhren ziemlich lange, Finn schätzte drei Stunden. Dann endlich hielt der Wagen an und Finn wurde nach draußen geleitet. "Wann darf ich das Ding endlich abnehmen?" nörgelte Finn. "Mhhh eigentlich wäre es doch gar nicht so übel wenn du das immer auf haben würdest. Denn ganz ehrlich", Kairos Stimme wurde immer leiser, "du siehst damit verdammt sexy aus." Lachend schlug Finn nach Kairo - verfehlte ihn jedoch da er ja immernoch nichts sehen konnte. Sie gingen noch eine Weile über harten Boden und dann über einen weicheren, Finn meinte Gras zu spüren. Schließlich hielten sie an und Kairo nahm sanft Finns Hand in seine. Dann wurde ihm endlich die Binde abgenommen.
Staunend blickte Finn sich um. Er befand sich auf einer riesigen Wiese mit rotem Mohn und blauen Feilchen. Augenscheinlich war das hier ein Park. Überall waren Laternen aufgehängt wurden, die ein lieblich- warmes Licht auf der Wiese verbreiteten. Finn erkannte Harry mit dem kleinen Adri auf dem Arm, die hinter Kairo standen. Beide hatten leuchtende Augen. Finn sah wieder zu Kairo. Plötzlich ging Kairo vor Finn auf die Knie und holte etwas aus seiner Tasche. Finn riss die Augen auf. Kairo beförderte eine kleine Schatulle aus dieser Tasche und klappte sie auf. Darin befand sich ein schwarzer, matter Ring mit einem glitzernden Stein in der Mitte. Finn schlug sich eine Hand vor den Mund. Seine Augen füllten sich mit heißen Tränen.
"Finn. Du bist mit Abstand das Beste was mir je passiert ist. Du hast meine dunkle Welt wie ein strahlender Stern erhellt und mir neue Hoffnung gemacht. Nie hätte ich gedacht das... Das hier passieren würde. Und es ist so wunderbar dich bei mir zu haben. Ich möchte dich nicht mehr missen, deshalb frage ich dich, Finn: Willst du mich heiraten und bis ans Ende mit mir zusammen sein?" Kairo blickte Finn treuherzig an und lächelte angespannt. Finn musste sich mittlerweile stark zusammenreißen doch seine Tränen konnte er nicht zurückhalten. Sie schossen aus seinen Augen und er begann zu schniefen.
"Ja, ich will!"
ENDE
Vielen vielen Dank für über 7K Reads (Stand 11. März 22)! Ich hätte nie, niemals nie, gedacht, dass mein Werk überhaupt ein paar Reads bekommt TwT
Jedenfalls bedeutet mir das echt viel und deshalb ein mega fettes DANKE. ♡Bei 10K werde ich ein Special veröffentlichen ^^
♡ u guys
DU LIEST GERADE
Lose your Mind with me
RomansaFinn sollte eigentlich seinen Abschluss machen, doch stattdessen sitzt er in dieser riesigen Villa mit einer Horde blutrünstiger Verbrecher und deren Boss Kairo, weit weg von seinem alten zu Hause, fest. Wie es dazu kam und was danach passiert erfah...