Etwas gerädert wachte ich am Morgen auf. Ich brauchte eine Weile bis ich wusste wo ich war und was passiert war. Ich sah mich um. Das Bett neben mir war leer. Ich stand auf und lief zum Bad. Nach einer erfrischenden Dusche putzte ich meine Zähne. Kairo hatte mir eine besorgt. Dann ging ich zur Tür und spähte vorsichtig aus dem Gang. Ich sah absolut niemanden. Ein Gedanke der Flucht schoss durch meinen Kopf. Ich schlug ihn mir sofort aus. Ich würde umkommen wenn ich den Action Helden aus einem Film spielen würde. Ich musste wohl oder übel warten bis die Polizei endlich herausfand wo ich steckte. Konnte aber lange dauern nach meinen Einschätzungen.
Ich trat auf den Flur und ging zur Küche, ich hatte großen Durst. Doch bevor ich überhaupt dorthin kam hielt mich, wer auch sonst, Jordan auf. Breitbeinig versperrte er mir den Weg. "Na wohin so früh, Freundchen?" aus diesem Satz tropfte die Verachtung nur so. Wut machte sich in mir breit. "Ich hab Durst. Geh zur Seite." Jordan lachte bloß dreckig. "Ich kann dir gerne was zum schlucken geben, Püppchen." sagte er schmierig und klopfte auf seinen Gürtel. Angewidert versuchte ich mich an ihm vorbei zu drängen aber gegen diesen Schrank hatte ich keine Chance. Er packte mein T-Shirt und zog mich zu sich. "Der Boss ist nicht da und solange muss ich gut auf dich achtgeben also tu besser was ich sage." seine Stimme senkte sich drohend. Ich hatte keine andere Wahl als ihm brav zu folgen auch wenn ich in Gedanken die Einrichtung zertrümmerte. Ich hatte ungeheure Angst vor dem was jetzt kommen würde. Doch Jordan schien sich besonnen zu haben und schickte mich in unser Schlafzimmer. "Zieh dir was an. Ich bring dir was zu trinken und essen." mürrisch schlug er die Tür zu und schloss ab. Ich war gefangen.
Nachdem ich erstmal gelüftet hatte kam Jordan wieder und brachte Rührei und Speck mit, dazu ein Glas Wasser. Ich nahm es und lief zum Tisch. Die Tür schlug wieder zu und der Schlüssel wurde umgedreht. Seufzend begann ich zu essen. Es war in Ordnung. Gewürze fehlten gänzlich aber der Speck war dafür gut gebraten. Ich fragte mich wer das essen gemacht hatte. Als ich fertig war suchte ich nach einer Beschäftigung. Das Bücherregal sah interessant aus. Ich inspizierte die Bücher. Da waren wirklich alle Genre vertreten, ich fragte mich ob Kairo die alle gelesen hatte. Ich entschied mich schließlich für ein Buch namens 'Die Sieben Wege nach Askarban'. Ich richtete die zerwühlte Decke und setzte mich gemütlich aufs Bett. Ich las bestimmt eine Stunde als ich mich erhob um mir wenigstens etwas anzuziehen. Ich wühlte wieder in seinen Sachen und entschied mich schließlich für einen grauen Hoodie und eine dazu passende Jogginghose. Alles viel zu groß. Wieder setzte ich mich aufs Bett. Und las weiter. Irgendwann wurde mir das aber zu langweilig. Ich sah mich in dem großen Zimmer um. Ich könnte ja aufräumen um wenigstens etwas zu tun.
Gesagt, getan. Eine halbe Stunde später war der Raum blitzblank und ordentlich. Ich hatte sogar einen Staubsauger gefunden.
Plötzlich wurden Stimmen laut. Schritte näherten sich den Zimmer. Und in der Tür standen Kairo und drei Männer die ich nicht kannte. Kairo war meiner Ansicht nach erleichtert mich zu sehen und schickte die Männer weg. "Alles in Ordnung, hast du gut geschlafen? Hast du was gegessen und..." Er stockte als er das saubere Zimmer sah. Ich lächelte verlegen. "Mir geht's gut." antwortete ich leise. Er trat ein und schloss die Tür. Erst jetzt sah ich meinen Rucksack in seiner Hand baumeln. Ich rannte darauf zu und strahlte. Endlich. Ich kramte sofort die Fotos heraus und drückte sie an mich. Das Messer war nicht mehr drin. "Ihr habt ihn schon durchsucht?" fragte ich beiläufig. Verlegen blickte Kairo zur Seite. Ich zuckte die Schultern. "Ist langweilig hier drin." meinte ich. "Wieso bist du nicht raus gegangen? Das Gelände ist doch gut bewacht." Giftig sagte ich: "Weil dein toller Jordan mich hier eingeschlossen hat." "Oh, richtig." ihm schien wieder eingefallen zu sein das die Tür verschlossen war.Ich ging zum Bett und schnappte mir das Buch, schlug es auf und begann zu lesen. Kairo ging ins Bad. Nach einer viertel Stunde kam er wieder heraus. Seine Haare waren nass, anscheinend hatte er sie gewaschen. Ich ignorierte ihn. "Ich weiß wie es ist in einem goldenen Käfig eingesperrt zu sein, deshalb wirst du mich ab sofort überall mit hin begleiten." sagte er nach einer Weile. "Mir egal." antwortete ich. Er lachte genervt auf. "Warum bist du so?" ich knallte das Buch wütend zu. "Oh lass mich mal überlegen. Vielleicht liegt es ja daran das du meinen Dad umgebracht hast! Oder das du mich entführt hast und ich mit einem Haufen Abschaum leben muss! Wieso hast du mich nicht einfach umgebracht!?" schrie ich ihn an. Tränen traten mir in die Augen. Ich traute mich Kairo anzusehen. In seinem Blick sah ich Wut und Mitleid blitzen. Er stolzierte auf mich zu und packte mich am Kragen dann zog er mich aus dem Bett und sagte: "Du hast nicht so mit mir zu reden klar?!" ich knurrte wütend. Er ließ mich fallen und verließ das Zimmer. Die Tür schloss er nicht ab.
DU LIEST GERADE
Lose your Mind with me
RomanceFinn sollte eigentlich seinen Abschluss machen, doch stattdessen sitzt er in dieser riesigen Villa mit einer Horde blutrünstiger Verbrecher und deren Boss Kairo, weit weg von seinem alten zu Hause, fest. Wie es dazu kam und was danach passiert erfah...