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Ich stand vor dem riesigen Tisch und gaffte den Mann an der mich hatte entführen lassen. Seine Augen waren nur Schlitze, die mich ganz genau musterten. Ich hatte das Gefühl er könne meine Angst fühlen.  "Nun du fragst dich sicher wie du zu dieser Ehre kommst." sagte er, "Ich will es dir sagen." Oh wie gütig, dachte ich. "Kairo will unbedingt erst ein Lebenszeichen von dir bevor er die Verhandlungen weiter betreibt. Du bekommst daher dreißig Minuten um mit ihm zu telefonieren, mehr nicht. Verstanden?" ich nickte eifrig. Ich wurde sofort in einen Raum geführt der nur ausgestattet mit einem Tisch, einem Stuhl und einem Spiegel war. Ich bezweifelte das es ein Spiegel war. Zumal ich keine Kameras in dem Kargen Raum entdeckte. Auf dem Tisch lag bloß ein schwarzes Handy. Es war bereits angeschalten. Ich sollte mich auf den Stuhl setzten. Da sah ich dann auch das eine Nummer auf dem Display flimmerte. Ich musste nur noch den Anrufknopf antippen.

Sobald die Tür zu war tippte ich hastig darauf. Nach dem dritten Klingeln ging Kairo ran. Seine Stimme überschlug sich fast: "Finn. Finn! Bist dus?!" rief er aufgeregt. Ich war so froh seine Stimme zu hören das mir Tränen in die Augen stiegen. "Ja." sagte ich mit erstickter Stimme. "Oh Gott geht es dir gut, warum weinst du?" ich musste erstmal schniefen dann sagte ich: "Ich bin nur so froh dich zu hören, Kairo. Du fehlst mir. Mir geht's prima ich werde hier gut behandelt. Mach dir bitte keine Sorgen." er seufzte erleichtert auf. Plötzlich begann auch er zu schniefen. "Kairo?" fragte ich besorgt. "Es ist super schwer mit ihm zu verhandeln, aber das was er verlangt ist unmöglich! Ich weiß das der uns abhört und meinetwegen kann er alles hören. Ich hab ihn angefleht dich einfach freizulassen aber dieser... Dieser Schwachkopf ist so stur." sein Redeschwall stoppte abrupt. Er wurde wieder ernst. "Da hat dir kein perverses Schwein was getan? Und war es Jordan der dich ausgeliefert hat? War er es? Er ist nämlich auf und davon." "Ja er war es." sagte ich einfach nur. "Und nein mich hat keiner angerührt. Ich habe sogar... So etwas wie einen Freund hier." Ich wurde immer leiser. Ich dachte an die erste Nacht hier. Ich schämte mich immer noch dafür. "Ein Freund?" fragte er skeptisch. "Äh ja. Er... Er heißt Su Rin, er ist wirklich nett und ich wohne bei ihm." plapperte ich einfach los.

Viel zu schnell war die halbe Stunde um. Kairo war auch überglücklich gewesen meine Stimme zu hören. Er war zunächst sehr skeptisch wegen Su Rin aber er zeigte es nicht allzu sehr. Bevor ich jedoch den Raum verließ, winkte ich dem Spiegel frech zu.

"Ah da bist du ja. Alles gut?" fragte er als ich ihn auf dem Flur wieder sah. Meine Augen waren sicher etwas rot. "Alles bestens." murmelte ich bloß. Er legte einen Arm um meine Schulter und wir liefen wieder in seinen Wohnbereich zurück. Irgendwie gelang es mir meine Tränen bei mir zu behalten bis wir wieder bei ihm waren. Meine ganzen Gefühle wollten raus. Kaum war die Tür zu begann ich wie ein Kind zu schluchzen. Wie peinlich. Doch Su Rin nahm mich verständnisvoll in die Arme. Ich weinte mich an seiner Brust aus. Irgendwie taumelten wir zum Sofa. Ich wollte gar nicht mehr aufhören und die Tränen hörten auch einfach nicht mehr auf. Ich lag auf seiner Brust während er mir tröstend durch die Haare wuschelte. Es beruhigte mich ihn bei mir zu haben. "Danke." flüsterte ich als ich mich wieder so weit beruhigt hatte. Ich wollte meinen Kopf heben doch Su Rin drückte ihn wieder sanft runter. Schließlich schlief ich ein. Ich schlief in letzter Zeit sehr oft. Seit ich eben bei Kairo war.

Ich wachte im Bett auf. Wie war ich denn hierher gekommen? Su Rin kam gerade aus dem Bad mit einem Handtuch auf dem Kopf.
"Gut geschlafen, Prinzessin?" grinste er. Ich lachte verlegen auf. Hatte er mich ins Bett getragen? Diese peinlichen Situationen häuften sich ja geradezu. "Du musst das nicht immer machen." murmelte ich. "Was denn grinste er. "Mich wie ein Mädchen behandeln." sagte ich etwas schmollend. "Tut mir leid, Prinz." lachte er schallend. Ich warf ein Kissen nach ihm. Das brachte ihn nur noch mehr zum Lachen. Daraufhin lieferten wir uns eine heftige Kissenschlacht. Außer Puste ffielen wir auf das Bett.

Lose your Mind with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt