Kapitel 12

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Achtung Achtung! Erneut sei vor sexuellen Handlungen gewarnt und ein bisschen mehr...

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Schon saß Samu in seinem Wagen und war geradewegs auf dem Weg zum Strand.
Genervt und dennoch besorgt stieg er aus und lief durch den weichen Sand auf die kleine Bucht zu.„Janne?", rief er, als er sich in der Nacht umsah und weiter gen der kleinen Höhle und den hohen Steinen lief.

Es war stockdunkel am Stand. Die Tatsache, dass sie beide ohne Probleme sogar in dieser Dunkelheit her fanden war ihrer Erfahrung zu verdanken. Sie waren so oft hier gewesen, dass sie jeden Sandkorn von allen Seiten gesehen hatten und nicht selten hatten sich die Vormittage und frühen Abende, an denen sie hier herumgealbert hatten bis in die Nacht hindurchgezogen.

Jannes guten Augen war es zu verdanken, dass er den Blonden sogar aus der Ferne schon sehen konnte. Der Mond warf sein Licht schemenhaft auf die beiden Gestalten, doch je näher der Sänger kam, desto genauer wurde nicht nur seine Silhouette, sondern auch die Konturen seines Gesichtes und des Restes des himmlischen Körpers. Janne biss sich auf die Unterlippe. Und was sollte er jetzt machen? Er musste etwas tun, dass der Blonde hier blieb.
„Was ist denn passiert?" die Besorgnis in Samus Stimme ließ das Herz des Ex-Gitarristen schneller schlagen und trotzdem schaute er ausweichend zu Boden.

Samu wollte nicht hier sein. Vielmehr wollte er zurück auf die Couch in die starken Arme seines Gitarristen. Abwartend sah er den anderen an, der sich noch immer nicht dazu durchringen konnte ihm zu antworten.
„I-Ich... naja... also... um ehrlich zu sein...." Janne spürte, wie er den anderen nicht weiter anlügen wollte. Diese ganzen Lügen hatten ihre Beziehung zerstört, auch wenn es nötig gewesen war. Janne biss sich auf die Unterlippe und traute sich nicht den Blonden anzuschauen. Welche Gefühle hätte er in seinem Ausdruck lesen können? Ungeduld, Besorgtheit, Unruhe? Wahrscheinlich sogar Gereiztheit und der dringende Wunsch einfach wieder nach Hause fahren zu können... zu diesem minderwertigen Möchtegern-Keinmusiker. Diese Eifersucht loderte immer heißer in ihm. Wieso hatte Samu ihn durch so einen Idioten ausgetauscht?!
„Ich... Ich hatte dieses Gefühl... Ich..... ich musste dich einfach sehen... dich nur ganz kurz sehen und deine Stimme hören. Ich weiß; Das war total bescheuert....es tut mir leid...." er schaute unsicher wieder nach oben, nachdem er die Gedanken verscheucht hatte, die ihn nur aggressiv und wütend werden ließen.

Wirklich? War das Jannes Ernst? Er wollte ihn sehen und ihn hören, und um das zu erreichen belog er ihn, versetzte ihn in ernsthafte Sorge und führte ihn hier her zum Strand?

„Ich hab was besseres zu tun, als das hier", sagte er kopfschüttelnd und der Ex-Gitarrist beobachtete wie Samu sich schon zum Gehen umwandte.
„Nein! Warte!!!" rief Janne schnell und packte das Handgelenk des anderen um ihn vom Gehen abzuhalten.
„Was ist das zwischen dir und Riku?" platze die Frage aus ihm heraus, bevor er es verhindern konnte. Nur langsam drehte sich Samu zu dem Ex-Gitarristen um.
„Was zwischen Riku und mir ist, geht dich einen feuchten Dreck an", keifte er. Er war wütend. Schon wieder. Alles was er wollte, war nach Hause zu seinem Riku zu gehen und sich entschuldigend in seine Arme zu kuscheln. Hier her zu kommen, war wie vorauszusehen gewesen war, eine verdammt schlechte Idee gewesen. Doch jetzt stand er hier. Mit Janne, in der Dunkelheit am einsamen, kalten Strand.

„Jetzt lass mich gefälligst los, ich will nach Hause", murrte er wütend und riss sich los. Erneut versuchte er zu gehen, doch klammerte sich schon wieder eine Hand um sein Handgelenk. Doch irgendwas hatte sich verändert. Es war nicht mehr der sehnsüchtige Griff das zu halten, was sich Janne selber entrissen hatte, sondern es war der eiserne Griff sich das wiederzuholen, was bereits lange verloren war.
„Lass mich!!!", schrie Samu und plötzlich ging alles ganz schnell.

Jannes Ausdruck war von Wut verzerrt, als er dem unvorbereiteten Samu in den Nacken griff und ihn einfach nach hinten riss und seinen Kopf ein Mal gegen den Felsen in seinem Rücken schlug. Heiß und pulsierend wie Gift schoss die Eifersucht, die ganze Wut und Bitterkeit durch seinen Körper und ließ ihn seine Kontrolle verlieren. Jetzt war es sowieso zu spät. Jetzt konnte er so oder so nichts mehr rückgängig machen. Er spürte das warme klebrige Blut seines Sängers an seinen Händen und es erinnerte ihn augenblicklich an das der Katze, die er getötet hatte und es erinnerte ihn ebenso an die Genugtuung und die Befriedigung seines Hasses gegen Riku, die er dabei empfunden hatte. Diese süße Befriedigung. Auf einmal war die Situation wieder so allgegenwärtig und es gab eine neue Chance es dem dunkelhaarigen Gitarristen heimzuzahlen, der einfach seinen Platz eingenommen und sich eingenistet hatte, wie Ungeziefer. Noch besser würde er seinem blonden Finnen dabei auch noch vor Augen führen können, was er hinter sich gelassen hatte, was er , Samu, an ihm, Janne, verloren hatte.

Heal meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt