Kapitel 23

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Abgetrocknet und mit nicht mehr bekleidet als seiner Unterwäsche und der Jogginghose verließ Samu das Badezimmer und stieg die Treppen hinab nach unten in die Küche, wo der Tisch tatsächlich schon gedeckt war. Mit einem tonlosen seufzen ließ er sich auf einen Stuhl fallen, stützte seinen linken Ellenbogen auf dem Tisch ab, und bettete sein Kinn auf seine Handfläche. Wieder musste er bei dem Gedanken, was sie hier gestern veranstaltet hatten, grinsen.
Sein Blick glitt zu der Zeitung, die rechts vor ihm lag. Die Titelseite versprach nichts allzu Interessantes und so war auch das Pressewesen schnell langweilig.
Unmotiviert überlegte er schon, was er der Polizei erzählen sollte, und wie. Dabei spielte sich die ganze Szene am Strand wieder vor seinem geistigen Auge ab, und er vergrub sein Gesicht verzweifelnd in seinen Händen, während er tief ein- und ausatmete, und versuchte, das Geschehene auszublenden.

Nur wenige Minuten später tapste auch Riku die Treppen hinunter, nachdem er sich eilig das Nötigste, also Jogginghose und Unterwäsche, angezogen hatte und dabei das beständige Grinsen einfach nicht von seinen Lippen hatte vertreiben können. Es ging ihm so unbeschreiblich gut. Natürlich war noch lange nicht alles in Ordnung, aber ihre Situation und alles andere schien sich endlich zu verbessern und das Schicksal schien das erste Mal richtig auf ihrer Seite zu sein.
Als er die Küche zum zweiten Mal an diesem Tag betrat, da strich ihm sofort Kisu um die Beine und er schmunzelte das kleine Kätzchen an, ehe er es hingeberisch kraulte.
„Na mein Kleiner", sagte er liebevoll und genoss das deutliche, aber beruhigende Schnurren des Katers.
Als Samu die leisen Schritte hinter sich vernommen hatte, hatte er schnell die Hände von seinem Gesicht genommen und versucht seine Sorge zu überspielen, wandte sich daher doch der eigentlich langweiligen Tageszeitung zu und tat so, als würde er sich gerade einen Artikel über das Verschwinden einiger Fahrzeuge durchlesen.
Schließlich richtete Riku sich wieder auf, sah schon Samus wunderschönen Nacken in der Mittagssonne schimmern. Ein leichtes Schaudern arbeitete sich über seinen Rücken. Dieser Nacken und die dazugehörigen breiten, männlichen Schultern hatten es ihm wirklich angetan und bevor er sich zu seinem Platz schräg neben Samu begab, lief er auf seinen Freund zu. Seine Fingerspitzen erreichten ihn zuerst, strichen zärtlich über den Nacken und dann über die nackten Schultern, ehe er an dem Hals hinauffuhr und Samus Kopf in seine Richtung drehte, um ihn von oben hinab ein weiteres Mal zu küssen. Der Kuss war innig, ruhig und romantisch. Samu schmunzelte, während er noch immer das zarte Lippenpaar auf dem seinen spürte und erwiderte ohne darüber Nachdenken zu müssen. Er war nicht so verlangend wie vorhin in der Dusche, doch dafür umso gefühlvoller. Nur langsam konnte sich Riku von der unglaublichen Anziehungskraft seines Freundes lösen und schaute ihn lächelnd an, während er sich ihres morgendlichen Abenteuers wegen vorsichtig auf seinen Platz setzte und seinen Blick einfach nicht von der blonden Schönheit wenden konnte. Erst Kisu, der auf seinen Schoß sprang und gar keine Diskussion darüber zuließ, ob der Gitarrist die Laune hatte, ihn zu kraulen, riss ihn aus seinen Tagträumen und der Finne musste ein bisschen schmunzeln, während er Kio zu streicheln begann, welcher es sich sofort auf seinen Beinen gemütlich machte. Doch schon eine Sekunde später glitt sein Blick wieder hinauf zu Samu.
Man sah ihm die Sorge an, ob er wollte oder nicht und der Gitarrist lebte nun lange genug mit seinem Freund zusammen, als dass er ihm alles von dem Gesicht ablesen konnte, obwohl Samu ein weitaus begnadeter Lügner war, als er selber. Doch trotzdem ging er nicht näher darauf ein. Sicherlich zerbrach sich der Sänger seinen hübschen Kopf über die unangenehmen Gespräche, die heute noch folgen sollten und das war ihm ja auch nicht zu verdenken.
Samu räusperte sich leise und wandte einen Blick kurz ab, ehe er seinen Finnen gefasst und ernst ansah und die schon zuvor ungeteilte Aufmerksamkeit noch nachdrücklicher auf sich lenkte.
„Kommst du später mit? Zur Polizei meine ich", fragte er Riku hoffnungsvoll. Er wollte auf keinen Fall alleine dahin müssen. Es würde ihm viel schwerer fallen, vor dem Beamten zu sprechen, wenn er nicht wusste, dass sein Gitarrist bei ihm war. Ohne ihn würde er wahrscheinlich gar kein Wort rausbekommen. Allein bei dem Gedanken, einer wildfremden Person von der Vergewaltigung zu erzählen, wollte er sich in seinem Bett verkriechen und dieses Unterfangen einfach vergessen.
„Ich glaube... ohne dich würde ich das gar nicht können...", gestand der Blonde und senkte ein bisschen peinlich berührt darüber den Blick
Der Hauch eines Lächelns zupfte an den Lippen des Gitarristen, als er sah, wie Samu bedrückt zu Boden schaute.
„Na das ist doch klar gewesen, oder? Ich würde dich da wahrscheinlich nicht einmal allein hingehen lassen, wenn du es wollen würdest", hörte Samu seinen Freund sagen, und sah auf, ein kleines, bitteres Lächeln auf den Lippen.
Riku rutschte ein bisschen näher an seinen Freund und griff nach seiner Hand, die auf der Zeitung auf dem Tisch lag. Er genoss die aufmunternde Berührung des Älteren und seufzte leise.
Doch nun wurde auch der Ausdruck des Dunkelhaarigen ernst und seine Stimme passte sich dem an.
„Samu. Ich bin immer da. Du musst keine Sekunde mit einem von denen allein sein", sagte er ruhig und versuchte den sichtlich angespannten Sänger zu beruhigen.
„Wir machen das zusammen durch, okay?", fragte er leise und zärtlich fuhren seine Kuppen über die vom Duschen noch ganz unnatürlich weiche, zarte Haut des Mannes vor sich.
Samu nickte.
„Danke", sagte er ehrlich und lächelte Riku schwach an. Es bedeutete ihm wirklich viel, dass der Gitarrist ihn nicht alleine lassen würde.
Sanft begannen Rikus Finger mit denen seines Halbfinnen zu spielen, tauschten die liebevollsten Berührungen aus und signalisierten, dass er da war und nicht weichen würde.
Samus Blick glitt hinab zu seiner Hand, mit deren Fingern der Dunkelhaarige zu spielen begonnen hatte. Er liebte diesen Mann wirklich von ganzem Herzen, und er wusste immer noch nicht, wie es sein konnte, dass dieser wunderbare Mann ihn tatsächlich auch liebte.

Riku, der bereits vor Samu nach oben gegangen war, da der Blonde ihn dazu überredet hatte selber den Tisch aufzuräumen zu wollen, nun da der Gitarrist bereits aufgedeckt hatte, hatte sich schnell umgezogen und als sie sich auf der Treppe begegnet waren, Samu auf dem Weg nach oben und er nach unten, da hatte es sich der Dunkelhaarige nicht nehmen lassen Samu noch einen kurzen Kuss zu stehlen, ehe er die letzten Stufen überwunden hatte und seinen Freund hatte ziehen lassen, damit dieser sich ebenfalls umziehen konnte. Kurz hatte Kisu ein paar Minuten seiner Zeit für sich beansprucht, als er wieder die zärtlichen, innigen Krauleinheiten des Finnen eingefordert hatte und dann war Riku in dem großen Badezimmer verschwunden, um sich in passable Form zu bringen.

Samu verschwand in ihr Zimmer, um sich umzuziehen. Draußen herrschte schönstes Wetter, und so zog er sich ein lockeres Tanktop und eine kurze Hose an, sowie einfache Sneaker. Sich im Spiegel betrachtend wuschelte er sich durch die Haare und brachte sie so in ihre richtige Form, sodass sie ihm nicht ins Gesicht fallen würden.
An seinem Kinn konnte man bereits deutlich einen Drei-Tage-Bart erkennen, doch das war dem Blonden gerade herzlich egal. Und außerdem fand er, dass es gar nicht mal so schlecht an ihm aussah. Also scherte er sich nicht darum, und ging wieder nach unten, wo er nach seinem Handy und dem Schlüsselbund suchte. Nachdem sie gestern aus dem Urlaub zurückgekommen waren, hatte er sie irgendwo in eine Ecke gedonnert, doch wohin?
Letztendlich fand der Sänger sie unter einem Kissen auf dem Sofa, steckte sie in die Hosentaschen und wartete geduldig auf Riku.

Schnell hatte Riku sich Zähne geputzt, Gesicht gewaschen und seine Haare kritisch in die richtige Form gebracht. Jetzt zupfte er die letzten störenden Fussel von dem leichten T-Shirt und der kurzen Hose.
Als er wieder aus dem Badezimmer trat stand der Blonde schon an das Sofa gelehnt da und Riku konnte nicht anders, als bei diesem unglaublichen Anblick zu grinsen. Gott. Dieser Mann war so unverschämt gutaussehend.
Mutlos hatte sich Samu seine neuen Nachrichten auf seinem Handy durchgelesen. Es war alles nichts besonderes, und so sah sich der Blonde auch nicht gezwungen, auf die Texte zu antworten.
„Mhhm... Herr Haber sie sehen heute ganz fantastisch aus", schnurrte Riku und riss den Blonden damit aus seinen Gedanken. Der Sänger sah auf und schmunzelte seinen Freund seicht an.
„Oh, Herr Rajamaa, das kann ich nur an Sie zurückgeben", meinte er, während er beobachtete, wie der Gitarrist auf ihn zukam und die seidigen, blonden Haare nur kurz durch seine Finger gleiten ließ, wobei er darauf achtete die Frisur nicht durcheinander zu bringen und sich danach getroffen auf die Unterlippe biss, während seine Finger über die stoppeligen Wangen und den leichten Bartansatz des Größeren strichen und sein Blick schamlos über den gesamten Körper glitt.
Das Schmunzeln hielt sich auf den Lippen Samus. Es gefiel ihm, wenn Riku ihn so musterte.
„Nagut, wollen wir los?" grinste der Ältere schließlich, nachdem er sich von seinem Freund losgerissen hatte und gab dem Halbfinnen einen kleinen Kuss auf seine Schulter, die perfekt auf der Höhe seiner Lippen lag. Verdammt, wie er es liebte, dass Samu so viel größer war, als er.
„Sonst fang ich noch an zu sabbern oder so", bemerkte er schelmisch und brachte Samu tatsächlich dazu, leise aufzulachen.
„Ja, in Ordnung", stimmte der Blonde schließlich schweren Herzens zu und verließ die Wohnung mit Riku.
Zusammen stiegen sie in Samus Auto und er startete den Motor.
Unschlüssig, ob er wirklich losfahren sollte, lehnte sich der Sänger in seinen Sitz und starrte einen Moment nur auf die Straße vor sich. Er musste fahren. Er hatte es sich vorgenommen, und Riku Hoffnungen gemacht. Diese nun zu zerstören – das konnte er einfach nicht. Und so trat er nun also aufs Gaspedal und schleuste das Auto in den dichten Verkehr ein.

Bei der Polizeiwache angekommen, stieg Samu mit falscher Selbstsicherheit aus dem Wagen, schloss ihn ab und betrat mit Riku das große Gebäude. Er schilderte einem Wachmann, dass er Anzeige erstatten wollte, und dieser führte sie sogleich vor das Büro einer Polizistin, die sich jeden Moment um sie kümmern würde. Unruhig ließ sich Samu auf einen der Stühle neben der Tür fallen und der Anblick, wie Riku sich mit liebevollem Blick neben ihn sinken ließ munterte ihn nur leicht auf, während sie darauf warteten, dass sie an der Reihe waren.
Die Zeit verging viel zu schnell, da öffnete die freundliche Blondine schon die Tür und bat sie herein. Sie stellten sich vor und sie bedeutete dem Sänger, sich auf einen schwarzen, gepolsterten Stuhl zu setzen. Dass Riku mitkommen sollte, stellte kein Problem dar, solange er nichts bezüglich des Falls sagte, da er ihn so beeinflussen könnte.
Schwer schluckend setzte sich Samu der jungen Frau gegenüber, Riku neben sich.
„Wen wollen Sie anzeigen, Herr Haber?", fragte sie direkt und sah ihm mit einem festen Blick in die Augen.
„Ich möchte Janne Kärkkäinen anzeigen", antwortete er ebenso direkt und mit unerwartet fester Stimme.
Die Polizistin notierte sich den Namen und sah dann wieder zu Samu.
„Und weswegen?", fragte sie nun.
Der Blonde schluckte, rang mit sich selber und suchte nach den bereits am Morgen sorgsam zusammengelegten Worten. Doch kein Wort verließ seinen Mund. Seine Kehle fühlte sich staubtrocken an, und war wie zugeschnürt.
„Herr Haber, weswegen wollen Sie diesen Mann anzeigen?", wiederholte die Frau nach einiger Zeit des Schweigens ihre Frage.
„Ich...", Samu räusperte sich und rutschte unwohl auf dem Stuhl umher, ehe er ihr zögernd schilderte, dass es sich um eine Vergewaltigung handelte.
Die Polizistin nickte leicht und notierte sich auch diese Informationen.
„Was genau ist passiert?"
Samus Blick glitt zu Boden und er begann, nervös mit seinen Fingern zu spielen. Schließlich erhob er seine Stimme und erzählte ihr, was und wie genau es passiert war.
„Und wie lange ist das bereits her?", wollte die Polizistin wissen.
„Anderthalb Monate", antwortete der Blonde heiser. Die Frau nickte leicht und fragte, ob sie denn Beweise für diese Tat hatten. Samu schüttelte leicht den Kopf. Sie hatten gar nichts gegen Janne in der Hand. Sie konnte nichts beweisen.
„Sie haben rein gar keinen Beweis? Irgendwas? Denken Sie gut nach, das ist sehr wichtig", wiederholte sie und ein flaues Gefühl breitete sich im Magen des Blonden aus, während er erneut den Kopf schüttelte.
„Ohne Beweise können wir leider nichts für Sie tun, Herr Haber, tut mir leid", sprach die Frau bedauernd. Samu schaute auf, konnte für den Moment nicht realisieren, was die Worte bedeuteten, welche die Polizistin über die Lippen gebracht hatte und nickte.
„Hätten Sie den Vorfall eher gemeldet, hätte man klinisch noch Beweise finden können, doch bei dem Zeitraum ist auch diese Möglichkeit vergebens" Wieder nur ein Nicken Samus.
„Sollten Sie dennoch irgendwie an Beweise kommen, melden Sie sich bitte umgehend bei mir", sprach die Frau.
Ungläubig starrte Riku die Beamte an. War das verdammt noch mal ihr Ernst?! Sah sie nicht wie Samu sich in seiner Haut gewunden hatte und wie schwer es ihm gefallen war das zu erzählen?! Und dann kam so eine Antwort zurück! Eine Antwort, die jegliche Hilfe ablehnte und all ihre Hoffnungen mit ein paar Worten in Asche verwandelte?! Riku spürte wie ihm die Tränen in die Augen schossen, so wütend war er und so sehr konnte er mitfühlen wie es Samu jetzt gehen würde. Er, Riku, nein sie beide hatten all ihre Hoffnungen in diese Anzeige gesteckt und darauf gehofft irgendwas ausrichten zu können, was sie weiterbringen würde und jetzt sowas?! Natürlich war es nicht die Schuld der Polizistin und das war dem Älteren auch klar, aber sie war nun einmal die Person, die ihre Hoffnungen verkörperte und in die sie für den Moment alles gelegt hatten und aus dem Grund konnte er nicht anders, als sie nur für diesen Moment als den Mittelpunkt seiner Enttäuschung darzustellen.
Der Gitarrist spürte wie seine Augen zu brennen begannen, seine Kiefermuskulatur sich unweigerlich anspannte und auch seine Haltung steifer wurde. Und das sollte es jetzt wirklich gewesen sein? Das war alles was der sogenannte 'Freund und Helfer' zu sagen hatte?
„In Ordnung. Danke", meinte Samu und seine Stimme war kaum zu verstehen, so sehr hatte sie an Kraft verloren.
Mit einem ruckartigen Geräusch hörte der dunkelhaarige Finne, wie der Stuhl zu seiner linken plötzlich nach hinten rückte, sah wie Samu sich erhob, um der Frau die Hand zu geben und aus dem Raum stürmte.
Riku hatte nicht mehr die Zeit sich zu verabschieden. Noch immer komplett perplex warf er der Frau einen anklagenden, ungläubigen Blick zu und rannte seinem Freund ohne ein weiteres Wort nach. Ihn einzuholen schaffte er erst kurz vor dem Ausgang der Wache und ihn richtig erreichen konnte Riku den Blonden erst zwischen der Strecke zwischen dem Hauptausgang und dem Auto.
Mit langen Schritten war Samu aus dem Gebäude gestürmt und lief jetzt auf den Parkplatz zu, auf dem sie ihr Auto stehen hatten. Tränen hatten sich in seinen Augen gesammelt, doch kämpfte der Blonde verbittert gegen sie an. Er wollte nicht weinen. Er wollte nicht zulassen, dass der Ex-Gitarrist ihn mehr oder weniger dazu brachte. Wieso war er überhaupt zur Polizei gegangen? Sie halfen ihm ja doch nicht! Es war ein vollkommen unnötiges Unterfangen gewesen, und er hätte sich die ganze Qual auch sparen können! Samu fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und rieb sich durch Gesicht, ehe er beinahe auf den Parkplatz zurannte. Doch weit kam der Blonde nicht.
Mit einem festen Griff packte Riku Samus Handgelenk, hinderte ihn daran weiterzugehen und zog ihn ungefragt in eine enge Umarmung. Er selber zitterte, obwohl die Sonne glühend hoch am Himmel stand. Doch diese Information war einfach zu viel gewesen und traf ihn noch immer so unvorbereitet, dass die Tränen sich jetzt drohten aus seinen Augen zu lösen. Bebend schlangen sich die Arme des Gitarristen um den Körper des Anderen, hielten ihn und würden ihn nicht loslassen.
Verzweifelt sog Samu den Duft des so gut riechenden Mannes ein, legte seine Arme um ihn und krallte seine Finger in die Schultern des Dunkelhaarigen. Seine Tränen konnte er nicht mehr aufhalten, und so ließ er sie einfach seine Wange hinabrollen, während er sein Gesicht in Rikus Halsbeuge versteckte. Seine Schultern bebten, während er leise schluchzte und sich seine Finger nur noch mehr in den weichen Stoff seines T-Shirts krallten. All ihre Hoffnungen hatten sie in die Hände der Polizei gelegt, und nichts sollte dabei rauskommen. Gar nichts. Janne würde einfach damit davon kommen. Einfach so.
„Samu...", brachte der Dunkelhaarige mit kratziger Stimme hervor, die seine eigenen Gefühle ungehindert nach außen präsentierte, doch dieser erwiderte nichts, als sein verletztes Schluchzen.
Erhöht schlug Rikus Atem gegen die Haut seines Freundes, während dieser sich eng an ihn klammerte. Es war ein gutes Gefühl, dass Samu ihn nicht von sich stieß, sondern seine Gefühle in seiner Gegenwart endlich zuließ. Heiße Tränen tropften auf Rikus Schultern und er spürte wie sich auch die seinen nicht mehr hielten. Er konnte es nicht ertragen, wenn Samu weinte und allein der Gedanke daran brachte ihn dazu, dass die Tränen in seine Augen schossen. Doch die dunkle, verletzte Stimme so nahe an seinem Ohr schluchzen zu hören brach ihm das Herz und er wollte nichts mehr, als mit dem anderen leiden, ihm irgendwie versuchen ein wenig der Last abzunehmen, indem er ihm zeigte, dass er nicht der einzige war, der darunter litt und er bei ihm war. Der Körper des Sängers bebte in seinen Armen, konnte sich einfach nicht beruhigen, nicht verstehen. Er selber verstand es genau so wenig. Hatte er nicht heute morgen noch den Gedanken gehabt, dass das Schicksal das erste mal wirklich auf ihrer Seite stand? Was war denn so plötzlich daraus geworden? Wie konnte es sein, dass grade Samu diese Ungerechtigkeit widerfahren musste? Grade ihm, einem so ehrlichen, aufgeschlossenen Mann mit einem Herz aus purem Gold. Eng krallten sich die Finger in seine Kleidung, suchten etwas, woran sie sich festhalten konnten und auch Riku hielt sich an dem anderen fest.
Langsam, ganz, ganz langsam wurde der Körper in seinen Armen ruhiger und auch das Schluchzen verstummte, bis sie nur noch still und ruhig da standen, eng aneinander gedrückt und versuchten das Gehörte zu verarbeiten, sich neu zu ordnen, darüber nachzudenken, wie es nun weitergehen sollte, wenn nicht durch die Hilfe der Polizei.
Samu wusste nicht, wie viele Minuten sie einfach so dastanden, nichts sagten, sich einfach nur im Arm hielten. Tief sog er den beruhigenden und gleichzeitig so betörenden Duft seines Gitarristen ein und beruhigte sich. Schließlich löste er sich vorsichtig aus der Umarmung, rieb sich noch ein Mal über sein verweintes Gesicht, ehe er seinen Blick in die schönen Augen seines Freundes hob.
Rikus erwiderte den glasigen Blick, wischte ihm die letzten Überreste der Tränen von den Wangen. Heute morgen hatte er noch so glücklich ausgesehen und jetzt spiegelte sein Ausdruck graue Trauer und Verzweiflung, die ihn erschöpft und leer wirken ließ. Der Gitarrist wusste, dass alle Worte überflüssig waren und so sagte er nichts.
Nun drehte sich der Blonde um. Niedergeschlagen ging er zu seinem Auto und ließ, sich anders, als es sonst der Fall war, auf den Beifahrersitz fallen. Er konnte jetzt unmöglich seinen Wagen durch den Verkehr nach Hause lotsen. Nicht in diesem Zustand.
Riku nahm auf der Fahrerseite Platz, griff wortlos nach dem Schlüssel und startete den Motor.
Still fuhren sie von dem Parkplatz und machten sich auf den Heimweg und es war wie grausame, spöttische Ironie, dass der Verkehr das erste Mal nicht gegen sie war, sondern sie reibungslos bis zu Samu fahren konnten.

Mutlos lehnte Samu seinen Kopf gegen die Scheibe und betrachtete ausdruckslos die Welt, die sich hinter der Scheibe verbarg. Zusammengesunken schlang er die Arme um sich und drehte sich dem Fenster noch ein wenig mehr zu. Das alles konnte nicht wahr sein. Es war nur ein böser Traum, aus dem er gleich aufwachen würde, um festzustellen, dass er an Riku gekuschelt in seinem Bett lag, komplett sorglos.
Doch er erwachte einfach nicht aus diesem höllischen Albtraum, den er sein Leben nennen musste.
Wut durchflutete seinen Körper und er wusste sie nicht anders abzubauen, als aggressiv gegen den Fußraum seines Autos zu treten, aber Riku machte ihm keinen Vorwurf.
Samu konnte einfach nicht mehr. Wusste nicht mehr, was er machen sollte. Warum? Warum benahmen sich die Menschen, denen er begegnete so? Warum benahm er sich so? Tat Dinge, die er nicht tun wollte? Und sagte sich trotzdem: Ich gehe weiter?
„Es müssen die blutdürstigen Engel sein...", murmelte er leise und gedankenverloren, als sei er ganz wo anders, ehe er kraftlos die Augen schloss.
Erst Samus leise Worte brachten den Gitarristen dazu zu ihm zu schauen.
„Wenn es so etwas wie Gerechtigkeit gibt, dann werden wir irgendwann frei sein", antwortete Riku leise und bog leichthändig rechts ab, in die Straße, wo Samu wohnte. Schwer seufzend stellte er den Motor aus.
„Na komm", erhob er seine warme Stimme zärtlich und berührte Samus Schulter sanft, um ihm zu bedeuten, dass sie da waren.

~ Zeitsprung – 2 Tage~

Von seiner Enttäuschung, seiner Verzweiflung und seiner Wut getrieben, parkte Samu sein Auto auf dem kleinen Parkplatz vor dem großen, unscheinbaren Haus.
Diese Umgebung, das alles passte nicht zu den Erinnerungen, die er mit dem damals so strahlenden Charakter in Verbindung brachte. Die Straße, die ganze Umgebung war heruntergekommen, sah alt und mit der Zeit vergessen aus. Einige Häuser waren unbewohnt, besprüht und von der Natur zurückerobert. Fensterglas lag auf den Gehwegen vor den leeren, zerstörten Fensterrahmen, von denen die Farbe schon vor Ewigkeiten abgeblättert war und die restlichen Spuren Farbe vergilbt oder von der Sonne ausgeblichen waren. Zwischen den Steinen der Wege brachen Pflanzen hervor und streckten sich dem warmen Sonnenlicht entgegen.
Einige Momente nahm Samu sich noch Zeit, überlegte, ob er das wirklich tun sollte oder ob er nicht einfach umdrehen und zurückfahren sollte. Doch stieg der blonde Finne nur wenige Minuten später aus dem roten VW, knallte die Tür hinter sich zu und betrat das braune Gebäude.
Noch immer etwas unsicher stieg er die Treppen empor. Die Fenster des großen Hausflurs waren so verschmutzt, dass nur wenig Licht seinen Weg durch das Glas hinein in den finsteren Flur fand. Die Tapeten mit dem blumigen Muster erinnerten an bessere Zeiten, die, so schwer es auch vorzustellen war, dieses Haus wohl wirklich mal gehabt haben musste, als es im typischen Bauhausstil für viele, glückliche Jahre gebaut worden war, die das Haus niemals erreicht hatten.
Jetzt war der Anblick der verfärbten Blumen trostlos und das alte Papier verströmte moderigen Geruch. Stille hatte sich um den Körper des Sängers geschlungen und hielt ihn so sehr fest, dass es ihm fast schwer fiel zu atmen. Nur das Knirschen seiner Schuhe auf dem sandigen Boden durchbrach die einnehmende Stille. Es war schwer zu glauben, dass es an diesem Ort wirklich Leben geben sollte und Samu erschauderte bei dem Gedanken daran hier leben zu müssen. Welche leidvollen Schicksale mussten sich an solch einem verlassenen Ort treffen? Die Atmosphäre war erdrückend, während der blonde Mann Stufe nach Stufe des welligen, grauen Linoleumbodens überwand und sich seinen Weg in die höheren Geschosse hinauf arbeitete. Die Pflanzen auf den gesplitterten Fensterbrettern waren, von der Nachlässigkeit der Bewohner eingegangen und stellten nun nur noch ihre toten, ausgetrockneten Hüllen zur Schau, die zwischen den Fingern zu feinem Staub zerfielen. Vor Jahren hatte ein Kind sein Plüschtier hier vergessen und unter dicken Schichten Dreck versteckt, saß es nach Jahren des Ausharrens noch immer unberührt in einer Ecke und wartete darauf, dass sein Besitzer es abholen würde. Ein Warten, das niemals enden würde.
Schließlich blieb der Halbfinne an einer hellen Tür stehen, neben der auf dem selbstgeschriebenen Klingelschildchen 'Kärkkäinen' stand. Samu zögerte einen Moment, dann drückte er die Klingel und trat einen Schritt von der Tür zurück. War das hier richtig? Sollte er nicht doch lieber zurück nach Hause zu Riku fahren? Den Song zu ende schreiben oder mit der Band proben? Samu wusste keine Antwort darauf. Wusste nicht, ob das hier ein Fehler war, oder nicht. Er wollte wissen, weshalb der Mensch, den er all die Jahre so gut in Erinnerung behalten hatte, sich so verändert hatte, wollte das alles endlich abschließen. Doch stieg auch ein wenig Angst in ihm auf, bei dem Gedanken, wer ihm gleich die Tür öffnen würde. Nervös begannen seine Finger miteinander zu spielen, während er beinahe etwas ungeduldig darauf wartete, dass die Tür aufschwang.

Jannes Finger berührten das kühle Metall der Klinke, die nach draußen auf den Hausflur des Hauses führte, in dem er wohnte. Er hatte schon immer die Empfindungen von Kälte und Hitze genossen. Er liebte das Gefühl, wenn die Temperatur sich durch seine Haut schlich und sich langsam durch seine Finger arbeitete. Doch dieses Mal konnte er nicht darauf achten. Er fragte sich, wen er dort vor seiner Tür erblicken würde. Wenn er sich recht entsann, dann kannte kaum jemand seine Adresse. Wie auch? Er wohnte schließlich noch nicht lange hier und hatte sich seither noch nicht darum gekümmert seine alten Kontakte neu aufzugreifen. Es gab Gedanken, die ihn aufgehalten hatten sich wieder richtig in sein altes Sozialleben in Helsinki zu stürzen und erneut das aufzubauen, was man wohl ein gewöhnliches, angenehmes Leben nannte. Gedanken, die ihn anfangs nicht gequält hatten und ihm nicht mal als Probleme vor Augen gestanden hatten, doch jetzt, nachdem so viel passiert war mit Samu, mit ihm, jetzt konnte er nicht einfach wieder in sein altes Leben eintreten und vielleicht war es der Gedanke und die Angst davor, dass das alte Leben, welches doch so zum Greifen nahe war, nicht das Leben sein würde, das er so gut in Erinnerung hatte und das es früher gewesen war. Er hatte sich verändert. Und die andern hatten es auch. Und jetzt waren es seine rasenden, quälenden Gedanken, die ihn abhielten gedankenlos dorthin zurück zu kehren, wo er einfach verschwunden war. Samu hatte Recht gehabt; Es spielte keine Rolle, ob er da war, das Leben ging weiter, mit oder auch ohne ihn.
Seufzend drückte der Gitarrist die Türklinke hinab und hob den Blick auf die Gestalt, die dort vor ihm stand.
Samu schaute ihn an. Unverwandt. Gefasst.
„Samu...?", fragte er erstickt und schüttelte unheilvoll den Kopf. Sein Herz begann bei dem Anblick des blonden, hübschen Mannes schneller zu schlagen und er spürte, wie Wellen freudigen Prickelns seinen Körper strömten. Doch er wollte diese Gefühle nicht! Warum konnte er seinem Herzen nicht einfach sagen, dass es aufhören sollte so intensiv für den finnischen Musiker zu empfinden?! Warum konnte er nicht einfach aufhören Tag und Nacht an ihn zu denken?! Warum hielten ihn die anklagenden, grausamen Gedanken ihres ehemaligen, glücklichen Lebens des Nachts wach und raubten ihm jeden Schlaf? Zu oft hatte er sich die Frage gestellt, ob seine Entscheidung zurück zu kommen die richtige gewesen war und zu oft war er am Ende zu dem schmerzvollen, zerreißenden Schluss gekommen, dass sein Gehen die einzige, richtige Entscheidung und sein Wiederkommen seine fehlerhafteste Entscheidung gewesen war.
„S-Samu... Bitte, bitte geh einfach.... Es ist mir egal, wie es um dein Leben steht. Verstehst du nicht? Ich halte deinen Anblick nicht aus. Ich halte mich nicht aus. Ich hasse mich und zeitgleich weiß ich, dass ich so viel Gutes getan habe. Aber ich werde dich nie wieder ansehen können und wissen, dass es okay ist. Es kann nie wieder so werden, wie es irgendwann mal gewesen ist. Zu viele Fehler habe ich gemacht. Zu viel haben wir uns angetan, durchgemacht. Bitte. Ich flehe dich an. Dieser eine Gefallen; Dreh dich um und geh. Verschwinde einfach!"
Sprachlos über die Worte des Finnen starrte er ihn ein paar kurze Momente an, drehte sich dann einfach um, stieg die Treppen des Hauses wieder hinab und ging.

~Zeitsprung – 2 Wochen~

Gedankenverloren und ohne den Grund dafür zu kennen, weshalb es ihn wieder in diese Gegend verschlagen hatte, lief Samu den Gehweg entlang und blickte auf das große Haus. Wieso war er hier? Was zog ihn hier her? Es war doch letztes Mal schon klar gewesen, dass Janne nichts von ihm wollte und er einfach verschwinden sollte. Weswegen trugen ihn seine Füße dann erneut hier her?
Unbeantwortete Fragen, die sich auch nie klären würden. Ein ewiges Geheimnis, welches wohl nur die Engel im Blutrausch kannten, die ihn Dinge tun ließen, welche er nicht tun wollte. Sie nahmen sein Schicksal und seine Angelegenheiten in ihre Hände und brachten ihn dazu, weiter zu gehen.
Samu stieg die vielen Treppen empor, so wie er es bereits vor zwei Wochen getan hatte, immer noch unwissend, weshalb er hier war. Ganz von allein drückte er auf das Klingelschild, ohne großartig darauf zu achten. Es war, als sei das eine ganz routinierte Geste. Dabei hatte er sich erst einmal hier her begeben.
Der Blonde wusste nicht, was er von dieser Aktion erwartete, wie er darauf kam, nochmals hier her zu kommen, könnte etwas bringen.
Als nun eine Frau die Tür öffnete, glitt sein Blick verwirrt kurz zu dem Klingelschild, auf dem nicht mehr Jannes Name stand.
„Eh... entschuldigen Sie, ich wollte eigentlich zu Herrn Kärkkäinen. Ich muss mich wohl in der Tür geirrt haben", sprach Samu und lächelte die junge Frau entschuldigend an.
Verwundert erwiderte die Frau den Blick des jungen, gutaussehenden Mannes, welcher dort so plötzlich vor ihr stand und irgendwo schien ihr doch ein Lichtlein aufzugehen.
„Nein, Moment, warten Sie. Kärkkäinen, sagten Sie? Janne Kärkkäinen? Sie meinen sicherlich den Vormieter, nun diese Wohnung ist vor einer Woche frei geworden. Der Vormieter ist ausgewandert... nach... Spanien? Wenn ich mich nicht irre. Er meinte noch es sei endgültig und Finnland mit allem was er hier hatte zurückzulassen würde die einzig richtige Entscheidung sein"

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Liebe Leser und Leserinnen,
die an diesem Punkt angelangt sind,
Vielen, vielen, vielen Dank, dass ihr euch unserer kleinen Geschichte angekommen habt.
Wir hoffen euch hat das zuvor Gelesene und Erlebte gefallen und ihr denkt nicht es wären im Endeffekt nur geraubte Stunden gewesen.
Ich vermute, dass vielen dieses Ende nicht die moralische Befriedigung einbringen wird, die er oder sie erwartet und erhofft hat (oder irre ich mich?)
Ich kann mit gut vorstellen, dass viele von euch Kritik in dem Sinne haben, als dass ihr anzumerken habt, dass diese Geschichte nicht die These unterstützt jeder würde das bekommen, was er verdient. Doch an dieser Stelle soll gesagt sein und ich spreche in diesem Moment nur aus meiner Sicht, dass jeder, der Janne zum Ende noch nicht genug bestraft sieht, sich noch einmal über sein Schicksal klar werden sollte, da ich mitbekommen habe, dass viele ihn doch eher in der Täterrolle gesehen haben. Ich finde es sehr interessant und grade gut und überhaupt nicht schlimm, dass sich hier sogar hoffentlich einige Meinungen teilen, in einer andere, als auch genau diese Meinung und so Platz zur Diskussion bieten. Denn natürlich war sein Handeln weitgehend verwerflich, aber ich glaube, dass man ihn auch sehr weit verstehen kann, wenn man es will und sich über sein Leben bewusst wird.
Ich möchte an dieser Stelle euch allen Danken, die uns Kommentare hinterlassen und uns somit wirklich sehr, sehr doll motiviert haben weiterzuschreiben, sei es nur eins gewesen oder regelmäßig.
Und natürlich auch ein riesiges Dankeschön an den schüchternen, wortkargen oder auch müßigeren Teil der Leser, die uns mit ihrer geistigen Anwesenheit unterstützt haben.
Wir hoffen irgendwann noch einmal von dem ein oder anderen zu hören und schließen unsere Fanfiktion mit einem glücklichen Lächeln, als auch einem kleinen Abschiedstränchen im Auge ab.
In Liebe,
Noke und Bambi ♥

~Jetzt seid ihr gefragt!~
Wenn ihr super tolle Ideen habt zu weiteren Geschichten zu unseren beiden Lieblingsfinnen, dann schreibt mir doch eine Nachricht.
Ob es zu glauben ist oder nicht, aber manchmal sind sogar unsere Köpfe leer, was Stories und ähnliches angeht und wir kommen mit der Planung nicht weiter. Wenn ihr also eine Themenidee habt, dann nur immer raus damit.
Schreibt uns einfach und wir schauen, ob sich was machen lässt und ob es irgendwann vielleicht noch eine Geschichte geben wird.

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