Als sie wenige Stunden später in Helsinki gelandet waren, sich Riku und er von den anderen Jungs verabschiedet hatten und zu Samu nach Hause gefahren waren, hatte sich der Blonde in sein Zimmer zurückgezogen, um dort seinen Koffer auszupacken und ihre Klamotten im Badezimmer zu waschen.
Müde blickte er aus dem Fenster. Draußen dämmerte es bereits. Der Flug und der gesamte Urlaub war ziemlich anstrengend gewesen, und im Moment sehnte er sich nach seinem Bett. Doch sein knurrender Magen machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Somit schlurfte Samu die Treppen hinab und machte sich in der Küche etwas zum Abendessen. Riku war noch nicht zurückgekehrt. Er wollte seine Katze von seinen Eltern abholen, bei welchen sie Kisu über die Zeit ihres Urlaubs gelassen hatten. Sie hatten das kleine Kätzchen freudig aufgenommen und sogar davon gesprochen, vielleicht selber eine Katze zu kaufen. Riku hatte nur gelacht und ihnen scherzhaft gesagt, sie sollten lieber erst einmal schauen wie sie mit Kisu klarkommen würden.
Riku war, nachdem Samu ihm gesagt hatte, dass er seine Wäsche auch bei ihm würde lassen können, trotzdem nach Hause gefahren, um den Rest seiner Sachen, wie Skibrille und ähnliches bei sich unterzubringen. Die Wohnung lag still vor ihm, sah in der tief stehenden Sonne beinahe verlassen aus. Nun, das war sie ja mehr oder weniger auch. Irgendwie war es zu früh bei Samu einzuziehen und trotzdem wohnte er im Prinzip schon bei ihm und bezahlte dieses Mietapartment komplett ohne jeglichen, richtigen Nutzen. Noch immer lag ein winzig letzter Rest Geruch nach Farbe in der Luft, was dem zu schulden war, dass er kaum herkam und somit auch nie frische Luft die Räume erfüllen konnte. Obwohl ihm die Wohnung mittlerweile eigentlich wieder bekannt und vertrauter geworden war, so erschauderte er doch, als er nach so langer Zeit wieder herkam und ihn keine schwarze Katze begrüßte. Seine Gedanken wurden düsterer je länger er an Neinari dachte. Daher schmiss er seine Sachen einfach eilig auf das Sofa, drehte sich um und machte sich daran wieder gehen zu können.
Seine Eltern hatten ihn mit offenen Armen empfangen, ihm wie immer gesagt, dass er viel zu dünn aussah und darauf achten sollte genug zu essen, ihn versucht zu überreden, dass er doch etwas länger bleiben könnte und letztendlich doch nachgegeben. Natürlich war auch wieder ihr Sorgenthema zur Sprache gekommen und hatte Riku dieses Mal fast erröten, anstatt, wie es sonst der Fall war, die Augen verdrehen lassen, als seine Mutter damit begann, dass er sich doch schnell eine Freundin suchen sollte. Seine eigentlich schon recht lange Beziehung mit Samu war nun einmal noch nicht zur Sprache gekommen und irgendwie war es auch nicht der richtige Moment sich vor seinen Eltern zu outen, stattdessen ließ er sich Kisu aushändigen, der ganz aufgeregt zu miauen und an dem Käfig zu kratzen begann, als er Riku hinter dem Gitter wiedererkannte.
„Ist ja gut. Gleich sind wir wieder zuhause und dann kannst du auch Samu wiedersehen". Er gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange und sie drehte ihm noch ein 'paar' Kekse an, die sich später eher als ein paar Kilo herausstellten und sein Vater lächelte ihn mit seinem ehrlichen, stolzen Lächeln an, ehe er ihn in eine Umarmung schloss. Schon hatte Riku sich wieder in Samus Auto gesetzt, das er sich dafür ausgeliehen hatte, Kisu auf den Beifahrersitz gesetzt und hielt nun die Rückfahrt mit dem kläglichen, sehnsüchtigen Miauen aus.
Leicht außer Atem hob der Dunkelhaarige sein Bein in den rechten Winkel und stellte die Katzentransportbox, aus der es noch immer jämmerlich und weinerlich miaute umständlich auf seinem Oberschenkel ab, um die Tür irgendwie aufzuschließen. Perfide achtete er darauf, dass die Box mit dem Kätzchen nicht zu Boden krachen würde, während er die Tür endlich aufgeschlossen bekam und das schwere Holz schließlich aufdrückte.
„Samu...", sagte er keuchend und schleppte die Box in die Wohnung, um sie zwischen Küche und Wohnzimmer abzustellen. Die Kekse, von denen er auf der Fahrt schon ordentlich gegessen hatte, legte er achtlos auf der Kücheninsel ab. Der Blonde versuchte ein schwaches Lächeln und drehte sich zu dem Gitarristen um, ehe sich seine Aufmerksamkeit dem kleinen Kätzchen zuwandte.

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Heal me
Fanfiction(BoyxBoy) 4 Jahre sind vergangen. Jahre, geprägt von Verzweiflung und dem eisernen Willen den Gitarristen zu finden, vor ihm auf die Knie zu fallen und ihn anzuflehen in die Band zurück zu kommen. Doch mit jedem Tag, jeder Woche, jedem Monat schwin...