„Scheiß Verkehr..", murmelte Samu kaum verständlich, als sie im Stop-And-Go standen.
„Helsinkis Straßen sind nicht zum Autofahren gemacht..." Konzentriert lag sein Blick auf der Straße. Der Gitarrist stimmte grinsend zu und ein lockerer, entspannter Smalltalk breitete sich über die restliche Zeit aus. Die Fahrt zog sich durch den Stau unnötig in die Länge und sogar der Dunkelhaarige spürte wie ihn dieses tröpfelhafte Fahren langsam nervte. Er war nie der Autofahr-Typ gewesen, was weniger daran lag, dass er es an sich nicht mochte, sondern an der finanziellen Situation. Als kleiner, selbstversorgender Musiker war das Leben hart und ein Auto zu finanzieren ein absolutes Ding der Unmöglichkeit, obwohl er sogar einen Führerschein hatte, den er sich noch schnell bei seinen Eltern geschnorrt hatte, bevor er endgültig seine Sachen gepackt und ausgezogen war. Seither bestand sein einziges Transportmittel aus dem öffentlichen Verkehr, den er auch in genüge nutze. Schließlich ertönte das selbsterklärende, leise, gleichmäßige Klicken des Blinkers, als Samu den Wagen auf den Parkplatz des Supermarkt lenkte. Der Wagen hielt neben dem von Raul und zusammen betraten sie das Einkaufcenter und sahen sich um.
„Schwärmt aus", meinte Samu grinsend und beobachtete, wie die vier in verschiedenen Gängen verschwanden und er Riku für sich mit beanspruchte. Der Dunkelhaarige lachte, als er sah wie die anderen seiner Anweisung lachend, kopfschüttelnd und gespielt seriös Folge leisteten. Dann folgte er dem Sänger in einem Schlendern durch die Gänge, während er sich mehr oder weniger desinteressiert die Produkte anschaute, die auf seiner Augenhöhe an ihm vorbeirauschten.
„Hoffentlich können Sami und Jukka sich wenigstens hier benehmen", schmunzelte Samu und sah kurz zu Riku, der grinste, als ihm direkt ein paar erste Bilder in den Kopf sprangen, sich seine Konzentration anschließend jedoch wieder auf den Mann vor sich legte.
„Ich würde mich nicht drauf verlassen." Riku holte zu Samu auf, als die Gänge breiter wurden und zusammen liefen sie mehr oder weniger orientiert durch den Supermarkt.„So wie die beiden ticken, hast du wahrscheinlich recht", grinste der Blonde und packte ein paar Tüten Chips in den Wagen, der bereits mit zwei Kisten Bier befüllt war. Doch nicht nur solche Lebensmittel fanden ihren Weg in den Einkaufswagen, sondern auch Milch, Obst, Brot und Aufschnitt. Schließlich war sein Kühlschrank leer, und ein zweites Mal würden die Jungs ihm wahrscheinlich keine Brötchen mehr bringen.
„Wie lange kennst du Jukka eigentlich schon?", fragte er irgendwann und Riku musste nachdenklich das Gesicht verziehen.„Gute Frage. Also als wir uns kennengelernt haben waren wir beide noch so naiv zu denken uns selbst als eigenständige Musiker zu finanzieren würde ein Klacks werden. Also ich schätze so seit wir... 19 oder 20 sind. Also schon eine ganze Weile. Allerdings war das keine richtige Freundschaft anfänglich. Naja, du weißt ja wie das ist. Man sieht sich ab und an auf irgendwelchen Parties und redet da ein bisschen miteinander und so. Richtig kennengelernt habe ich ihn wahrscheinlich erst etwa mit 23" Samu nickte seicht lächelnd, um zu signalisieren, dass er verstand.
„Ja, so in etwa war das bei mir auch" Rikus Blick löste sich von den unzähligen Produkten und glitt zu Samu.
„Ich hab gehört, du warst in Spanien. Wieso?" Sogar in dem Supermarktlicht, welches die Haut normalerweise so blass wirken ließ, sah die Haut des Musikers wie von der Sonne geküsst aus. Zugegeben, war dem Grauäugigen schon von Anfang an aufgefallen wie braungebrand der Finne aussah. Die dunkle, natürliche Farbe sah gut aus, ließ sein sehr helles Haar noch heller schimmern und gab ihm ein frisches Aussehen. Selbstverständlich würde sich die Farbe hier, zurück in Finnland, schnell verlieren, aber erst in ein paar Monaten, denn sie steuerten erst jetzt auf den Sommer zu, welcher sich in kleinen Heißperioden schon jetzt im späten April bemerkbar machte. Kurz blickte der Angesprochene ihn an, dann richtete er seinen Blick wieder nach vorne.
DU LIEST GERADE
Heal me
Fanfiction(BoyxBoy) 4 Jahre sind vergangen. Jahre, geprägt von Verzweiflung und dem eisernen Willen den Gitarristen zu finden, vor ihm auf die Knie zu fallen und ihn anzuflehen in die Band zurück zu kommen. Doch mit jedem Tag, jeder Woche, jedem Monat schwin...