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-_ 7 Jahre später _-

Russland fuhr mit ihrem Fahrrad durch die Stadt. Sie wollte nicht nach Hause, und hatte sowieso Schicht im Café. Der einzige Grund, weshalb ihr Vater Makeup für sie kaufte, war, damit man keinen einzigen blauen Fleck erkennen konnte. Am liebsten würde Russland alles erzählen, ihren Freunden, Lehrern und Mitschülern, aber das würde ihre Geschwister in Gefahr bringen. Wenn auch nur ein Pflaster auf Russlands Gesicht fehlte, wurden ihre Geschwister und sie geschlagen. Sie stieg von ihrem Fahrrad, stellte es an die Wand, und ging ins Café. Schnell machte sie sich einen Zopf, zog ihre Jacke aus und sprintete, durch das überfüllte Restaurant, in die Küche. ,, Endlich kommst du! Ich dachte ich müsse den Laden alleine schmeißen! ", sagte Polen, als er an Russland vorbei lief. Diese rollte mit den Augen. Polen arbeitete in der Küche, da er, nach seinem Aussagen jedenfalls, nicht als Kellner geeignet sei. Dann nahm Russland einen Zettel von der Theke, las ihn, und rief dem Barkeeper zu: ,, 3 Eistee, Zitrone! ". Japan nickte, lächelte, und nahm drei Gläser vom Regal.
,, Schuss oder Würfel?", fragte die Japanerin. Russland zeigte ihr zwei Finger. Japan nickte, und kippte Eiswürfel in die Gläser. Nach wenigen Sekunden schob sie ein Tablet und die Gläser zu Russland. Diese nahm es, und balancierte es zu einem der Tische. Ruhig stellte sie die Gläser vor die Personen, die ein knappes : Danke, von sich gaben. Danach bediente sie gefühlte Stunden die Leute, bis sie um Punkt 17:00 Schluss hatte. Schnaufend stellte sie das Tablet vor Japan, die sie wieder anlächelte. ,, Kommst du morgen? ", fragte Japan sie, und Russland überlegte kurz. Doch sie wurde von China unterbrochen. ,, Russland, morgen hast du von 20 Uhr bis 21 Uhr Schicht. Reserviere einen Tisch für zwei, möglichst am Fenster. Das wird übrigens kein Date Japan, sondern ein Geburtstag. Wehe ich sehe nur ein einziges Herz! ", erklärte sie, und verschwand fast im selben Moment. Japan sah ihr finster nach. ,, Das ist einmal passiert, und das nur an ihrem Geburtstag. Sie hat sich mit Nord getroffen, und sie hatte Geburtstag. Aber glaub mir, die beiden passen zueinander.", sagte Japan und wackelte mit ihren Augenbrauen. Nordkorea war ebenfalls Kellnerin, ihr Bruder Südkorea kochte. Nord war ziemlich harsch zu anderen, dafür jedoch hübsch.
Russland schrieb in ein Großes Buch, bevor sie ihre Sachen nahm, sich verabschiedete und mit ihrem Fahrrad Richtung Wald fuhr.
Das Haus, in dem sie 'wohnte', war ziemlich weit von der Stadt entfernt. Russland genoss jede Sekunde, die sie nicht mit ihrem Vater verbringen musste.

!!  Achtung  !!  (Misshandlung)
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Russland schob ihr Fahrrad betrübt in den Schuppen, den sie meist als ihr Zimmer nutzte. Sie hatte zwar ein Zimmer, aber es war eine Besenkammer, und darin konnte sie kaum lernen. Ihr Atem beschleunigte sich, im Wissen, was sie erwarten konnte, wenn sie die Tür schloss. Vorsichtig tat sie es, und als wäre es eine Art Signal, kam ihr Vater zu ihr. ,, Wo warst du?! ", brüllte er, und Russland merkte das er angetrunken war. ,, Bei meiner Arbeit.", sagte sie monoton. Die Sowjet Union knurrte finster. ,, Du sollst nicht zur Arbeit gehen! ", schrie er wütend. Russland versuchte gelassen zu bleiben. ,, Wenn ich nicht zur Arbeit gehe, haben wir kein Geld! Und rate mal, womit Du deinen Alkohol kaufst? ", meinte Russland gereizt. Die Luft wurde stickig, die Atmosphäre düster. ,, Seit dem Krieg kannst du nichts anderes, außer MEIN hart verdientes Geld für DEINE Scheiße auszugeben! Ich hab es so SATT!", schrie Russland, und warf ihre Tasche auf den Boden. Es war kurz still. Nicht. Bewegen. - meinten Russlands Instinkte. Doch selbst bewegen hätte nichts gebracht. Sowjet packte seine Tochter, schleifte sie einige Meter weiter, und prügelte sie.
,, Du Balg! Du nutzlose Göre! ", schrie er, und schlug weiter, mit bloßen Händen, auf seine Tochter ein. Russland versuchte es erst gar nicht, sich zu wehren. Als ihr Vater endlich fertig war, schubste er Russland vor die Tür, knallte diese zu und schloss sie ab. Schluchzend tupfte Russland das Blut von ihrer Nase. Sie hatte es verbockt. Sie hatte alle in Gefahr gebracht. Sie. War. Schuld. Das Land zerrte sich bis zum Schuppen, um sich dort einzuschließen. Über Nacht würde sie sowieso nicht mehr ins Haus kommen. Also legte sie sich unter den Tisch. Ohne das sie es wollte, schlief Russland sofort ein.

Die kleine Russland schlich zum Büro ihres Vaters. Ja, natürlich, eigentlich sollte sie während eines Meetings nicht in den Raum kommen, aber sie hatte einen komischen Traum gehabt, den sie ihrem Vater unbedingt erzählen musste. Mit nackten Füßen lief sie hurtig über verschiedene Teppiche und manchmal die kalten Kacheln. Sie kam am Schlafzimmer ihrer Mutter vorbei. Die Tür stand einen Spalt offen, und Russland blickte hinein. Ihre Mutter saß vor einer leeren Leinwand und grübelte. Schnell ging Russland weiter. Einer der Wichtigsten Regeln : Mama nicht stören, wenn sie vor einer Leinwand sitzt. Und Papa Sonntags nicht vor 7 aufwecken, sonst gibt es Ärger. Russland lief an etlichen Türen vorbei, bevor sie vor einer großen Tür stehen blieb. Auch dort war die Tür einen Spalt offen gelassen, weshalb Russland ebenfalls dort hindurch sah. Sie hielt erstaunt die Luft an. Das dritte Reich saß vor Sowjet auf dem Schreibtisch, und hielt ihn an seiner Krawatte fest. ,, Das ist doch fair. 50 :50. Es sei denn... Du willst... Mehr? ", fragte Reich, in einem perfekten Russisch. Sowjet sagte nichts, sondern lehnte sich einwenig weiter vor. Kurz vor dem Kuss rannte Russland leise wieder weg, und beschloss, den Traum doch lieber in ein Buch zu schreiben. Auf dem Flur prallte sie gegen jemanden. Es war Afghanistan.
,, Was machst du um diese Uhrzeit noch hier? ", fragte sie skeptisch, und hob ihre Tochter hoch. ,, Eigentlich wollte ich dir von meinem Traum erzählen, aber du warst beschäftigt!", hauchte Russland, und umarmte ihre Mutter. Diese brachte sie zurück in ihr Bett, bevor sie ihr einen Kuss gab und ging. Russland dachte noch viel über die beiden Männer nach.
Mitten in der Nacht wachte sie vom Lauten Ton eines Motors auf. Sie stand auf, stellte sich ans Fenster, und beobachtete wie ein Mercedes vom Gelände fuhr. Der Trabant blieb still. Russland erspähte eine Gestalt auf der Türschwelle. In der Hand hielt sie eine Zigarette. Es war ihr Vater. Sein Haar war durcheinander, seine Krawatte sowie sein Hemd saßen nicht recht, und sein Gürtel schien offen zu sein. Das brachte Russland zum Nachdenken. Natürlich konnte sie nicht wirklich wissen, was Sowjet und Reich getan haben, aber eine leise Vorahnung hatte sie. Aber, nein- dachte sie - zwei Männer können doch nicht zusammen schlafen...

Oder etwa doch?

|Forever, With you|  ¦ RusXGer (lesbian) ¦ countryhumans ¦ IFBGachaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt