17. Ein Brief aus Malibu

169 15 1
                                    

Der nächste Morgen kam sehr schnell.
Sebastian und ich hatten einen kleinen Plan fürs Training entworfen. Ich fands einfach super von ihm, dass er mir helfen würde. Ich konnte es kaum erwarten!
Aber st einmal kam der Morgen. Es war ein besonders dunkler Tag. Statt schlafen zu gehen, schmissen Jacky und Sarla eine fette Party draußen vor dem Schloss. Alle Schüler waren eingeladen!  Jedoch war ich überhaupt nicht in Partystimmung...
"Na komm, Alex! Ein bisschen feiern würde dir echt gut tun!“
Norami stand vor unserer Zimmertür. Sie hatte sich in ihr Partyoutfit geschmissen. Sie hatte ihre Haare hoch gesteckt und trug ein Knielanges Kleid. Es sah schon sehr sexy aus. Norami war aber auch eine hübsche junge Frau.
„Die Party ist schon im vollen Gange!“
Sie sprang von einem Fuß auf den anderen.
Seit 10 Minuten hörten sie schon Musik von unten nach oben in ihr Zimmer dröhnen.
Norami sah mich erwartungsvoll an. Ich hockte auf meinem Bett wie ein Schluck Wasser in der Kurve.
"Ich habe keine Lust“, stritt ich gekonnt ab. „Das habe ich dir schon 100 Mal gesagt! Außerdem habe ich schrecklich Kopfschmerzen!“ Ich legte eine Handfläche auf meine Stirn. Sie war wirklich sehr warm.
"Aber…du wirst das beste verpassen! Und vielleicht lernst du süße Vampirjungen kennen und kannst somit Sebas…“ "Normami!“, fuhr ich sie an. "Bitte!"
"Was denn?“, fragte sie und legte ihre Stirn in Falten. "Wäre doch möglich!“
Ich schüttelte leicht den Kopf. "Tut mir leid, aber ich komme nicht mit! Und Basta!“
Norami nickte enttäuscht mit einem Wenn-du-meist-Blick. Sie schien sauer und enttäuscht gleichzeitig zu sein. "Gut, dann hab viel Spaß hier alleine."
Bevor ich noch etwas sagen konnte, war Norami aus dem Zimmer geflitzt.
Ich legte mich hin und starrte an die Decke. Dann seufzte ich kurz.
Plötzlich flog das Fenster unerwartet auf und eine Fledermaus kam rein geflogen. Sie schwirrte kurz durchs ganze Zimmer bevor sie auf meinem Bett sitzen blieb. Es war wieder die gleiche wie beim letzten Mal. Und wieder hatte sie etwas für mich dabei. Ich starrte sie an. Es war eine sehr hübsche Fledermaus. Ich nahm ihr das Stück Papier ab.
"Danke“, sagte ich höflich und schon flog sie wieder davon. Das Fenster jedoch blieb offen. Die Musik dröhnte nun noch lauter in meinen Ohren. Wieder seufzte ich. Jedoch tat die frische Luft gut.
Gespannt faltete ich den Zettel auseinander und las ihn leise vor mich hin.

Hallo Alex!
Ich weiß, es ist noch nicht so lange her, dass du fort gings, aber ich vermisse dich jetzt schon sehr. Ich musste dir einfach mal schreiben.
Wie geht es dir so?  Wie ist dein neues Leben?
Uns hier in Malibu geht es gut. Du fehlst uns allen sehr. Es ist komisch ohne dich hier.
Vielleicht kannst du ja eines Tages mal hier vorbei schauen.
Hoffentlich kommst du gut auf der Akademie klar und hast schnell Freunde gefunden!
Ich würde mich sehr auf eine Antwort freuen.

Mum

PS: Schöne Grüße auch von deinen Freunden Luca und Jenny. Sie vermissen dich auch sehr!
Vor allem Luca fällt es sehr schwer. Er hat sich noc nicht damit indentifizieren können.

Ich las den Brief immer und immer wieder durch. Eine Träne verirrte sich aus meinem Auge. Es war schön, was von meiner Familie zu hören. Ich vermisste sie wirklich auch sehr. Sie bedeutet mir alles. Ich wollte direkt zurück schreiben!
Also sprang ich auf und kramte in meinem Schrank herum. Wo waren nur die Blätter geblieben?
Wenig später hatte ich sie endlich gefunden. Ich nahm mir einen Stift und setzte mich an die Fensterbank. Die Musik wurde ruhiger. Es war angenehm in diesem Moment. Ich legte das leere Blatt Papier auf die Fensterbank und nahm den Stift feste in die Hand.
Dann fing ich an zu schreiben.

Hallo Mum!
Ich habe mich sehr über deinen Brief gefreut! Mir geht es auch gut! Vermisse euch auch! Musste mich erst an mein neues Leben gewöhnen, aber ich habe schon viel gelernt! Ich fühle mich sehr wohl hier! Bitte bestelle meinen Freunden doch auch schöne Grüße! Ich vermisse sie auch ganz doll! Meine neuen Freunde Norami und Percy sind super! Natürlich sind sie auch Vampire! Ich komme super mit ihnen klar. Sonst ist schon viel passiert...

Ich hielt inne. Was sollte ich bloß schreiben? Sollte ich über Sebastian erzählen? Hmm...
Ich sah hinaus zur Party. Direkt fielen mir Norami und Percy in die Augen. Bei ihnen stand noch ein Mädchen. Es war Ina, eine Klasenkameradin, von uns.  Ich mochte sie gerne und Percy schien das auch zu tun. Ich strengte mein Gehör an um etwas hören zu können.
"Na, gefällt es dir hier, Percy?“, fragte Ina. Ich sah wie Norami sich von ihnen entfernte.
Meine Stirn legte sich in Falten.
"Die Party ist cool“, entgenete Percy ihr. "Es ist wirklich super hier!“
Ina nickte. "Finde ich auch." Sie lächelte ihn an.
"Du hast dich wirklich sehr schick gemacht heute.“ Ina zwinkerte ihm zu.
Percy grinste. "Danke…“ Ich konnte Percys Gesicht nicht sehen. Ina sah ihn an.
"Und?“, fragte sie. "Wie sehe ich aus?“
Percy sah sie an. "Äh…gut“, stotterte er. War Percy etwa verliebt? Hihi, das war ja süß.
Ich fing auch an zu grinsen.
"Wollen wir tanzen?“, fragte Ina ihn dann und streckte ihre Hand aus. Sie wollte romantisch wirken. Gerade wurde ein ruhiges Lied angespielt.
Percy trat jedoch einen Schritt zurück und schüttelte nervös den Kopf. Hatte ich das gerade eben richtig gesehen?
"N…nein, danke", sagte er. Inas Blick wurde ernst. Sie sah traurig aus.
"Frag doch Felix…oder Gus…oder so...“
Was war das denn bitte schön? Ich wusste doch ganz genau, dass Percy Ina sehr mochte. Sie flirtete ihn an und er wollte nicht mit ihr tanzen?! Das kam mir sehr komisch vor. Irgendetwas stimmte nicht.
Ina wandte sich von ihm ab. Sah Percy denn nicht, dass sie ihn auch mochte? Ich gönne Percy so sehr eine Freundin.
Nun kam Norami wieder zu ihm rüber.
"Warum tanzt du nicht mit ihr?“ , wollte sie wissen.
Ich spitzte die Ohren.
"Weiß auch nicht! Ich habe keine Ahnung was mit mir los ist!" Er ließ seinen Kopf hängen.
"Ich muss nur ständig an…denken.“
Den Namen konnte ich nicht verstehen, da er ihn extra leise aussprach.
"Ehrlich?" Norami schien eingeweit zu sein. Wusste sie etwa, wen er meinte?
"Aber wehe du erzählt ihr, dass ich auf sie stehe! Dann...", schnappte ich noch auf.
Norami nickte. "Mein Mund ist verriegelt." Sie lächelte.
Was hatten die beide für ein Geheimnis? In wen war Percy verliebt? Was war da los?

Das dunkle GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt