11. Schmetterlinge im Bauch

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Nach dem Unterricht trennte ich mich von Norami und Percy und machte mich auf die Suche nach Sebastian. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen. Immerzu wieder musste ich an ihn denken. Ich bekam ihn einfach nicht aus meinem Kopf. Wahrscheinlich hatte Norami Recht. Ich war verliebt. Ich war verliebt in Sebastian. Wo sollte ich nur anfangen zu suchen? Wo steckte er nur?
Ich irrte durch das halbe Gebäude um ihn zu suchen. Es war einfach viel zu groß und hatte zu viele Gänge. Für mich einfach zu verwirrend. Wie sollte ich Sebastian nur finden? Gab es nicht irgendeinen Findezauber oder so etwas?
Seufzend betrat ich letzlich die Eingangshalle. Vielleicht war er ja in der Nähe und las meine Gedanken. Darauf konnte ich nur hoffen.
Geschafft ließ ich mich auf einer Bank nieder. Sollte ich weiter suchen? Sebastian? Wo warst du?
Plötzlich sah ich einen Schatten und auf einmal stand jemand vor mir. Ich blickte auf. Meine Augen fingen an zu leuchten. "Sebastian!"
Wir hatten uns gefunden! Na ja, er hatte eher mich gefunden als andersherum.
Ich sprang wieder auf und fiel ihm in die Arme.
"Ich bin so froh, dich wieder zu sehen." "Ich auch."
Er umarmte mich liebevoll. Ich genoss es. Ich spürte seine Wärme...äh...Kälte. Für einen kurzen Augenblick schloss ich meine Augen. Dann ließen wir uns wieder los und blickten uns wieder gegenseitig in unsere Augen.
"Und wie war dein erster Tag?", wolle er wissen. "Hast du schon aus?"
"Ja zur Eingewöhnung hatte ich nur 4 Stunden", erklärte ich ihm lächelnd. "Ich finds gut hier. Ich fühle mich wohl hier, wenn ich ehrlich bin."
"Das ist schön." Er lächelte auch. Ich mochte sein Lächeln so sehr.
Unerwartet hielt er auf einmal eine Flasche in der Hand.
"Für dich", sagte er. Ich nahm sie. Unsere Finger berührten sich für einen kurzen Augenblick. Schnell zog ich meine Hand weg. Sebastian schwieg.
"Danke", sagte ich nur und nahm direkt einen Schluck. "Köstlich."
Einen Moment lang sagte keiner etwas.
Sollte ich das Thema jetzt anschneiden? Sollte ich ihn fragen ob er das gleiche fühlt?
Ich zögerte. Sollte ich oder nicht? Ich konnte ihn ja nicht einfach fragen, ober sich auch in mich verliebt hat!? Ich war einfach unsicher.
Die Flasche verließ meine Lippen. Mein Blick fiel wieder auf Sebastian. Er verzog keine Mine. Mist, dachte ich. Hatte er etwa meine Gedanken gelesen? Warum konnte ich sie noch nicht kontrollieren? Innerlich seufzte ich.
"Du bist so süß", sagte er lächend. Jap, er hatte eindeutig meine Gedanken gelesen. Ich wurde wieder ein bisschen rot und sah auf den Boden. Was fühlst du?, fragte ich gedanklich. Ich konnte ihn einfach nicht fragen! Ich konnte ihn nicht ansehen.
"Das musst du schon selber heraus finden", lachte er. Er machte sich wirklich einen Spaß daraus. So lustig fand ich das jetzt nicht. Dieses Thema war wirklich zu ernst für mich.
Ich hob eine Augenbraue. "Was meinst du? Wie?" Ich versuchte ihn anzusehen. Blackout.
"Ließ meine Gedanken", flüsterte Sebastian mir zu. Mír ging ein Licht auf. Das war es! Gedankenlesen! Nur so konnte ich erfahren was er fühlte, da er mir es ja nicht sagen wollte.
Wieder seufzte ich und setzte mich wieder hin. Sebastian setzte sich neben mich auf die Bank.
"Du schaffst das", flüsterte er mir zu. "Ich weiß, dass du es kannst."
Ich schloss meine Augen. Vor diesem Moment hatte ich immer Panik gehabt. Fühlte er das selbe wie ich? Was ist wenn er doch nicht das selbe fühlte wie ich? Hatte unsere Liebe dann gar keine Chance? Ich verdrängte alle meine Gedanken. Die einzigen Gedanken, die ich hatte, galten Sebastian. Ich konzentrierte mich sehr. Ich dachte nur Sebastian.
Hi!, hörte ich plötzlich in meinen Gedanken. Du hast es geschaffst! Du bist in meinem Kopf!
Ich öffnete meine Augen und sah in Sebastian wunderschöne Augen. Ich hörte seiner Stimme in meinem Kopf aufmerksam zu.
Du bist ein netter und wondervoller Mensch, Alex. Ich mochte dich von der ersten Sekunde an.
Er lächelte immer noch.
Ich wusste von Anfang an, dass wir irgendwann mehr als Freunde sein werden. Es ist mir peinlich, das zu denken, also...
"Ich habe mich in dich verliebt, Alex!", sagte er dann gerade wegs heraus. Mir blieb die Spucke weg. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er liebte mich - Ich liebte ihn. Dieser Moment war einfach unbeschreiblich.
Sanft nahm er meinen Kopf in seine Hände.
"Basti, ich...weiß nicht...was ich..." "Du musst nichts sagen", flüsterte er mir zu.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen kam er immer näher. Nun waren unsere Gesichter nur noch einen Windhauch von einander entfernt. Automatisch schloss ich meine Augen. Dann geschah es! Sebastian legte sanft seine Lippen auf meine und küsste mich. Sein Kuss war zärtlich. Ich erwiederte diesen natürlich. Die Schmetterlinge in meinem Bauch schlugen Purzelbäume. In meinem Kopf herrschte komplette Leere. Ich dache einfach an nichts. Ich war nur auf diesen Kuss fiziert. Es war ein wunderschönes Gefühl. Einfach unbeschreiblich. Diesen Moment konnte mir einfach niemand nehmen. So lange hatte ich darauf gewartet!
Sebastian und ich lösten uns von einander und sahen uns an. Ich biss mir auf meine Lippe. Ein Lächeln umspielte seine. Wieder schwiegen wir uns an.
Das war schön, vernahm ich in meinen Gedanken. Seine Stimme in meinem Kopf war zärtlich und sanft. Er war tatsächlich auch in mich verliebt. Konnte das wirklich wahr sein?
Dann küsste er mich ein zweites Mal. Ich hatte das Gefühl, dass wir die einzigen Menschen, sorry Vampire, auf dieser Erde waren. Hatte ich endlich meinen Traumprinzen gefunden?

Das dunkle GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt