"Kapitel 11 - Wagemut"

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Hallo zusammen! :)

Da ich die kommenden Tage ganz schön viel zu tun haben werde und mein armer Mann auch noch qualvoll an einer ausgewachsenen Männergrippe stirbt, kommt das neue Kapitel etwas früher als vorgesehen. Aber ich denke mal, das stört euch nicht. ^_^

Ich bedanke mich vielmals für die neuen Reviews und Leseempfehlungen, und freue mich tierisch über so viele Herzchen! Ihr seid die Allerbesten, liebe Leser! <3

Lg und viel Spaß beim Lesen!

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Verzweiflung schnürte Junies Kehle zu, als sie tatenlos zusehen musste, wie die drei Piraten von den Marinesoldaten gefesselt wurden. Das war doch einfach nicht richtig! Sie durften sie nicht nach Impel Down bringen, das hatten sie nicht verdient!
„Ja, so eine Familie kann auch eine Last sein, nicht wahr?", spottete Krotos mit unverholener Freude im Gesicht. Thatch starrte ihn hasserfüllt an.
„Unsere Familie nicht. Wir werden immer füreinander einstehen! Du wirst schon sehen, was du davon hast, wenn du dich mit Vater anlegst!", spuckte er ihm verächtlich entgegen. Doch der Vizeadmiral lachte nur höhnisch.

„Der senile, alte Greis? Oh, der wird sicher mächtig sauer sein, aber weder er noch einer eurer BRÜDER wird rechtzeitig von eurer Verhaftung erfahren, und wenn sie es dann endlich merken, werdet ihr da schon längst fort sein und er viel zu beschäftigt, seine verlorenen Küken zu suchen. Um MICH mache ich mir ehrlich gesagt keine Sorgen", entgegnete er unheimlich siegesgewiss. „Führt sie ab!"

Die Soldaten salutierten und nahmen die Gefangenen in ihre Mitte. Dann marschierten sie los, ohne das Mädchen zu bemerken, das verzweifelt in der Gasse kauerte.
Kaum waren sie außer Sicht, wollte sie entschlossen losstürmen um sofort Whitebeard zu informieren. Er würde diesen miesen Affen in der Luft zerreißen! Doch plötzlich hielt sie inne. Eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen, als eine niederschmetternde Erkenntnis sie traf:

Das Mädchen wusste nicht, wo die Moby Dick ankerte.

Und Krotos sagte, er wolle sie vor Morgengrauen verschiffen! Die Nacht war bereits hereingebrochen, allein für den Weg aus der Stadt raus und durch die Wälder würde sie zu lang brauchen - Thatch und die anderen wären längst fort, ehe sie das Schiff erreichen würde. Und wenn sie dann auch noch am falschen Ankerplatz auftauchte, könnten die Piraten sie nicht einmal mehr auf dem Seeweg einholen.
Sie konnte nichts tun.
Nichts, was Thatch, Kirio und Max helfen würde.
„Oh Nein, nein, nein!", weinte sie entsetzt, sank zu Boden und umklammerte verzweifelt ihre Knie.

Warum war sie nur so klein und nutzlos?!

‚Bring mir meine Kinder bitte wieder in einem Stück aus dieser verrückten Stadt!'

Junie hatte es doch versprochen. Sie hatte dem Kaiser versprochen, alle seine Kinder wieder heil zurückzubringen! Aber... sie hatte kläglich versagt. Und nicht nur ihm gegenüber, sondern auch Marco! Er hatte sie doch ebenfalls darum gebeten, auf seine Brüder aufzupassen.

Sie hatte gleich beide enttäuscht.

Ein gewaltiger Berg aus Schuldgefühlen und Ohnmacht legte sich auf ihr Herz. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, sie zu retten... alles würde sie tun, wenn nur eine kleine Chance bestünde, dass sie... dass sie... ruckartig richtete sie sich auf. Ihr Herz raste, als ihr etwas in den Sinn kam.

Hatte sie nicht schon eine viel schlimmere, viel ausweglosere Situation überlebt - und sogar andere dabei gerettet? Eigentlich wollte Junie nie wieder daran denken. Zu schmerzhaft war die Zeit gewesen. So schmerzhaft, dass sie alle Erinnerungen an die zweieinhalb Jahre vor Curious mühevoll in ihrem Geist verschlossen hatte, weil sie jedes Mal eine heftige Panikattacke erlitt, wenn sie daran gedacht hatte.
Der Kopf des Mädchens begann unheilvoll zu schmerzen, als sie der verbotenen Vergangenheit gefährlich nahe kam. Doch darauf konnte sie nun wirklich keine Rücksicht nehmen. Sie brauchte nur einen ganz kleinen Teil ihrer Erinnerung. Etwas, das ihr, und damit auch den Piraten, nun wirklich helfen konnte.

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