"Kapitel 12 - Flucht"

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Guten Morgen ihr Lieben!

Man, ihr seid sooo bombe - über 50 Favos schon und ganze 16 Empfehlungen! Danke danke danke!!! *reihenweise durchknuddel*

Viel Spaß mit dem neuen Kapitel, und lasst mir gern wieder ein Feedback da! :-*

LG
Ancarda

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„Hey! Was machst du da?"

Junie erstarrte zu Eis. Ihr Atem stockte, ihr Herz setzte aus, als sie die laute, empörte Stimme hinter ihrem Rücken hörte.

„Du weißt doch ganz genau, dass wir während dem Wachdienst nicht essen dürfen, steck die verdammte Banane weg bevor Krotos dich erwischt!"
„Is ja gut, reg dich ab..."

Ungläubig wandte sich Junie zu den beiden Soldaten um, die sie überhaupt nicht bemerkt hatten, sondern etwas entfernt von ihr um eine verdammte Banane stritten!
Einem Herzinfakt nahe, huschte sie in die Festung und schloss die schwere Holztür sofort wieder hinter sich. Sie brauchte eine Weile, um ihre zitternden Glieder zu beruhigen und sich den kalten Schweiß von der Stirn zu wischen. Dann endlich sah sie sich um.

Sie stand in einem langen Gang, der aber mit vielen Öllampen beleuchtet war. Zu ihrem Glück war niemand hier, Versteckmöglichkeiten gab es nämlich keine. Auf beiden Seiten des Flurs befanden sich Türen, doch ihr Instinkt sagte, dass diese nicht ihr Ziel waren. Dennoch warf sie vorsichtig einen Blick durch die erste Tür links neben ihr, nur um sicher zu gehen. Es handelte sich um ein leeres Büro mit vier Schreibtischen, hinter denen große, unvergitterte Fenster zu sehen waren. Nein, ganz eindeutig lagen die Zellen nicht in diesem Stockwerk. Leise schloss sie die Tür wieder und atmete noch einmal tief durch, dann ging Junie entschlossen weiter in die Festung hinein.

Zu ihrer grenzenlosen Erleichterung begegnete ihr niemand, die Flure waren wie ausgestorben zu dieser Stunde. Nach einer Weile fand sie aber tatsächlich eine Treppe, die nach unten führte und folgte ihr wachsam. Es wurde mit jedem Schritt spürbar kühler, dunkler und feuchter. Das Mädchen musste sehr vorsichtig auftreten, denn sogar kleinste Geräusche hallten hier fürchterlich laut. Von unten hörte sie lachende Stimmen, aber Gott sei Dank keine sich nähernden Schritte.

Kaum am Ende der Stufen angekommen, huschte sie in eine dunkle Nische und sah sich um. Licht brannte nur noch sehr spärlich in dem steinernen Gang. Unweit vor ihr war ein offener Wachraum mit fünf Marinesoldaten, die auf einem kleinen Tisch Karten spielten. An ihnen musste sie definitiv vorbei, die Zellen lagen dahinter. Langsam und lautlos schlich sich das Mädchen näher und verharrte so dicht an der Tür wie möglich, um auf eine gute Gelegenheit zu warten.

„Meint ihr, wir werden vom Hauptquartier belohnt für die drei Whitebeards?"
„Na aber sowas von! Es ist ewig her, dass wir Leute von einer Kaisercrew zu fassen gekriegt haben, und der Alte Sack tanzt der Marine schon lang genug auf der Nase rum. Zeit ihm einen Dämpfer zu verpassen!"
„Na hoffen wir, dass wir keinen Dämpfer bekommen..."
„Quatsch. Die Dreckskerle sind weg, bevor der Alte merkt, dass was nicht stimmt!"

Junie verzog das Gesicht. Es versetzte ihr einen überraschend schmerzhaften Stich, wie abfällig die Soldaten über Whitebeard sprachen.
‚Na wartet, jetzt erst recht!', dachte Junie rebellisch, und als die Wachen kurze Zeit später einen besonders guten Stich lautstark feierten, rollte sie sich blitzschnell über den Boden an dem Wachraum vorbei.

Niemand hatte sie gesehen oder gehört. Mit zittrigen Fingern fuhr sie sich über ihre Augen und wartete, bis ihr rasendes Herz sich wieder beruhigt hatte. Immerhin hatte sie einen Blick in den Raum erhaschen können, und die Waffen der Piraten dort an der Wand hängen gesehen.
So schnell wie möglich schlich Junie tiefer in den Gang, bis er sich vor ihr in zwei Richtungen teilte. Unschlüssig blieb sie stehen und lauschte angestrengt. ‚Kommt schon, wo seid ihr?', flehte Junie in Gedanken. Da hörte sie rechts von sich einen unterdrückten Fluch.

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