28. Kummer im Paradies

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Einen traumhaft schönen guten Morgen meine lieben Leser...

...und willkommen zum Start vom zweiten Teil von Junies Reise!! Hach ist das schön, dass ihr mir bis hier her gefolgt seid, ich danke euch wirklich für euer Interesse und eure Unterstützung!
Was kann ich euch im Vorhinein zu diesem Arc sagen? Es wird auf jeden Fall deutlich ernster, wenngleich ich auf Humor natürlich nicht verzichten werde. Die ein oder andere unerwartete Wendung ist auch dabei, es wird sehr emotional - aber dafür kommen im Laufe der Geschichte auch neue, sehr bekannte Gesichter dazu! ;) Ich bin sehr gespannt, ob die herangewachsene Junie euch auch weiterhin so gut gefällt wie die kleine Junie...

In diesem Sinne: ganz viel Spaß beim Lesen, ich lasse mich heut mal von meinen Lieben verwöhnen... auch wenn der „Alles Gute zum Geburtstag!"-Bodycheck von meinem Großen tendeziell schmerzhaft war. xD

GlG
Ancarda

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Es war früher Morgen. An Bord der Moby Dick regten sich langsam die Lebensgeister und versammelten sich nach und nach am definitiv wichtigsten Ort des Schiffes: dem Speisesaal. In den Gängen duftete es wie jeden Tag herrlich nach frisch aufgebrühtem Kaffee und natürlich hatten Thatch und seine Leute ein reichhaltiges Frühstück für ihre Brüder gezaubert.

Als der Saal bereits gut gefüllt war, öffnete sich erneut schwungvoll die Tür und ein überaus fröhliches „Guten Morgen Jungs!" schallte laut durch die Reihen. Woraufhin ein Chor aus belustigten „Guten Morgen!"-Rufen erklang und die Ruferin zum Grinsen brachte.
Seit vier Jahren lief das so ab. Junie, die nun schon achtzehn Jahre alt war, liebte das. Deshalb erschien sie auch immer relativ spät zum Frühstück, obwohl sie meist sehr früh auf den Beinen war - nur, um möglichst vielen ihrer Brüder einen guten Morgen zu wünschen. Auch nach mehreren Jahren war all das keine Selbstverständlichkeit für das Mädchen, sie war jeden Tag aufs Neue dankbar für ihre Familie. An ihrem Glück hatte sich rein gar nichts geändert.

Sehr wohl verändert war jedoch ihr Äußeres. Junie hatte sich endgültig von ihrem Zwergenwuchs verabschiedet und war ordentlich in die Höhe geschossen; stolze 1,75m maß sie mittlerweile. Sie war zwar trotzdem noch die Kleinste an Bord (die Krankenschwestern nicht mit eingerechnet und abgesehen von den jüngsten Schiffsjungen), aber längst nicht mehr so auffällig. Ihre Haare waren sehr lang und fielen in einem dicken Pferdeschwanz fast bis zur Hüfte und auch ihre Figur war deutlich weiblicher geworden - wenngleich sie allgemein eher schlank und trainiert aussah statt kurvig und großbrüstig wie die meisten Krankenschwestern. Dafür hatte sie aber lange Beine, die sie sehr an sich mochte.

Alles in allem war Juniper zu einer bemerkenswerten, jungen Frau herangewachsen. Nur ihre neugierigen, nachtschwarzen Augen hatten sich nicht verändert und auch ihr Kleidungsstil mit grünem Shirt, zusammengeknotetem grünkariertem Männerhemd und lockerer Jeans war ziemlich gleich geblieben. Auch ihr geliebtes Halsband trug sie ununterbrochen.

„Guten Morgen Fräulein Sonnenschein! Worauf hat die Liebe meines Lebens heute Appetit; Pfannkuchen oder Obstsalat?", wurde sie gut gelaunt von Thatch begrüßt.
„Guten Morgen mein fabulös attraktiver Großmeister der Kochkunst! Beides natürlich, als ob ich mich da entscheiden könnte...", lachte sie vergnügt, und Thatch reichte ihr umgehend ein Tablett mit beiden Speisen und der üblichen großen Tasse Tee.
„Bitte sehr, nur für meine bezaubernde Herzensdame, deren Anblick mir allzeit den Tag versüßt!", säuselte der Koch, was Junie mit einem koketten Augenaufschlag und einem „Ach du liebenswerter Charmeur, die Süße deiner Worte wird nur von deinen anbetungswürdigen Sahnetörtchen übertroffen!" quittierte. Auch das war ein festes Ritual, Thatch und sie flirteten seit ihrem Sechzehnten Geburtstag scherzhaft miteinander und trieben das oft in so schmalzige Höhen, dass Junie entweder irgendwann vor Lachen kapitulierte oder ihr Umfeld die Flucht ergriff.

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