9.Kapitel

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Luftschiff x und x Spielchen

Das Hunter-Kommitee-Oberhaupt Netero ist erschienen und bat Menchi die Prüfung zu wiederholen, weshalb wir nun alle vor der Schlucht des ‚Zweigeteilten Berges' standen und verwirrt oder auch unsicher hinabblickten. Scheinbar musste ich nicht teilnehmen, was ich liebend gern auch so stehen ließ und stattdessen an einen Felsen gelehnt die anderen beobachtete, wobei ich spürte, wie langsam die Müdigkeit durch meine Knochen zog.

„T-tora. E-es tut mir leid." sagte ein schwarzhaariger Junge mit zerstrubbeltem Haar zu einem kleinen Mädchen. Blut floß aus seinen Mundwinkeln und in seiner Bauchmitte befand sich ein klaffendes Loch. Seine blutgetränkte Hand strich sanft über die Wange des Mädchens, als er plötzlich zu Boden fiel und das Licht in seinen Augen erlisch. „Nein. D-das kann nicht sein. N-nii-san?" Der Schock war dem Mädchen ins Gesicht gestempelt und mit zitternder Hand stupste sie den Jungen an. Er regte sich nicht. Sondern blieb schlaff am Boden liegen. „Nii-san." Ihre Stimme war nur noch ein Hauch des sonst so schneidenden Tonfalls.

Stille Tränen bahnten sich ihren Weg über die Wangen der Kleinen, als sie von ihrer Kraft verlassen auf dem Boden zusammensackte. „N-nein. RYUU! WACH AUF! D-DU KANNST NOCH NICHT TOT SEIN!" brüllte sie nun voller Verzweiflung, ihre Hände gefüllt mit dem Blut ihres eigenen Bruders. Was hatte sie getan? Wie konnte das passieren?

Ein Mann mit denselben schwarzen, langen Haaren setzte sich hinter ihr in die Hocke und holte sie in eine feste Umarmung. „Es ist besser so." sagte er mit betrübter, dennoch beruhigender Stimme zu dem Mädchen. sie sah ihn aus großen rot-glänzenden Augen an. Doch sie waren nicht mehr dieselben wie zuvor...eine unbekannte Stärke verbarg sich nun in ihnen, die kälter war als der Tod selbst. Geschockt sah der Mann, das Mädchen an, ehe sie erschöpft in seinen Armen einschlief.

Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und fand sich in einer dunklen, spärlich beleuchteten Umgebung wieder, zitternd setzte sie sich auf und versuchte zu erkennen, wo genau sie war. Neben ihr stand ein Glas mit einem paar roter Augen, eingelegt in eine grünliche Flüssigkeit, weshalb ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Zögerlich stelle sie sich hin und lief langsam zu dem anderen Krankenbett hinüber. Unter einem Blutigen Laken konnte sie die Figur eines Menschen ausmachen, weshalb sie zitternd die Hand ausstreckte und vorsichtig das rot-weiße Tuch anhob. Doch-

„RYUUU!" platzte es mit einer schrillen Stimme plötzlich aus mir heraus. Schwer atmend versuchte ich zu verstehen, was eben passiert war und sah mich mit aufgerissenen Augen zwischen den verdutzten Kandidaten um, die dabei waren riesige Eier zu verspeisen. Ein Traum, es war nur ein schlechter Traum. Peinlich-berührt räusperte ich mich und nuschelte sowas wie eine Entschuldigung, ehe ich mich aufstellte und zu dem blonden Jungen lief, den ich in der Menge ausgemacht hatte. Die Kapuze meines Umhangs zog ich noch tiefer in mein Gesicht als zuvor, sodass sich ein dunkler Schatten über meine bedrohlich rotfunkelnden Augen legte.

„Ihr habt die Prüfung also bestanden?" fragte ich wieder mit der gewohnt neutralen Stimme an Kurapika gewendet. „Ja. Aber Tora, was war eben los?" fragte er sichtlich besorgt, was mich überrascht zucken ließ. Lächelnd hob ich meinen Kopf, sodass ich dem Jungen direkt ins Gesicht sehen konnte. „Nur ein Alptraum." versicherte ich ihm lächelnd, was ihn scheinbar zu erleichtern schien, doch ganz glauben tat er mir nicht. Er hatte durch meine Augen, direkt in meine Seele geblickt.

————————— Zeitsprung-No-Jutsu:

42 Kandidaten waren noch dabei nach der zweiten Prüfung und wir alle befanden uns wieder auf dem riesigen Luftschiff, auf dem Weg zum nächsten Test.

„Ich möchte mich euch, den 42 verbleibenden Kandidaten noch einmal vorstellen. Mein Name ist Netero und ich bin der Verantwortliche Führer des diesjährigen Prüfung-Komitees." begann Netero seine zweite, offizielle Vorstellung. „Und ich bin Beans, der Sekretär." stellte sie das grüne Männchen vor. Beans? Wie passend, in dem Fall musste ich mir nicht einmal die Mühe machen, mir einen geeigneten Spitznamen auszudenken. Wie zuvorkommend. „Eigentlich wollte ich mich erst bei der letzten Prüfung zu zeigen geben, aber nun, da ich schon einmal hier bin möchte ich etwas sagen. ich habe eure unglaubliche Anspannung gespürt und die war einfach toll, also werde ich euch einfach weiter begleiten." fügte Netero noch lachend hinzu, während Killua und ich im Chor ein gelangweiltes Gähnen von uns gaben. Ja, das war pure Anspannung, Gähnen beansprucht mit Sicherheit viele Gesichtsmuskeln!

What Does Not Kill You, Makes You StrongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt