2. Kapitel

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Walinsel x Gon x Angeln

Ich bemerkte ein leichtes Stupsen an meiner Schulter, was mich dazu brachte meine müden Augen langsam zu öffnen. Ich lag auf dem Bauch auf einem Vermoosten Stein und um mich herum konnte ich nichts als Wald entdecken, also Stützte ich mich an meinen Armen ab und sprang dann flink auf meine Beine. Jedoch sollte das nicht lange so bleiben. „Hey du, wer bist du?" fragte mich eine kindliche Stimme. Doch Unausgeschlafen wie ich war erschrak ich mit einem kleinen Schrei, taumelte ein paar Schritte nach hinten, ehe ich...

Platsch!

...ins niedrige wasser fiel. Der Junge mit schwarzem Haar und Grüner Hose sprang besorgt zu mir und hielt mir seine Hand hin. „Oh, tut mir leid dich erschreckt zu haben! Meine Name ist Gon!" Stellte er sich fröhlich vor, während ich zögerlich seine Hand zum Aufstehen annahm. „Tora" meinte ich Stumpf und stellte den Allbekannten Uchiha-Scharm einmal wieder unter Beweis. „Was machst du hier?" fragte mich Gon nun. Gute Frage, ich bin gestorben, wieder-geboren worden, in einem Wald gelandet und anschließend ins Wasser gefallen, weit und breit allerdings kein Chakra zu vernehmen. Wahrlich rosige Aussichten!

„Ich habe mich verirrt." schwindelte ich unbeholfen, denn Ich bin ein wirklich miserabler Lügner. Fragend sah der Junge mich an. „Verlaufen? Das hier ist die kleinste Fischerinsel im gesamten Meer." meinte er nun, worauf ich mit einem „hn" antwortete. „Jedenfalls....ich suche etwas zu essen und einen Platz zum schlafen, hast du vielleicht irgendeine Idee?" fragte ich nun höflicher, dennoch mit einem misstrauischen Unterton, den er aber gekonnt ignorierte. „Klar! Komm mit, wir gehen angeln!" dabei packte er mich an der Hand und zog mich hinter sich her, bis wir schließlich an einem aus dem Wasserragenden Baum ankamen. Er setzte sich auf eine der Wurzeln und bedeutete mir das ebenso zu tun, ehe er seinen Zeigefinger auf den Mund legte, um mir zu zeigen, dass ich leise sein musste. Dann legte er einen komischen Blätterhut über sich und starrte konzentriert auf das Wasser.

Angepisst zog ich meine Augenbrauen zusammen. Ich bin nicht dumm, Baka! Hätte ich am liebsten gesagt, hielt jedoch meinen Rand.

————————— Zeitsprung-no-Jutsu

„Es hat einer Angebissen!" freute er sich und zog fest an seiner Angelrute und schwupp! Schon lag ein kleiner Fisch vor uns, den ich sabbernd anstarrte. „Lass uns direkt noch ein paar Fangen." meinte ich jedoch eher gelangweilt zu ihm, wobei er zustimmend nickte. „Aber weißt du, vielleicht werde ich heute sogar den Herr des Sumpfes fangen!" Behauptete er stolz. Herr des Sumpfes? Fragend hob ich eine Augenbraue. „Das ist ein riiieeeesen-großer Fisch, den mein Vater vor etwa 20 Jahren im selben Alter wie ich geangelt hat. Tante Mito hat versprochen, dass ich zu den diesjährigen Hunter-Prüfungen gehen darf, wenn ich das schaffe, dann werde ich endlich meinen Vater finden!" fuhr er stolz fort. Er hat also die Hunterprüfungen im Sinn, dass trifft sich ja gut! „Wie alt bist du, Gon?" fragte ich ihn nun.

„12! Genau wie mein Vater damals." den zweiten Teil sagte er leiser, mehr an sich selbst gerichtet. Na super ein Junge mit Vater-Komplexen, der genauso alt ist wie ich und davon träumte einen Sumpf-Gott oder sowas ähnliches zu fangen, wo zum Jashin bin ich hier gelandet? Ich seuftze, ehe ich mich genau wie mein Sitznachbar wieder auf das Wasser konzentrierte.

Gelangweilt sah ich nach unten, jedoch spürte ich plötzlich eine starke Präsenz, weshalb ich mich ein Stückchen nach vorne lehnte, um alles unter uns besser betrachten zu können. Schlagartig zog etwas unglaublich stark an Gons Angelrute. „Das ist er! Ich habe ihn!" brüllte er überglücklich, doch für mich sah das eher so aus, als hätte dieser Riesen-Fisch gleich ihn, denn er konnte dem Zug kaum Stand halten. Ich überlegte bereits, ob ich ihm helfen sollte, aber wie es schien war das nicht weiter notwendig. Flink schwang er sich um den Baumwipfel herum, sprang noch ein paar Mal hin und her und rauf und Runter und dann wieder her und...
Sagen wir, Er sprang viel umher, bis er diesen Fisch, oder was auch immer dieses geschuppte, 8-Beinige Riesending war, schließlich tatsächlich an Land gezogen hatte. Erstaunt beäugte ich ihn, aber in aller erster Linie diese unglaublich hässliche Ausgeburt einer Kreatur, welche mein Interesse geweckt hatte. Ob man den essen kann?

Jedoch hatte ich nicht allzu viel Zeit, denn Gon bat mich ihn mit ihm zusammen zum Hafen zu tragen, sodass er allen seinen Fang zeigen konnte und besonders dieser Tante Mito. Naja, ich half ihm und stand ziemlich verloren neben dem Geschehen. Was sollte man auch tun, wenn all die Fischer einen wegdrängten und man einfach zu klein war, um darüber zu sehen. Schließlich gingen einige der Männer zur Seite, sodass sich ein Blick auf eine hübsche Frau mit orangenen Haaren auftat, welche Gon liebevoll anlächelte. Dieser rannte mit offenen Armen zu ihr, blieb allerdings genau vor ihr zum stehen und berichtete aufgeregt „Tante Mito! Ich habe den Herrn des Sumpfes geangelt, wie abgemacht. Dann darf ich jetzt die Hunterprüfung ablegen, nicht? Nicht?"

‚Tante Mitos' Blick wurde schwer, als würde sie es nicht wollen, dass ihr Junge zu diesen Prüfungen geht. Sie nickte einmal traurig, was für Gon wohl ein Zeichen der Zustimmung war, woraufhin er direkt wieder losrannte. Man hat der eine Energie. Jedoch blieb ich nicht verschont, da er mir zurief, ich solle mitkommen. Also drückte ich mich mit etwas Chakra vom Boden ab und folgte dem Jungen.

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„Wenn du möchtest, kannst du dich hier ausruhen, währenddessen packe ich meine Sachen. Heute abend kannst du dann bestimmt mit uns essen, Tante Mito ist eine großartige Köchin!" erklärte mir Gon, während er auf das niedrige Bett zeigte, auf welchem ordentlich Kissen und Decke bereitgelegt waren. Er hatte mich mit zu der kleinen Hütte auf dem Berg genommen, in welcher er wahrscheinlich wohnte. Zögernd legte ich mich auf das Bett, während ich den packenden Gon musterte. Sein Körper war klein, nicht besonders Muskulös, dennoch hat er so eine Kraft, ob er wohl auch eine Art Ninja-Training bekommen hat? „Gon?" setzte ich fragend an, weshalb er sich zu mir umdrehte. „Ich werde dich zu den Prüfungen begleiten und für deine Sicherheit sorgen, dann muss deine Tante sich keine Sorgen machen." sagte ich entschlossen lächelnd. Ich konnte nicht sagen was es war, aber er strahlte ein Sympathie aus, die mich direkt ergriffen hatte, obwohl ich ihn gerade ein paar Stunden kannte.

Zwei große glitzernde braune Augen sahen mich nun an, ehe er in die Luft sprang und mir sagte, wie sehr er sich darüber freuen würde. Doch kurz darauf fiel ich in einen erholsamen kleinen Mittagsschlaf. Der meiner Meinung nach aber viel zu kurz war, weil ich erschrocken hochfuhr, als die Tür zu Gons Zimmer sich plötzlich öffnete. Darin stand die Frau von dem Hafen und lächelte erneut Gon an. „Und du bist dir wirklich sicher?" fragte sie gerade heraus. Sie hat mich nicht bemerkt? Die Frau hat mich allen ernstes nicht bemerkt? Beleidigt schaltete ich auf Durchzug und bekam von dem Gespräch nur fetzenweise den Inhalt mit, bis ich urplötzlich aus meinem Döszustand gerissen wurde.

Immer noch erschöpft rieb ich mir den Schlaf aus den Augen und starrte direkt in zwei glücklich lächelnde Gesichter. „Oh hallo! Ich bin Gons Tante Mito, du darfst mich auch gerne so nennen. Ach wie wundervoll, Gon hat noch nie einen Freund mit nach Hause gebracht! Und du gehst also auch zu den Hunterprüfungen? Ich bin so froh, wenn er das nicht alleine macht....

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Tante Mito muss sich wirklich sehr freuen^^
1255 Wörter

What Does Not Kill You, Makes You StrongerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt