DAS dumpfe Geräusch der Rotoren klang irgendwie stumpf, irgendwie unwirklich.
Überhaupt war alles irgendwie unwirklich.
Das geflüsterte Gespräch zwischen Hongjoong, Bangchan und dem Militärmensch, die Stille zwischen den anderen Jungen die ihren Gedanken nachhingen.
Und die Leere in San's Innerem. Die Leere, die in dem Moment entstand, als er von Seonghwa und Seungmin auf das Dach geschleppt worden war, als er Wooyoung verlassen musste.
Oh wie hatte San sich gewehrt.
Er hatte gekämpft bis er von vier Menschen festgehalten wurde, man ihm die Handschellen des Offiziers anlegen konnte.
Er hatte geschrien bis er heißer war und seine Stimme versagte.
Und doch brachte es gar nichts.
Mit einem tiefen Seufzen brachte er seine Hände in eine andere Position, versuchte den Druck des Metalles an seinen Handgelenken so gut es ging zu ignorieren, während er weiter aus dem Fenster schaute. Er spürte mehrere Blicke auf sich ruhen aber er ignorierte sie.
Der Schwarzhaarige war zu erschöpft um sich jetzt auch noch mit den anderen weiter zu streiten.
Seoul sah friedlich aus, von hier oben. Die hohen Gebäude glänzten in der Sonne, man konnte die Biegungen des Han-River sehen, die kleinen Brücken die den einen Stadtteil mit dem anderen verbanden. Hier oben war das Chaos unsichtbar, die vielen Toten leicht zu vergessen und die Monster weit entfernt.
Unter ihm flog ein Vogelschwarm. Der Schwarzhaarige wäre auch gerne ein Vogel. Dann wäre er jetzt frei, vielleicht sogar mit Wooyoung zusammen, wer weiß? Sie hätten bei einander bleiben können.
✦✧✦✧
Ein sachtes Rütteln an seiner Schulter riss ihn aus seinem unruhigen Schlaf.
"San? Wir sind da. Steh auf." Es war Yunho. Der Rosahaarige stand über ihn gebeugt da, seine Miene war besorgt. San nickte und stand vorsichtig auf. Irgendjemand hatte die Handschellen entfernt und Yunho hatte ihn schon abgeschnallt, also konnte der Schwarzhaarige ohne Probleme zur Tür des Helikopters wanken und nach draußen stolpern.
Seonghwa nahm ihn in Empfang und legte eine Hand um seine Schultern, wahrscheinlich um dafür zu sorgen das San nicht stürzte. Oder abhaute.
"Geht's dir gut?"
Ging es San gut? Nein. Nein, das tat es nicht.
Er ignorierte die Frage des Blonden und blickte sich stumm um. Sie standen auf einer freien Fläche, mitten zwischen unzähligen großen Zelten und Containern in weiß, braun und grün. Viele Menschen in braun-grüner Uniform wuselten hektisch durch die Gegend, schleppten Kisten und Gegenstände von A nach B oder kümmerten sich um Waffen.
San konnte auch Menschen erkennen die definitiv keine Soldaten waren. Darunter auch ein kleines Mädchen mit einem hellblauen Stoffhasen im Arm. Sie klammerte sich an die Hand eines hochgewachsenen Mannes und beobachtete das Treiben um sie herum mit großen Augen.
Seonghwa führte San zu Hongjoong und Bangchan, beide diskutierten mit einer Frau in grüner Uniform. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden und strahlte trotz ihrer kleinen Größe eine beeindruckende Aura aus.
Ihre drei silbernen Sterne mit Goldumrandung wiesen sie als einen Hauptmann aus.
"...war eine gute Idee. Ihr müsst euch zu einem medizinischen Check-up entscheiden, dann können wir euch vollkommen eure Sicherheit gewährleisten."
"Wir wollen keine Umstände machen..."
"Nein nein, dazu ist das Militär ja da. Bitte folgt mir, ich bringe euch zu dem nächsten Doktor."
Die Gruppe folgte ihr wortlos, manche hielten sich aneinander fest, wie Felix und Changbin oder Yunho und Mingi. Hongjoong und Bangchan wirkten aufgekratzt.
San fühlte sich bloß taub. Sein Körper reagierte auf so viele Reize gleichzeitig, sammelte so viele neue Eindrücke aber sein Gehirn registrierte sie nicht richtig. Es fühlte bloß eine starke Müdigkeit, die sich auch auf seine Reflexe und Bewegung auswirkte. Er stolperte öfter, musste oft blinzeln.
Die Frau führte sie zu einem großen Container mit einem fetten roten Kreuz an der Außenwand und öffnete die Tür. Mit einer Handbewegung ließ sie sie eintreten.
Drinnen wurden die Jungen sofort von Ärzten und Pflegern in Beschlag genommen, ein normaler Gesundheitscheck gemacht. Ein junger Arzt kam auf sie zu um Blutproben für eine Analyse zu nehmen. Er lächelte breit.
"HALLO!!! Ich bin Jackson!!!"
Keine Reaktion.
"Oh man seit ihr depressiv. Solltet ihr euch nicht freuen? Immerhin seit ihr jetzt hier, in Sicherheit.""Wir sind nicht komplett."
San klang kalt. Kalt und hart.
Das Lächeln des Arztes wankte etwas:"Ach echt? Was ist passiert, wenn ich fragen darf?"
Die Hände des Schwarzhaarigen ballten sich zu Fäusten:"Dieser verdammte Virus ist passiert. Wooyoung hatte keine Anzeichen von Aggressivität und trotzdem haben wir ihn zurück gelassen!! Das ist nicht richtig und ich will wieder zurück um ihn zu holen. AUCH WENN ICH MICH ALLEINE DURCH DREIHUNDERT ZOMBIES KÄMPFEN MUSS!!!"
Ehrlich gesagt war San kurz davor, dem Arzt ins Gesicht zu schlagen, sich nach draußen zu kämpfen und abzuhauen um Wooyoung zu retten. Auch wenn das hieß, dass er alleine durch Seoul musste.
"Warte kurz, one second. Er hatte zwar den Virus aber keine Aggressionen? Keine einzige?"
Mingi schüttelte seinen Kopf.
Plötzlich fing der Jackson-Typ wieder an zu strahlen und hüpfte aufgeregt auf der Stelle:"OH FANTÁSTICO!!! Das heißt, dieser Woosong muss Antigene gebildet haben, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Symptome ja, Aggressivität nein. Das ist wissenschaftlich unglaublich wichtig. Wenn wir die Antikörper extrahieren könnten, würde das die Grundlage für ein Medikament liefern, zusammen mit den anderen Proben, die wir haben!!"
"Wooyoung", murmelte San.
Yeosang stupste seinen Bruder an:"Was labert der bitte?"
"Wooyoung ist wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad immun gegen diesen Virus, er hat Antikörper gebildet, die ihn schützen und das Virus unschädlich machen. Das heißt, sie brauchen Wooyoung um ein Medikament zu entwickeln."
Genau das dachte dieser Jackson offenbar auch:"HAUPTMANN LEE, IHR MÜSST DIESEN WOOSONG HOLEN UND HERBRINGEN!!! AUF DER STELLE!!!"
"Er heißt Wooyoung, verdammt!!"
。・:*:・゚★,。・:*:・゚☆。・:*:・゚★,。・:*:・゚☆
- Day 30 -
Written by Emma2sweet
。・:*:・゚★,。・:*:・゚☆。・:*:・゚★,。・:*:・゚☆
DU LIEST GERADE
Fever
Fanfiction"Achtung Achtung. Dies ist keine Übung. Aufgrund des plötzlich aufgetretenen und noch unerforschten Viruses empfehlen wir ihnen, bis auf weiteres Zuhause zu bleiben. Sollten sie unter Symptomen wie hohem Fieber, plötzlicher Erblindung oder erhöhter...