💉Kapitel 7

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SEONGHWA wollte eigentlich nur sein morgendliches Sportpensum abarbeiten, bevor er zur Universität ging.

Und dann machte ihm diese plötzliche Zombieapokalypse einen Strich durch die Rechnung.

Na Großartig.

Mit einem Seufzen rückte der Blonde seine schmale goldene Brille zurecht, ließ seinen Blick durch das Erdgeschoss gleiten.

Eines war sicher:Sie brauchten einen guten Plan. Und einen Anführer. Menschen, vor allem solche, die wenig bis gar kein Selbstvertrauen hatten, tendierten dazu, in Krisensituationen den Stärkeren zu folgen. Das entsprach ihrer Natur, war völlig nachvollziehbar.

Das Problem war nur, Jemanden zu finden, der für diese Rolle geeignet war. Und Seonghwa selbst wollte nur im äußersten Notfall die Führung übernehmen. Führung bedeutet Verantwortung.

Stumm beobachtete er weiter die Menge, Yeosang dicht an seiner Seite. Der zickige Brünette war auf einmal ganz harmlos, sein Hass auf alles und jeden so gut wie verschwunden. Zumindest für jetzt.

Wer wäre als Anführer geeignet? Dieser alte Mann nicht, er war zu gebrechlich. Dieser Schwarzhaarige da auch nicht. Er hatte definitiv Angst. Wahrscheinlich würde er sich die ganze Zeit unter seiner Bettdecke verstecken.

Mit einem erneuten Seufzen trat der Student einen Schritt nach vorne, öffnete gerade den Mund um etwas zu sagen und...wurde unterbrochen.
Jemand kam ihm zu vor, ein gewisser Mensch mit roten Haaren und einem, mit bunten Stickern beklebten, Gitarrenkoffer.

Kim Hongjoong. Die Nervensäge aus 713.

"LEUTE!! HALTET MAL FÜR EIN PAAR MINUTEN DIE KLAPPE, ICH KANN SO NICHT DENKEN!!!"

Es wurde tatsächlich leise, alle starrten den Rotschopf an.

Der maschierte vor den Getränkeautomaten hin und her, warf immer mal wieder einen Blick nach draußen und murmelte Flüche vor sich hin. Irgendwann schnippte er mit seinen Fingern, ein merkwürdiges, leicht irres Grinsen legte sich auf seine Lippen.

"Aaaaaalsooooooo, folgendermaßen. Wir haben offensichtlich eine Zombieapokalypse. Das ist schlecht. ABER wir können das überleben. Wenn wir zusammen halten. Ich schlage vor, wir richten uns das Erdgeschoss als Basislager ein. Man kann es gut verteidigen, außerdem gibt es hier ein Festnetztelefon und so was. Ich schlage vor, wir bilden Teams und suchen alles Essbare zusammen, was wir finden können. Dann sehen wir weiter."

"Wieso sollten wir auf dich hören?! Wer bist du überhaupt, du Zwerg?!"

Ein breiter Mann mit fettigen schwarzen Haaren und vielen Tattoos trat vor, baute sich mit verschränkten Armen vor Hongjoong auf. Seine kleinen braunen Augen funkelten hinterhältig. Seonghwa blieb leise, beobachtete weiter. Er war gespannt, wie Hongjoong diese Sache regeln wollte.

Der Rothaarige warf einen Blick auf den Mann, legte den Kopf schief:"Hast du eine bessere Idee? HAT IRGENDJEMAND EINE BESSERE IDEE?!"

Die Menschen schüttelten ihre Köpfe, murmelten leise vor sich hin. Seonghwa grinste. Hongjoong machte seine Sache überraschend gut.

Ein weiterer Mann, mit lockigen schwarz-blauen Haaren und markantem Kiefer kam nach vorne, hatte hinter Hongjoong gestanden. Seine Augen hatten etwas fuchsartiges.

"Ich bin für Hongjoong's Idee. Wir haben eh nichts Besseres zu tun, oder? Und rumsitzen und auf den Tod zu warten, ist für mich keine Option."

"Für mich auch nicht! Außerdem klingt das nach Spaß!" Noch ein Mann, größer als Seonghwa und mit kleinen bunten Perlen in seinen blonden Locken.

Seonghwa lief mit Yeosang an seiner Seite auch nach vorne, grinste herablassend:"Du bist gar nicht so dumm wie ich dachte Giftzwerg."

"Hab eh nichts anders zu tun..." Wie immer gab Yeosang sich betont gelangweilt.

Der schwarzhaarige Junge gesellte sich zu dem Fuchsauge, klammerte sich an dessen Ärmel fest:"I-Ich...auch."

Zwei weitere kamen noch dazu: Ein weiterer Rotschopf, mit bedeutend anderen Vibes als Hongjoong und ein Brünetter, beide erklärten sich mit Hongjoong's Plan einverstanden.

Sie waren die Letzten.

Die restlichen Menschen scharten sich um den Dicken wie Schafe um ihren Hirten, lauschten seinen Versprechungen von Sicherheit und erhöhten Überlebenschancen, von Nahrung und Wasser. Und wie die guten Schafe die sie waren, fielen sie in sein Spinnennetz aus Lügen.

Seonghwa persönlich war das egal. Es herrschte Apokalypse, verdammt. Jeder kämpfte irgendwie für sich und diese Leute würden schnell feststellen, das sie auf einen Lügner hereingefallen waren, der sich in seiner Rolle viel zu wohl fühlte.

Nach einem letzten verachtenden Blick auf den Dicken verlegte Hongjoong die Gruppenbesprechung in einen anderen Raum, weg von neugierigen Ohren. Ab jetzt mussten sie vorsichtig sein.

Es gab hier zwei verschiedene Lager.

Der Mann, der sich als Yunho vorgestellt hatte, lief durch den Gemeinschaftsraum, schaltete den Fernseher an. Das Teil funktionierte sogar, nach einem kurzen Rauschen und ein bisschen Ameisenfußball kam ein Bild von einer Moderatorin.

"... wurden bereits informiert. Neue Forschungen haben gezeigt, das das Virus, welches für dieses unerklärliche Verhaltensmuster verantwortlich ist, sich über die Luft ausbreiten kann, diese nimmt einen leicht violetten Schimmer an. Es legt die rechte Gehirnhälfte lahm, die für Empathie verantwortlich ist. Infizierte spüren keine Schmerzen, sie können lediglich durch das Zerstören ihres Kopfes oder ihrer Herzen getötet werden. Die Regierung hat den Katastrophenalarm ausgelöst. Bitte bleiben sie in ihren Häusern, bis das Militär die Situation wieder unter Kontrolle hat."

Hongjoong setzte sich auf einen der Stühle, legte seine Füße auf den Tisch vor sich und verschränkte seine Hände.

"Da haben wir es. Wer will zuerst?"

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- Day 8 -
7082 Infected

Written by Emma2sweet

A/N: Ich vergesse ständig, das verflixte erste Wort in jedem Kapitel fett zu schreiben ㅠ-ㅠ

Was haltet ihr bis jetzt von Fever?

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