EINSAMKEIT.
Das war das Gefühl, das Wooyoung die nächsten Stunden begleitete.
Er lag zusammengerollt auf dem schwarzen Sofa und verbrachte die Zeit damit, an San zu denken. Richtig krank fühlte er sich nicht mehr, obwohl das Fieber immer noch nicht gesunken war. Es waren eher die Trauer und Angst, die ihn krank machten.
Angst, davor zu sterben und Trauer, San verloren zu haben.
Er fühlte sich schrecklich allein gelassen und leer. San und die anderen waren seit gut einem Tag weg. Es waren die schlimmsten 24 Stunden seines Lebens gewesen. Er konnte nicht aufhören an ihn zu denken. Er vermisste Sans Berührungen, seine Stimme und seine Küsse.
Und er hasste sich dafür.
Wie egoistisch war er nur.
Er sollte sich für ihn freuen. Er sollte dankbar sein, dass er endlich in Sicherheit war. Sicher vor ihm. Wenigstens hatte er jetzt die Chance auf ein normales, glückliches Leben.Der Schwarzhaarige war müde, müde vom ganzen Weinen. Aber wieder einmal konnte er es nicht aufhalten, die Tränen wollten nicht aufhören über seine Wangen zu fließen. Er kuschelte sich tiefer in das Sofa und drückte das Kissen, in das er schon so vielen Tränen vergossen hatte, fester an seine Brust.
Eigentlich hatte er vorgehabt auch so die nächsten Stunden zu verbringen und so auf seinen Tod oder neues Zombie-Dasein zu warten, als er plötzlich ein lautes Poltern vernahm. Ruckartig setzte er sich auf.
Irgendwas stimmte hier nicht. Er sollte eigentlich allein sein. Das laute Klirren von Glas ließ ihn zusammenzucken. Das waren die Schaufensterscheiben des Ladens gewesen.
Fuck. Fuck. Fuck. Hatten es die Zombies so schnell geschafft, wieder das Kaufhaus einzunehmen?
Mit zitternden Händen griff er nach Bangchans Machete, die der Leader ihm bei ihrem Abschied noch in die Hand gedrückt hatte und sah sich panisch um. Er war praktisch in der Falle. Es gab keinen Ausweg, keinen Notausgang und diesmal auch keine Regenrinne, die man herunterklettern konnte.
Aber er hatte auch keine Zeit, irgendetwas zu unternehmen, denn schon wurde der ganze Laden von einer riesigen Menge Zombies gestürmt.
Wooyoung wich ein paar Schritte zurück, doch schon bald stieß sein Rücken gegen die große Glasscheibe. Sein ganzer Körper zitterte.
Es waren viele. Viel zu viele. Nie im Leben hätte er allein eine Chance gegen so viele von diesen Monstern.
Würde er jetzt sterben?
Höchstwahrscheinlich. Er hatte keine guten Chancen. Eigentlich hatte er sich an den Gedanken schon gewöhnt, aber jetzt überkam ihn doch die Angst. Jetzt, da er realisierte, dass seine Tage wohl wirklich gezählt waren.
Schon stürzten sich gleich mehrere Viecher auf den Jungen. Dem einen schaffte er noch den Kopf abzuschlagen, doch im nächsten Moment wurde er auch schon zu Boden geworfen.
Es war hoffnungslos. Krallen und Zähne bohrten sich in sein Fleisch und er schrie schmerzerfüllt auf. Überall in ihm explodierte der Schmerz, er war das einzige was er noch empfand. Er versuchte sich zu wehren, die Monster irgendwie von sich zu stoßen, aber er war einfach zu schwach. Sein völlig erschöpfter und ausgelaugter Körper hatte schlichtweg keine Chance. Er konnte nur noch weinen, schreien und auf den Tod warten.
Wooyoung wünschte, San wäre jetzt da, um ihn zu beschützen. Er wünschte, er hätte noch etwas Zeit mit ihm verbringe können. Aber er hatte wohl Pech gehabt.
Er kniff fest die Augen zu, versuchte die Schmerzen irgendwie auszublenden und an etwas Schönes zu denken.
Es waren jetzt nur noch San und er.
Zusammen auf dem Dach des Ocean-Hauses.Sie standen nebeneinander am Geländer und blickten auf die Dächer Seouls herab, die in das goldene Abendlicht getaucht waren. San hatte einen Arm um Wooyoungs Schulter gelegt und lächelte ihn mit funkelnden Augen an. Es war ein bezauberndes Lächeln. Wooyoung fühlte sich so unbeschwert. So frei und glücklich. Das war es also, sein Ende? So schlimm war es gar nicht... Er wollte sich geradezu San vorbeugen, um ihn zu küssen, als er plötzlich von einer lauten Stimme aus seiner Trance gerissen wurde.
„...young! Wooyoung! WOOYOUNG!"
Er riss die Augen auf.
„WACH AUF!"
Er blinzelte etwas und starrte seinen ungläubig seinen Gegenüber an. Ein tränenüberströmter San war über ihn gebeugt und rüttelte an seinen Schulten.San? Was machte San hier? Bildete er ihn sich schon wieder nur ein?
Er glaubte von weiter Ferne dumpf das Brummen von Rotorblättern und laute Stimmen zu hören. Warum war er nicht tot? Wo waren alle Zombies hin, die ihn attackiert hatten? Abgehackte Sätze wie „.... ist schwer verletzt..." oder „...schwebt...Lebensgefahr..." drangen an sein Ohr.
Er wollte etwas sagen, aber er schaffte es nicht, seinen Mund zu öffnen. Die Schmerzen lähmten ihn. Er wusste nicht, wie er es überhaupt schaffte, bei Bewusstsein zu bleiben, während er langsam seinen Arm ausstreckte und Sans Hand ergriff. Dieser sagte wieder irgendwas, aber Wooyoung hörte ihn nicht mehr. Er sah nur, wie sich seine Lippen lautlos bewegten.
Seine Sicht verschwamm wieder.
Wooyoung versuchte die Augen offen zu halten, er versuchte es wirklich. Aber er war machtlos. Machtlos gegen das Schwarze Loch, das ihn verschluckte.San's verzweifelte Rufe waren das letzte was er vernahm, bevor alle schwarz wurde und er endlich von seinen Schmerzen befreit wurde.
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- Day 31 -AHH I'M SO SORRY WOO
o(╥﹏╥)oWritten by YeosangsChickenlmao
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Fever
Fanfiction"Achtung Achtung. Dies ist keine Übung. Aufgrund des plötzlich aufgetretenen und noch unerforschten Viruses empfehlen wir ihnen, bis auf weiteres Zuhause zu bleiben. Sollten sie unter Symptomen wie hohem Fieber, plötzlicher Erblindung oder erhöhter...