NACHDEM Wooyoung seine Wohnung ausreichend eingerichtet hatte, beschloss er auf Erkundungstour zu gehen.
Er zog sich einen seiner schwarzen Hoodies über und schnappte sich sein Handy und seine Schlüssel. Als er die grüne schäbige Metalltür hinter sich geschlossen hatte, blickte er wieder in den breiten, menschenleeren Flur.Innen war es genauso schäbig wie Außen.
Die Wände waren verschmutzt und voller Flecken. Der Putz bröckelte an vielen Stellen ab und lagerte sich neben Staub und Dreck auf dem Boden ab. Angewidert rümpfte Wooyoung die Nase. Dieses Haus war nicht der schönste Wohnort, aber er konnte sich wenigstens die Miete leisten.
Er steuerte auf das Ende des Gangs zu, wo eine schmale Tür mit dem kleines verrostetes Schild EXIT nach draußen wies. Der Schwarzhaarige drückte die Türklinke herunter und betrat eine, außen am Haus angebrachte Stahltreppe, welche alle Stockwerke des Ocean-Hauses miteinander verband.
Kühle Luft blies ihm ins Gesicht und er krallte sich fest an das Treppengeländer. Durch den plötzliche Luftstoß viel die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall wieder ins Schloss. Die Treppe verlief an der Ostseite des Gebäudes immer weiter nach oben.
Vielleicht konnte er so auf das Dach kommen.
Wooyoung entschloss sich es auszuprobieren, er war ja schließlich auf Erkundungstour. Keuchend und mit Schnappatmung erklomm er wenig später die letzten Stufen der Treppe und stützte sich schwer atmend am Geländer ab. Dann richtete er seinen Blick auf das Dach des gewaltigen Gebäudes, welches er gerade erreicht hatte.
Obwohl der Rest des Hauses so verkümmert und zerfallen schien, war das Dach ein wunderbarer Ort. Die Sonne stand mittlerweile tief am Himmel und tauchte die große Plattform aus Beton in ein warmes goldenes Licht. Die Luft war angenehm kühl und frisch und man blickte in eine schier endlose Weite.
Ein wohliges Gefühl machte sich in ihm breit. Er fühlte sich frei. Wooyoung beschloss, dass es ab jetzt sein neuer Lieblingsort werden würde.
Allerdings war er nicht der einzige der die romantische Abendstimmung hier genoss.
Ohne Wooyoung bemerkt zu haben, lehnte etwas weiter abseits ein schwarzhaariger Junge am Geländer. Er stand mit dem Rücken zu ihm und hatte seinen Blick auf die Dächer der Stadt gerichtet. Er sah friedlich aus. Wooyoung wollte ihn deshalb nicht stören und begab sich gegenüberliegenden Rand des Dachs.
Er hatte jetzt das dringende Bedürfnis mit Jemanden zu sprechen und musste die Gedanken die wild in seinem Kopf herumschwirrten irgendwie loswerden. Wooyoung kramte sein Handy aus seiner Tasche und tippte darauf herum bis der den Kontakt, den er suchte, gefunden hatte. Er war sein einziger Freund, die einzige Person in seinem Leben, die ihm wichtig war und die er leiden konnte.
Der Schwarzhaarige drückte auf „San anrufen".
Aufgeregt lauschte er dem Tuten, welches aus dem Gerät zu seinem Ohr drang. San und er hatten sich vor einiger Zeit über das Internet kennengelernt. Damals hatte Wooyoung eine Menge Probleme gehabt und musste viel durchmachen. Der Andere hatte ihm in dieser Zeit geholfen und sie waren Freunde geworden. Wooyoung hatte ihn jedoch noch nie in Wirklichkeit getroffen, sie schrieben aber jeden Tag und hatten schon oft miteinander telefoniert.
Plötzlich hörte er ein paar Meter weiter das Klingeln eines Handys. Wie gerne wäre er jetzt doch allein und in Ruhe auf dem Dach. Wooyoung versuchte es auszublenden und wollte gerade San begrüßen, dessen Stimme später aus dem Gerät tönte. Er stockte. Es war die gleiche Stimme, die ein paar Meter weiter von dem schwarzhaarigen Jungen zu ihm herüberdrang.
Beide drehten sich gleichzeitig um. Das konnte nicht wahr sein.
Träumte er?
Wooyoung konnte nicht glauben wer ihm gegenüberstand. Auch der Junge auf der anderen Seite starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an.
„Wooyoung? Jung Wooyoung?" Er ließ sein Handy sinken und ging ungläubig ein paar Schritte auf ihn zu. „Ich glaubs nicht, du bist es wirklich!"
„San? Du wohnst hier?" fragte Wooyoung komplett verwirrt. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er war es tatsächlich.
Vor ihm stand Choi San. Und er war noch viel hübscher als auf den Bildern, die er auf seinem Instagram-Account hochgeladen hatte. Pechschwarze Haare, glatte gebräunte Haut und ein Funkeln in den Augen, das Wooyoung einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Er war unglaublich schön.
Es fühlte sich alles so unreal an. War das vielleicht ein Kdrama?„Das gleiche könnte ich dich fragen. Seit wann bist du denn hier?" San runzelte etwas die Stirn und starrte immer noch ungläubig auf den etwas kleineren Jungen herab, der vor ihm stand.
Wooyoung sah verlegen zur Seite. „B-Bin heute eingezogen" stotterte er. Was war nur mit ihm los? Sonst war er doch nie so unsicher. Er stand direkt neben seinem Freund, seinem besten Freund, den er üblicherweise stundenlang enthusiastisch zutexten und nerven konnte. Doch jetzt brachte er kein Wort heraus.
San kicherte etwas. „Wow, ich glaubs echt nicht, dass DU hier bist."
Beide standen nebeneinander am Geländer und starrten vor sich hin. Eine unangenehme Stille hatte sich ausgebreitet. Es schien als müsse jeder erstmal seine Gedanken sortieren und realisieren, was gerade geschehen war.
Doch plötzlich zog San den Jüngeren eine feste Umarmung. Überrasch quiekte Wooyoung kurz auf, doch drückte den Schwarzhaarigen dann auch fest an sich. Als sie voneinander abließen, verzog sich Sans Mund zu einem breiten Lächeln.„Es ist schön dich endlich zu treffen Woo."
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- Day 3 -
243 InfectedWritten by YeosangsChickenlmao
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Fever
Fanfic"Achtung Achtung. Dies ist keine Übung. Aufgrund des plötzlich aufgetretenen und noch unerforschten Viruses empfehlen wir ihnen, bis auf weiteres Zuhause zu bleiben. Sollten sie unter Symptomen wie hohem Fieber, plötzlicher Erblindung oder erhöhter...