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Shania


Die Sonne ist schon lange untergegangen. Der Mond steht am Himmel. Es ist dunkel im Zimmer. Einzig und allein die Leuchtsteinlampen erzeugen ein wenig Licht.

Wach liege ich im Bett, starre an die Decke hoch. Das Abendessen... Als ich heute Abend so zwischen Sidon und Rivali saß, da habe ich mich an eine Menge erinnert. Das Meiste davon würde dem Orni nicht gefallen. Sidon hat mich schon mal zum Abendessen eingeladen, nur wir beide, allein. Der Prinz war so charmant und witzig. Es war ein schöner, romantischer Abend. Allerdings kann ich mich auch daran erinnern, dass ich schrecklich nervös war. Ich wusste nicht, was ich sagen, geschweige denn anziehen soll. Mipha hat mir geholfen, sie hat mich hübsch gemacht und mir dieses Kleid gegeben.

Mein Blick wandert zu dem Zora-Kleid hinüber, das über dem Spiegel hängt. An dem Kleidungsstück hängen so viele Erinnerungen, schöne Erinnerungen. Mipha und Sidon... Ja, sie waren einst alles für mich. Ich bin froh, dass ich mich endlich etwas mehr an die Zora-Prinzessin erinnern kann, dennoch schmerzt es auch, denn sie ist fort, für immer. Sie ist gestorben und dem Anschein nach, war es meine Schuld. Ich kann mich nur an strömenden Regen erinnern, an eine Macht, die mich zu Boden drückte und Miphas Schrei. Langsam schüttle ich den Kopf. Auf diese Erinnerung bin ich nicht scharf.

So denke ich stattdessen an den Tanz von heute Abend. Als Sidon seine Arme um mich geschlungen und mit mir getanzt hat, stieg ein bekanntes Gefühl in mir auf. Ich fühlte mich wohl und doch irgendwie nervös. Es war so, wie der Moment, in dem ich mich in Revali verliebt habe... oder der Augenblick, in dem ich für Sidon Gefühle entwickelt habe. Der Zora ist so anders, als der Orni.

Seufzend drehe ich mich auf die Seite. Augenblicklich schaue ich in das Gesicht des meines schlafenden Gefährten. Sanft lächle ich ihn an. Wie süß er doch aussieht, wenn er schläft. Vorsichtig strecke ich die Hand nach meinem Liebsten aus und streichle seine plüschigen Federn oberhalb seiner Wange, stets darauf bedacht, ihn nicht zu wecken. Revali seufzt zufrieden, murmelt irgendetwas Unverständliches im Schlaf. Augenblicklich muss ich schmunzeln. Selbst während er träumt, ist er unheimlich sexy. So liege ich da, betrachte den atemberaubenden Vogelmenschen einfach, während ich meine Hand von ihm wegziehe und sie neben ihn auf sein Kissen liege.

Hylia, ist dieser Orni-Mann schön! Mein Blick wandert über seinen ganzen Körper angefangen bei der dunklen Spitze seines leicht gebogenen Schnabels, über sein makelloses Gesicht. Die grünen Augen, die ich so liebe, sind nun verschlossen. Allerdings kommt so das Rot um seinen Augen besser zu Geltung, da ich von dem stechenden, hypnotisierenden Grün nicht abgelenkt werde. Erst jetzt fällt mir auf, wie niedlich ihn die roten, kreisrunden Farbtupfer auf seinen Wangen erscheinen lassen. Dafür sorgen seine gelben abstehenden Augenbrauen dafür, dass seine Gesichtszüge trotz dessen etwas strenger wirken, obwohl er im Schlaf einen ziemlich zufriedenen Eindruck macht. Einer von Revalis vier Zöpfen ruht auf seiner Schulter. Einen Moment lang bin ich versucht, den Zopf zu berühren, doch ich fürchte dadurch seinen schönen Traum, den er offenbar hat, zu stören.

Wovon er wohl träumt? Vielleicht von irgendwelchen Heldentaten, einem Fest ihm zu Ehren, vom Jubel der anderen Orni, die ihn offen bewundern? Ja, das könnte ich mir durchaus vorstellen.

Mein Blick wandert schließlich über Revalis unbedeckten Oberkörper. Die Muskeln auf seinen Oberarm und seiner Brust zeichnen sich deutlich unter seinem dunklen Gefieder ab. Wie durchtrainiert er doch ist. Als ich mich meinen Kopf fester gegen das Kissen schmiege, werfe ich dem Orni einen verführerischen Blick zu. Kein Wunder, dass sein Körper so gut aussieht, schließlich hat er die ganzen Jahre über hart trainiert. Wenn Revali wüsste, dass ich ihn nun beim Schlafen beobachte und ihn still und heimlich anschmachte, er würde vor eitlem Stolz platzen. Gut, dass er davon nichts mitbekommt. Der Rest seines Körpers ruht unter der Decke. Nur sein weißer Bauch blitzt noch hervor. Ich weiß, dass Revali beim Schlafen immer eine Hose trägt, aber ich weiß ganz genau, was sich darunter befindet. Beim Gedanken an dem nackten Körper des Orni, wird mir ganz heiß. Mein Gesicht wird augenblicklich rot.

Soulhunter 2 - Buch der Erde (Revali x Shania)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt