Die Woche verging wie im Flug und ich war erstaunt, als ich an einem Morgen erwachte, aus dem Fenster blickte und sah, wie sich der Vorhof der Schule mit unzähligen Schülern füllte. Diese Tage liebte ich immer in Alfea. Es war so viel Spannung in der Luft, Freude, Zurückhaltung und Angst. Angst vor dem Ungewissen oder einem Neubeginn? Für viele der neuen Schülerinnen und Schüler war dieses Ereignis ein sehr großer Schritt in ihrem Leben. Sie würden ihre Fähigkeiten verbessern, lernen wozu sie überhaupt fähig sind und wohlmöglich irgendwann in große Fußstapfen treten. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Tag in Alfea. Als ich zum ersten Mal durch das Tor der Schule trat, überkam mich seit langem wieder ein wundervolles Gefühl: Ich kam nach Hause.
Das Gespräch zwischen Saul und mir hallte noch lange nach. Und es trug einen großen Teil dazu bei, dass ich mich entschied erst einmal in Alfea zu bleiben.
Farah beschloss, dass ich vorerst nur Beobachter sein sollte. Auch wenn ich ihr einmal den Vorschlag gemacht hatte, ebenfalls zu unterrichten, hielt sie es für den Anfang für keine sonderlich gute Idee mich auf die Schüler los zu lassen. Ich sollte mich erst einmal vollständig von meiner Verletzung erholen.
Mit leichtem Schritt schwebte ich durch die Schule. Überall liefen aufgeregte und verwirrte Menschen herum. Mein Weg führte mich in Farahs Büro. Mit dem Kopf über einen Stapel Unterlagen gebeugt, saß die Fee an ihrem Schreibtisch.
"Guten Morgen.", sagte ich fröhlich.
Vertieft in ihre Arbeit kam nur ein flüchtiges "Morgen".
"Was steht heute alles an? Wo kann ich helfen?"
Jetzt sah sie mich doch an: "Wenke, wir hatten uns darauf geeinigt, dass du vorrerst nicht aktiv teil nimmst."
"Ich weiß, aber was soll ich sonst machen?", ich ging die Wendeltreppe nach oben, um mir die Bücher in den oberen Regalen genauer anzusehen, "Farah, mir ist langweilig. Ihr habt eure Aufgaben, ich will meine eigenen. Ich bin immerhin eine voll ausgebildete Fee."
"In Ordnung, dann beantworte mir eine Frage.", sie lächelte zu mir hoch, "Wie oft hast du in der letzten Woche deine Magie wirklich eingesetzt?"
Erwischt. Aber seit ich von Ben Schmerzmittel für meine Stichwunde bekam, hatte ich ein paar Schwierigkeiten selbst einfache Magie zu fabrizieren. Ich brauchte Farah nicht zu antworten, sie wusste es genau.
Farah ließ ihren Blick sinken.
"Ähm... Guten Tag. Ich sollte mich hier melden. Ich bin Bloom.", ertönte plötzlich die Stimme eines Mädchens.
Sofort legte Farah das Gesicht einer perfekten Schulleiterin auf und erhob sich von ihrem Platz: "Bitte, komm herein."
Bloom trat in das Büro. Jetzt konnte ich sie besser sehen. Schönes, junges Mädchen mit langen, roten Haaren. Sie schaute sich im Raum um. Ihre Aufmerksamkeit blieb an Farahs Globus hängen.
"Wie war deine Reise?", Farah schien wirklich interessiert.
"Ungewohnt. Ich weiß noch nicht, wie ich mich hier zurecht finden soll."
Farah stand mit Unterlagen in der Hand vor Bloom: "Betrachte Alfea als dein neues Zuhause."
Eine Weisheit, die mir auch Rosalind damals ans Herz legte. Sie hatte recht. Ich fand in Alfea die Familie, zu der ich wirklich passte.
Bloom gab dem Globus einen kleinen Schubs und schaute Farah an.
Farah sprach weiter: "Ich bin sicher, dass diese neue Welt dich erstmal überfordert."
Jetzt wurde ich aufmerksam. Ich lehnte mich mit den Unterarmen an das Geländer. Handelte es sich bei Bloom etwa um das Wechselbalg, von dem Farah mir erzählte, als sie dachte ich würde noch schlafen?
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Fate: The Winx Saga (Fanfiktion)
FanfictionSie war der Grund, warum Saul seinen besten Freund tötete. Nach einem Mordversuch wacht Wenke, entgegen jeder Erwartung, 16 Jahre später wieder auf. Sie entscheidet sich in Alfea zu bleiben. Dabei ist ihr kleinstes Problem mit dem Jahr 2020 in dies...