Kapitel 9

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"Hat es Erinnerungen geweckt, als du den Verbrannten gesehen hast?", Saul ging neben Farah. Es war sehr früh am Morgen. Unsere Nacht war sehr kurz gewesen und ein leichter Kater zerrte an unseren Kräften.

Farah seufzte: "Ja, zu viele. Das Black Woods-Massakar, unsere Exkursion zum Maravet Wasserfall."

Ich lief ein Stück weiter hinter den Beiden und genoss den Regen auf meiner Haut.

Während Saul und Farah in Erinnerungen schwelgten: "Fühlt sich an, als wäre das ewig her."

"Habt ihr eure Opfer nicht gezählt?", fragte Farah.

Saul prahlte: "Ich habe 13 getötet."

"Hey.", rief ich nur und schloss schneller zu Farah und Saul auf.

Er sah mich nur entschuldigend an: "Nun ja, natürlich hatte ich Hilfe.", ich lief nun neben Saul der mir freundschaftlich einen Arm um die Schultern legte, dennoch den Blick weiter auf Farah richtete, "Ich hätte nie eine dieser Bestien allein ausschalten können, aber du offenbar schon."

"Ich hatte Glück. Er hat mich nicht kommen sehen.", Farah nahm nun die Hände aus ihren Taschen.

"Wie viel Zanbaq hast du ihm gegeben?", interessierte ich mich.

Farah hob eine Hand an die Barriere, um sie zu öffnen: "Genug, denke ich. Er sollte bewusstlos sein."

Saul nahm seinen Arm von meineen Schultern, als wir durch den Wald gingen. Ich verstand meine eigenen Gedanken nicht mehr. Saul und ich waren ein Team. Wir kannten den anderen besser, als sonst jemand. Unsere Gefühle füreinander waren immer freundschaftlich gewesen und ich musste erst 16 Jahre schlafen, um zu verstehen, dass Saul ein unglaublich toller Mann war. Warmherzig, respektvoll und stark, waren nur drei Eigenschaften, die ich schon seit wir uns kannten an ihm schätzte. Aber was seid einer Woche zwischen uns war, konnte ich einfach nicht deuten. All diese kleinen Gesten zwischen uns, bestanden auch früher schon. Nur jetzt fühlte es sich anders an und ich genoss es und ich fragte mich, ob es Saul genauso ging.

In der Scheune war der Verbrannte an Balken angekettet. Er brachte knurrende Laute hervor. Farah trat am nächsten an ihn heran. Saul schloss das Tor hinter mir.

Ich blieb an der Wand stehen und verschränkte die Arme vor der Brust: "Wenn du jetzt versuchst seine Gedanken zu lesen, was erhoffst du dir?"

"Antworten. Ich schlafe besser, wenn ich weiß, dass er allein ist.", kam schnell von Farah.

Nach unserem Gespräch gestern, ging Saul wieder vorsichtiger an dieses Thema heran: "Gut und wenn nicht? Wenn es mehr sind.", Saul atmete laut hörbar aus.

Farah trat näher an den Verbrannten heran und ging in die Hocke. Meine zuvor noch recht lockere Haltung wich Anspannung. Auch wenn sich mein Kopf dagegen sträubte, stellte ich mich neben Saul. Die Fee vor uns hob eine Hand, um ihre Magie besser zu konzentrieren.

Ich war sehr nervös: "Sei vorsichtig, Farah."

Plötzlich bewegte sich der Verbrannte schnell nach vorn. Aus einem Reflex heraus griffen Saul und ich Farah an den Schultern. Sie stolperte, als wir sie nach hinten zogen. Ihr Atem ging schnell, als sie kurz darauf wieder aufrecht vor uns stand.

"Was hast du gesehen?", fragte Saul drängend.

Farah schüttelte den Kopf, sie fuhr sich einmal mit der Hand über das Gesicht: "Bloom und wie er sie verfolgt hat und für einen kurzen Augenblick das Gesicht eines anderen Verbrannten."

"Was hat das zu bedeuten?", ich musterte den wachen Verbrannten ganz genau. Wie mochte es für die anderen gewesen sein? Für sie waren fast zwei Jahrzehnte nach dem letzten Kontakt vergangen.

Farahs Mimik zeigte Ratlosigkeit: "Wenn ich das wüsste..."

Sie drückte das Scheunentor auf: "Ich habe jetzt Unterricht, lasst uns nachher reden, wenn Ben dabei ist."

Saul und ich gaben unser stummes Einverständnis, als sie schließlich aus der Scheune trat, um die Schüler im Steinkreis zu treffen. Auch Saul machte sich auf dem Weg zu seinen Schülern. Ich wanderte noch eine Weile durch den Wald. Die frische Luft und der noch andauernde Regen beruhigten mich. Es half mir den Kopf frei zu bekommen. Meine Magie erlaubte es mir dass Wasser in Allem wahrzunehmen, wenn ich die Augen schloss, hörte ich es rauschen.

"Wenke!", ich erschrak, als Ben meinen Namen rief, "Was machst du hier allein draußen?"

"Ich bin kein kleines Kind. Ich denke doch, dass ich selbst entscheiden kann, was ich tue, oder?", antwortete ich Ben, "Und was machst du allein hier?"

"Erst habe ich euch gesucht. Ich war doch schneller mit meinem Experiment durch, als ich dachte, aber in der Scheune war niemanden. Ich habe dem Verbrannten noch mehr Zanbaq gegeben. Er schien mir ein bisschen zu lebhaft zu sein.", quaselte Ben los, "Da ich schon einmal im Wald war, dachte ich mir ich sammle ein paar Pflanzen, die nur Blühen, wenn es regnet. Was hat denn Farah eigentlich herausgefunden?"

Ich setzte mich auf einen Baumstamm: "Das der Verbrannte offenbar doch nicht so allein gewesen ist."

"Scheiße!"

"Das kannst du laut sagen. Ich glaube, dass es gefährlich werden könnte, wenn der Verbrannte weiterhin hier bleibt. Ben, er sollte tot sein."

Ben hatte sich neben mich gesetzt, uns war dabei vollkommen egal, dass wir nur noch nasser worden. Wir saßen einfach nur da. Als Erdfee konnte Ben sehr gut nachvollziehen, was die Natur mir gab.

Ich brach das Schweigen: "Terra hat heute ihren ersten Schultag."

"Ja, sie hat sich die ganze Zeit so sehr darauf gefreut. Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass sie keine Freunde findet.", Ben seufzte.

Ich legte ihm eine Hand auf die Schuter: "Das ist doch Schwachsinn, Ben. Terra ist großartig. Man muss sie einfach gern haben."

"Danke, Wenke.", er lächelte sanft, "Komm, lass uns zurück gehen. Wird langsam kalt."

Fate: The Winx Saga (Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt